Greinarundtour und Zustieg zum Piz Coroi
Schon traditionell organisiere ich einmal im Jahr für ein paar Freunde eine Wochenendtour. Dieses mal wollten wir die Greina erkunden. Um das ganze etwas entspannter für die Fahrer zu gestalten sind wir bereits Freitag nachmittag in Freiburg losgefahren und waren dann nach einem kleinen Stau am Gotthard gegen 20 Uhr in Olivone. Nach einer guten Pizza und dem einen oder anderen Merlot ging es dann zeitig ins Bett. Frisch gestärkt durch das gute Frühstück sind wir dann nach Ghirone gefahren, was auf der Karte aber auch manchmal Cozzera heißt. Am Ende des Dorfes haben wir bei der Zufahrt zu dem Fahrweg zur Capanna Scaletta geparkt und sind dann zunächst auf dem Fahrweg gelaufen und haben die kleine Brennobrücke überquert. Dann verlässt der gut markierte Weg immer wieder die Straße und man kann zwischend den Schleifen der Straße herlaufen. Das die Straße dort hochführt stört ein bisschen die Idylle aber nun gut. Irgendwann weiter oben verlässt man dann die Straße endgültig und es geht auf einem guten markierten Weg Richtung Capanna Scaletta. Früher gab es wohl auch noch einen direkten sehr steilen Weg hoch zur Hütte, der aber nun gesperrt ist. Der korrekte gut markierte Weg führt in einem Halbkreis um die von weitem sichtbare Hütte herum und ist nicht zu verfehlen, sofern man im Flussbett auf die Markierungen achtet. Das Wetter wurde zusehens kälter, so dass wir uns in der außerordentlich schön rennovierten Capanna Scaletta etwas aufgewärmt haben. Dort kann man sicher auch gut Essen. Danach ging es weiter durch die Greina Hochebene wo wir dann bei leichtem Schneefall in einem der Canyons Picnic gemacht haben. Die Landschaft ist dort wirklich sehr eindrücklich und ungewöhnlich. Leider war bei uns in diesem Abschnitt das Wetter sehr mäßig (deshalb auch nicht viele Photos). Das Tal weitet sich dann zusehens und man geht zunächst ein wenig nach links, bis man zu einer Brücke kommt. Über die muss man aber nicht geht sondern dem Wegweiser entsprechend nach rechts auf den gut markierten Weg zur Capanna Motterascio. Diese Hütte ist wirklich sehr komfortabel. Wir haben mit 8 Leuten zwei Viererzimmer bekommen, die jeweils mit bequemen und geräumigen Stockbetten ausgerüstet waren. Habe selten so gut auf einer Hütte geschlafen wie dieses mal. Auch der Essensraum mit seinen Panoramafenstern und die Terasse sind sehr schön. Das Essen war gut.
2 Tag:
Am zweiten Tag waren wir zunächst unsicher was wir machen sollen. Zur Wahl standen der Aufstieg auf den Piz Giüda oder den Piz Coroi. Der Wirt hat uns dann zum Coroi geraten, weil beim Giüda erst spät die Sonne kommt und der Boden gefroren bzw. schneebedeckt ist. Es gibt keinen Weg und keine Markierungen zum Piz Coroi sondern man muss komplett nach der Karte und Instinkt laufen, was ich in der Form zum ersten mal gemacht habe. Der Wirt hat uns den Weg auf italienisch erklärt, so dass mir meine Mitwanderer übersetzen mussten. Er hat behauptet, dass man bis zum Coroi und dann zurück nach Ghirone 6 Stunden bräuchte, was sicher sehr ambitioniert ist. Man geht hinter der Hütte links hoch auf einen kleinen Buckel. Danach geht es dann runter an den Laghetto di Motterascio den man am besten rechts passiert. Dort kann man auch noch ganz gut den Schafkötteln folgen und es gibt gelegentlich schwache Wegspuren und man muss einen guten Flussübergang suchen. Man sieht dann schon die ganze Zeit die Bocchetta Larciolo zu der man steil aber ungefährlich weglos auf einer Grasflanke hoch muss, wobei man am Ende auf schwache Wegspuren trifft, die wohl vom Crap la Crusch hierher führen. Oben auf dem Pass hat man einen sehr schönen Blick auf beide Täler und auch auf den Piz Coroi. Bis hierhin ist die Wegfindung nicht besonders schierig und der Weg auch nicht gefährlich. Man sieht auch schon die Wegspuren, die hoch zum Piz Coroi führen und nicht schwer aussehen. Dieser war aber an diesem Tag ziemlich wolkenverhangen, so dass wir uns in Hinblick auf die lange Rückreise nach Deutschland dazu entschieden, ihn dieses mal nicht zu machen.
