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Tschingelhorn 3562m



Das Tschingelhorn ist ein felsiger, schroffer Gipfel auf der Kantonsgrenze zwischen Wallis und Bern westlich vom Lauterbrunner Breithorn. Der Gipfel trennt das Lötschental vom Kanderfirn. Der feine Aussichtsberg wurde erstmals am 6.9.1865 von W.H. Hawker, Heinrich Feuz zusammen mit Ulrich und Christian Lauener bestiegen. Im SOmmer wird er häufig besucht, im Winter eher selten. Neben dem Sommernormalweg durchs Südwandcouloir sind weitere Routen der Nordostgrat (ZS+; Fels bis IV-) und die 300m hohe, vereiste Nordwestwand (S-; durchschnittlich 50°) die oft als Trainingswand dient.

WINTERROUTE (WS+; Abfahrt Gipfel SS-)
Von der Mutthornhütte (2900m) in südlicher, dann in südwestlicher Richtung, rechts (westlich) an den Felsen von P.3163m vorbei (an einem Wintrichter) auf den Üsser Talgletscher. In Ostnordost-Richtung dem Fuss vom Kleinen Tschingelhorn entlang bis unter das grosse Couloir, das sich in die tiefste Lücke zwischen den beiden Tschingelhörner emporzieht. Skidepot beim Bergschrund. Durch das Couloir hoch, bis es auf zirka 3450m nach rechts über einen sehr steilen Hang (auf 60 Hm 47°) verlassen werden kann. Man erreicht so den Südwestgrat rechts eines Felsblocks. Zum Gipfel weiter über den exponierten Grat. Er ist anfangs felsdurchsetzt, am Schluss verfirnt und flach. Bei optimalsten Verhältnissen ist die direkte Abfahrt vom Gipfel möglich.

SOMMERROUTE (WS+; Fels bis III+):
Von der Mutthornhütte in südlicher Richtung über den Gletscher zum Sattel P.3159m zwischen Petersgrat und Chli Tschingelhorn. Unter der Südseite vom Chli Tschingelhorn vorbei bis unter die Scharte zwischen den Tschingelhörner von der ein Firncouloir hinabzieht. Wenn dies (wie meist im Sommer) von unten nicht direkt zu erreichen ist, 50m rechts (östlich) davon an geeigneter Stelle über die Randkluft und in kurzer, aber herber Verschneidung (III+) bis unter Übergänge. Links abwärts über Rampe ins Couloir queren und darin zur Scharte. Vorsicht, das Couloir nur am Morgen begehen, da es sehr steinschlägrig ist. Von der Lücke nach Osten einen Felsblock südlich umgehen (I-II) und über den Südwestgrat gestuft (I) hinauf zum Gipfel, zuletzt über einen flacheren Firngrat.