Nadlenspitz und Fählenschafberg via Mörderwegli und Laibliweg
Nach langem Hin und Her gebe ich wegen der vermuteten Nässe den Plan auf, die Nacht biwakierend auf dem Roslen- / Saxer First zu verbringen. Stattdessen entscheide ich mich im Berggasthaus Bollenwees zu übernachten, um das vorausgesagte Schönwetterfenster am nächsten Tag optimal zu nutzen. Gegen halb sechs Uhr abends laufe ich vom Berggasthaus Staubern Richtung Saxerlücke und erreiche eine knappe Stunde später die Bollenwees. Die umliegenden Gipfel sind fast vollständig vom Nebel umhüllt und ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde.
Am nächsten Tag wandere ich nach dem Frühstück von der Bollenwees zur Fählenalp und weiter zum Einstieg vom Mörderwegli. Im besonnten Bereich angekommen wird mir wieder bewusst, woher der Name Mörderwegli kommt - besonders unter Sonneneinstrahlung ist die Hitze mörderisch und der Aufstieg ist dementsprechend anstrengend. Vorbei an den verrosteten Eisenstangen, die von der alpwirtschaftlichen Nutzung aus früherer Zeit zeugen (Bild), bis unter die mächtigen Felswände der Freiheit und deren Türme. Ich traversiere das Geröllfeld an dessen oberen Rand bis zur Rinne, die zum Schafbergsattel führt (Bild). Immer wieder beobachte ich die Steingeissen, die sich mit ihren Kitzen links und rechts von der Rinne aufhalten. Wegen der vielen Tiere meide ich die Rinne und steige stattdessen auf dem wenig ausgeprägten Grassporn linker Hand auf (Bild). Tatsächlich poltern immer wieder Steine durch die Rinne und vom Schafbergsattel werde ich mit Argusaugen von einer weiteren Gruppe Steinböcken beobachtet. Erst als ich mich dem Punkt 2094 nähere, ziehen sie sich im steilen Gelände auf der Nordseite zurück.
Der Einstieg und weitere Verlauf der Route (inkl. GPS-Track) auf den Fählenschafberg via Mörderwegli ist dem Bericht Fählenschafberg via Mörderwegli und Borsthalden zu entnehmen.
Von Punkt 2094 steige ich die Halde vom Fählenschafberg zum Vorgipfel des Nadlenspitzes ab (Bild) und traversiere unter diesem über schrofiges Gelände hin zum Westgrat (Bild). Danach erreiche ich über den exponierten Grat, im oberen Teil leicht nach rechts ausweichend, den Gipfel (Bild). Ich geniesse die schöne Aussicht und trage mich im exklusiven Gipfelbuch von marmotta ein. Im Gipfelbuch sind erst knapp fünf Seiten benutzt und mein Eintrag ist erst der dritte in diesem Jahr - die anderen beiden Einträge stammen von marmotta und pboehi. Der Abstieg vom Nadlenspitz erfolgt ausgesetzt auf demselben Weg (Bild). Anschliessend steige ich direkt über die Grashänge zum Gipfel des Fählenschafbergs auf und geniesse während der Mittagsrast die fantastische Aussicht.
Ich verlasse den Gipfel des Fählenschafbergs nach Westen und folge noch ein wenig dem Verbindungsgrat. Dann steige ich über die Grashalde zwischen Fählenschafberg und Schafbergturm bis zu den ersten Felsen hinunter (Bild). Anschliessend quere ich absteigend durch Schrofen weiter nach Südwesten (Bild) und steuere das sichtbare Geröllfeld unter dem Schafbergturm an (Bild). Im steilen, mit Gras durchsetzten Gelände treffe ich auf Edelweisse (nebst den Exemplaren beim Mörderwegli und Fählenschafberg) und weit unten kann ich Gämsen beobachten. Wenig später erreiche ich den markierten Bergweg und bald darauf die Alp Häderen.
Im Routenbild von Alpin_Rise ist der Laibliweg hervorragend eingezeichnet.
Von der Alp Häderen wandere auf dem markierten Bergweg zum Zwinglipass. Über den lang gezogenen Rücken des Chreialpfirsts gelange ich zum Mutschensattel und erreiche in der Folge die Alp Gruebe. Die Älplerin fragt mich, ob ich beim Abstieg ihre Geissen gesehen habe, was ich verneine. Etwas weiter bergab höre ich dann doch noch die hellen Glöckchen der Geissen, doch sehe ich sie nirgends. Kurz vor den Gebäuden der Teselalp präpariert ein Jäger eine geschossene Gämse und bietet mir an, mich in seinem Fahrzeug mitzunehmen, was ich jedoch dankend ablehne. Wenig später erreiche ich Gamplüt und fahre mit dem gemieteten Trottinett nach Wildhaus hinunter.
Tourengänger:
carpintero
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