Die Pfadfindung runter vom Borcchetta di Larciolo ist sehr anspuchsvoll. Es gibt keinen Weg. Wir sind zunächst Spuren nach links gefolgt, die aber zu weit führen und dann in steilen Felswänden enden. (deshalb insoweit dem GPS File nicht folgen sondern rechts halten) Vielmehr muss man zusehen, dass man versucht sich direkt nach dem Borcchetta an dem kleinen Fluss orientiert und in dessen Bett so weit runter geht, bis man an einer steilen Felswand endet. Dort geht es dann erst eher rechts und erst dann wieder links. Es gibt hier mehrere Flanken, die sehr steil und zu gefährlich für einen Abstieg ohne Sicherung sind, so dass man wirklich vorsichtig sein muss. Es gibt aber definitiv die Möglichkeit einen relativ sicheren Weg zu finden, wofür man aber Zeit einplanen muss, weil er schwer zu finden ist. Ziel muss es sein, den Hauptfluss im Tal möglichst früh zu überqueren, weil der Fluss später zu breit/tief und das Ufer zu steil ist. (Auf der Swisstopokarte ist dort die Höhenmarkierung 2143 eingetragen). Weiter unten trifft man dann gelegentlich auf schwache Wegspuren. Auf der anderen Seite des Flusses wird dann der Weg wieder deutlicher und ist auch auf den Karten eingezeichnet. Diesem Weg kann man dann recht intuitiv folgen, wobei er gelegentlich zugewachsen ist. Ab und zu gibt es auch Schafe. Später trifft man dann auf die Alpe Larciolo. Der Weg hört hier kurz auf, geht aber direkt unterhalb der Alm weiter, was wir zunächst übersehen haben (deshalb die Schleife auf dem GPS File...). Ab da ist dann der Weg immer gut zu finden und auch gut markiert. Um vom Stausee nach Ghirone zu kommen muss man die Mauer überqueren. Dort gibt es dann einen Wegweiser zur Capanna Scaletta via Sentiero Greina dem man folgen kann. Man kann die weiten Schleifen der Straße mit dem markierten Wanderweg abkürzen, der Richtung Olivone führt, darf aber sobald man etwa auf der Höhe des Fußes der Staumauer ist nicht die Abzweigung rechts nach Ghirone verpassen, die aber ausgeschildert ist.
Alles in allem trotz des am ersten Tag mäßigen Wetters und des fehlenden Gipfels eine sehr schöne Tour. Diese ist vor allem sehr abwechselungsreich, weil man sowohl Hochgebirgseindrücke als auch Seeblick und die sehr ungewöhnlichen Canyons der Greina hat. Allerdings ist der Abstieg vom Bocchetta di Larciolo nichts für schwache Nerven und der Wirt hätte uns hier meines Erachtens deutlicher auf die Absturzgefahr hinweisen müssen. Mir war schon sehr mulmig, weil ich die Verantwortung für die Gruppe hatte aber es sind Gott sei dank alle gut mitgezogen und heil angekommen.
p.s. das GPS habe ich zu spät abgeschaltet, so dass es teilweise bis Olivone führt. Wir sind aber von und nach Ghirone/Cozzera gelaufen.
