Die Überschreitung der Hammerspitzen ist eine sehr lohnende Bergtour, die sich mit Hilfe der Kanzelwandbahn gut als Halbtagestour durchführen lässt.
Da die Route zwar nicht übertrieben anspruchsvoll ist, aber dennoch bereits als ausgewachsene Tour mit gewissem Anspruch durchgeht, wird sie sehr oft begangen. Die Zahlen sprechen Bände: Die Bergschule Kleinwalsertal führt die Tour jede Woche durch.
Unser eigener Bericht ist mittlerweile weit über 5000mal geklickt worden. Er ist mittlerweile mehrfach von uns aktualisiert worden.
So beschränken wir uns denn auch auf die in der Zwischenzeit eingetretenen Änderungen.
Die Namensverwirrung der Gipfel dürfte inzwischen beendet sein. Es gibt keinen Schüsser mehr, sondern nur noch zwei Hammerspitzen, die Walser Hammerspitze und die Oberstdorfer Hammerspitze.
Zur Schwierigkeit:
In den letzten Jahren hat es aufgrund unseres Berichtes immer wieder Diskussionen über die Bewertung der Tour gegeben. Insbesondere die T 6-Einstufung der Tour sorgte dabei des Öfteren für Gesprächsbedarf.
Eins vorweg: Die Tour lässt sich auf der Ideallinie ohne T 6-Passagen durchführen. Allerdings sollten Aspiranten gerade beim ersten Mal nicht nur mit Verhauern rechnen, sondern generell Erfahrung im T 6-Gelände mitbringen. Auf der Überschreitung, namentlich beim Abstieg von der Oberstdorfer Hammerspitze, passieren oft genug Abstürze mit tödlichem Ausgang, weil Bergsteiger zu wenig Routine im ausgesetzten Bruchgelände mitbringen und die Tour durch heikles und steinschlägiges Terrain führt. Bereits der Übergang von der Hochgehrenspitze zur Oberstdorfer Hammerspitze ist nur für erfahrene Bergsteiger geeignet. Wem schon im ersten Teil der Überschreitung mulmig wird, der sollte spätestens auf der Hochgehrenspitze umdrehen.
Außerdem werden auf der Tour die Anforderungen von T 5-Referenztouren, etwa wie am Bristen oder am Bütlassen, deutlich überschritten, so dass nach wie vor auch eine T 6-Bewertung vertretbar bleibt.
Kanzelwandbahn-Walser Hammerspitze: T 4+ und I+
Walser Hammerspitze-Hochgehrenspitze: T 4 und I-II
Hochgehrenspitze-Oberstdorfer Hammerspitze: T 5+ und II direkt am Grat bzw. T 5+ und I+
Oberstdorfer Hammerspitze-Fiderepasshütte: T 5 und II-III
Zum Zeitbedarf:
Bergstation Kanzelwandbahn-Kanzelwand: 10 min
Kanzelwand-Walser Hammerspitze: 35 min
Walser Hammerspitze-Hochgehrenspitze: 20-25 min
Hochgehrenspitze-Oberstdorfer Hammerspitze: 35-40 min
Oberstdorfer Hammerspitze-Fiderepasshütte: 35 min
Fiderepasshütte-Höfle: 1 Std 10 min
Rückweg mit dem Mountainbike zur Kanzelwandbahn 20 min
Beim Aufstieg zur Walser Hammerspitze über den Nordostgrat braucht man nicht unbedingt zwischendurch in die Südseite ausweichen. Man kann auch etwas zeitsparender dem Gratverlauf folgen. Dann erhöht sich die Schwierigkeit auf Stellen I-II.
Der Abstieg von der Oberstdorfer Hammerspitze über die 11-Meter-Steilstufe ist mittlerweile durch drei Krampen entschärft worden. Somit kann man sich das Abseilen sparen. Die Kletterschwierigkeit bewegt sich bei Gebrauch der Krampen bei II, ohne Benutzung der Hilfsmittel bei II-III.
Der Abstieg vom Vorgipfel durch die steile Geröllrinne ist einfacher machbar als es aussieht. Man verlässt die Rinne nicht in halber Höhe nach links, wie wir das in 2011 getan haben. Dann kommt man automatisch in T 6-Gelände.
Vielmehr hält man sich in Abstiegsrichtung am rechten Rand der Rinne, passiert eine Gedenktafel und steigt in einem großen Linksbogen hinunter zu einer grasigen Schulter. Danach wird die Geröllflanke gequert, um die jenseits gut sichtbaren Wegspuren zu erreichen. Weiter geht's unschwierig hinab zur Fiderepasshütte.
In umgekehrter Richtung verlässt man den Weg, der von der Hütte zum Grat führt, bald nach links, wo es auf zunächst dürftigen Spuren zum Beginn der Geröllfelder geht.
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