Watzmann Ostwand Tagestour (inkl. Überschreitung) - Knapp an der Katastrophe vorbei
|
||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Vorweg die Tour ist für uns perfekt gelaufen und bis zum Abend war ich der Meinung es hat alles gepasst. Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, wie es leider zwei anderen in der Ostwand passiert ist, und statt Riesenspaß wäre es in der Katastrophe geändert. Gegen 13 Uhr (2,5 Stunden nach dem wir vor Ort waren) schossen 300 Kubikmeter Gestein, zwischen ersten und zweiten Sporn (~1600m), ins Tal und verletzten zwei Bergsteiger schwer. Wir haben davon (dürften zu diesem Zeitpunkt etwas Höhe Biwakhöle (~2000m)) nichts mitbekommen. Erst die Hubschrauberflüge ließen vermuten, dass etwas passiert sein musste. An dieser Stelle gute Besserung an die beide und allerbeste Wünsche auf eine vollständige Genesung!!!
Zur Tour selbst gibt es ja schon genügend Berichte, daher konzentriere ich mich mehr auf meine Eindrücke und Erfahrungen. Wegfindung war überraschend einfach (wenn man zuvor Berichte und Führer studiert hat) und ohne Verhauer. Wer sich des öfteren abseits der Wege befindet dürfte hier kein größeres Problem haben. Bis zum Schuttkar ist ein deutlicher Steig (dort wo die Rinne nach rechts verlassen werden muss auf Steinmann achten) dem gefolgt wird und danach gibt eigentlich, bei entsprechender Routine, immer das Gelände den richtigen Weg vor, wobei in einigen Bereichen viele Wege zum Ziel führen.
Schwierigkeit ist auf Grund der Länge und des zum Teil lang anhaltenden Niveau schwer einzuschätzen. Grob würde ich sagen bis Schuttkar T3/I, dann bis zum ersten Sporn T4/II bevor es richtig anzieht. Zur Wasserfallwand noch T5/II und ab dieser fast durchgehend abwechselnd T5+ und T6- mit einigen III und sehr viel II (wenige I oder Gehgelände). Erst ab der Biwakhöhle wird es wieder einfach und es geht mit T4 bis T5 (Austiegskarmine und Schlusswand vielleicht noch etwas schwieriger) weiter zum Gipfel, wobei natürlich weiter zahlreiche II und Stellen III zu meistern sind.
Da das erste Schiff erst um 8:30 Uhr in St. Bartholomä ist sollte man als Tagestour schon genau wissen was man da macht. Die Ausnahme ist dies aber nicht, waren es mit uns heute doch ganze 9 Leute im ersten Schiff. Würde schon sagen die normale Überschreitung sollte man (deutlich) unter 10 Stunden drauf haben, damit Ostwand als Tagestour genossen werden kann.

Kommentare (4)