2 Tag:
Am zweiten Tag waren wir zunächst unsicher was wir machen sollen. Zur Wahl standen der Aufstieg auf den Piz Giüda oder den Piz Coroi. Der Wirt hat uns dann zum Coroi geraten, weil beim Giüda erst spät die Sonne kommt und der Boden gefroren bzw. schneebedeckt ist. Es gibt keinen Weg und keine Markierungen zum Piz Coroi sondern man muss komplett nach der Karte und Instinkt laufen, was ich in der Form zum ersten mal gemacht habe. Der Wirt hat uns den Weg auf italienisch erklärt, so dass mir meine Mitwanderer übersetzen mussten. Er hat behauptet, dass man bis zum Coroi und dann zurück nach Ghirone 6 Stunden bräuchte, was sicher sehr ambitioniert ist. Man geht hinter der Hütte links hoch auf einen kleinen Buckel. Danach geht es dann runter an den Laghetto di Motterascio den man am besten rechts passiert. Dort kann man auch noch ganz gut den Schafkötteln folgen und es gibt gelegentlich schwache Wegspuren und man muss einen guten Flussübergang suchen. Man sieht dann schon die ganze Zeit die Bocchetta Larciolo zu der man steil aber ungefährlich weglos auf einer Grasflanke hoch muss, wobei man am Ende auf schwache Wegspuren trifft, die wohl vom Crap la Crusch hierher führen. Oben auf dem Pass hat man einen sehr schönen Blick auf beide Täler und auch auf den Piz Coroi. Bis hierhin ist die Wegfindung nicht besonders schierig und der Weg auch nicht gefährlich. Man sieht auch schon die Wegspuren, die hoch zum Piz Coroi führen und nicht schwer aussehen. Dieser war aber an diesem Tag ziemlich wolkenverhangen, so dass wir uns in Hinblick auf die lange Rückreise nach Deutschland dazu entschieden, ihn dieses mal nicht zu machen.
Die Pfadfindung runter vom Borcchetta di Larciolo ist sehr anspuchsvoll. Es gibt keinen Weg. Wir sind zunächst Spuren nach links gefolgt, die aber zu weit führen und dann in steilen Felswänden enden. (deshalb insoweit dem GPS File nicht folgen sondern rechts halten) Vielmehr muss man zusehen, dass man versucht sich direkt nach dem Borcchetta an dem kleinen Fluss orientiert und in dessen Bett so weit runter geht, bis man an einer steilen Felswand endet. Dort geht es dann erst eher rechts und erst dann wieder links. Es gibt hier mehrere Flanken, die sehr steil und zu gefährlich für einen Abstieg ohne Sicherung sind, so dass man wirklich vorsichtig sein muss. Es gibt aber definitiv die Möglichkeit einen relativ sicheren Weg zu finden, wofür man aber Zeit einplanen muss, weil er schwer zu finden ist. Ziel muss es sein, den Hauptfluss im Tal möglichst früh zu überqueren, weil der Fluss später zu breit/tief und das Ufer zu steil ist. (Auf der Swisstopokarte ist dort die Höhenmarkierung 2143 eingetragen). Weiter unten trifft man dann gelegentlich auf schwache Wegspuren. Auf der anderen Seite des Flusses wird dann der Weg wieder deutlicher und ist auch auf den Karten eingezeichnet. Diesem Weg kann man dann recht intuitiv folgen, wobei er gelegentlich zugewachsen ist. Ab und zu gibt es auch Schafe. Später trifft man dann auf die Alpe Larciolo. Der Weg hört hier kurz auf, geht aber direkt unterhalb der Alm weiter, was wir zunächst übersehen haben (deshalb die Schleife auf dem GPS File...). Ab da ist dann der Weg immer gut zu finden und auch gut markiert. Um vom Stausee nach Ghirone zu kommen muss man die Mauer überqueren. Dort gibt es dann einen Wegweiser zur Capanna Scaletta via Sentiero Greina dem man folgen kann. Man kann die weiten Schleifen der Straße mit dem markierten Wanderweg abkürzen, der Richtung Olivone führt, darf aber sobald man etwa auf der Höhe des Fußes der Staumauer ist nicht die Abzweigung rechts nach Ghirone verpassen, die aber ausgeschildert ist.
Alles in allem trotz des am ersten Tag mäßigen Wetters und des fehlenden Gipfels eine sehr schöne Tour. Diese ist vor allem sehr abwechselungsreich, weil man sowohl Hochgebirgseindrücke als auch Seeblick und die sehr ungewöhnlichen Canyons der Greina hat. Allerdings ist der Abstieg vom Bocchetta di Larciolo nichts für schwache Nerven und der Wirt hätte uns hier meines Erachtens deutlicher auf die Absturzgefahr hinweisen müssen. Mir war schon sehr mulmig, weil ich die Verantwortung für die Gruppe hatte aber es sind Gott sei dank alle gut mitgezogen und heil angekommen.
p.s. das GPS habe ich zu spät abgeschaltet, so dass es teilweise bis Olivone führt. Wir sind aber von und nach Ghirone/Cozzera gelaufen.
Tourengänger:
Geissbock
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