Rimpfischhorn (4199m) und Allalinhorn (4027m) Überschreitung in einem Zug (ab Täschhütte)
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Eigentlich hätten wir ja ins Berneroberland gehen wollen, doch aus termintechnischen Gründen bastelten wir uns kurzfristig eine kurze aber um so intensivere Tour im Wallis zusammen. Rimpfischhorn und Allalinhorn in einem Schnauf sollten es werden. Etwas, das so eher selten getan wird.
Prolog
Der Hüttenzustieg zur Täschhütte ist etwa so spektakulär, wie das Lesen eines Telefonbuches und ich möchte daher nicht zu viele Worte darauf verschwenden einen Feldweg zu beschreiben. Einzig zu erwähnen gilt es, dass wir bereits zum 2. Mal erfolgreich Autostopp von Täsch auf die Täschalp gemacht haben und damit unser Studenten-Bergsteiger-Budget nicht mit einer eher teuren Taxi-Fahrt belasten mussten.
In der Täschhütte herrschte an diesem Nachmittag Jugendherbergen-Athmosphäre: Rund 15 Bergsteiger von überall aus ganz Europa sassen auf der Terasse im Kreis und plauderten über Verhältnisse, Tourenideen und vieles mehr. Mir gefiel diese lockere Atmosphäre sehr, zumindest bis ein Bergsteiger mehr oder weniger indirekt darum bittete, mit unserer Seilschaft das Rimpfischhorn in Angriff zu nehmen. Der Herr mittleren Alters war alleine und mit sehr bescheidenem Wissen über Routen und Verhältnisse in die Täschhütte aufgestiegen, in der Hoffnung irgendwo mitgehen zu können.
Nach kurzer Rücksprache entschieden wir uns aus Prinzip nicht darauf einzugehen. Schliesslich hätten wir ja keine Ahnung gehabt, über welche konditionellen und technischen Fähigkeiten der Herr mittleren Alters gehabt hätte und sowieso hatten wir ja mehr als "nur" das Rimpfischhorn angepeilt.
Hauptteil
Nach gutem Morgenessen starteten wir an diesem Morgen um 3:40 als erste an der Täschhütte. Mit gutem Tempo gings den Hang empor, vorbei an Bächen und biwakierenden Bergsteigern zum Alphubelgletscher. Nachdem wir diesen gequert hatten, zogen wir unsere Steigeisen wieder ab, um zum Mellichgletscher abzusteigen. Diese Passage entpuppte sich als durchaus mühsam, vor allem, da der Boden sehr ungleichmässig gefrohren war und man nie wusste, ob man gleich einsinken oder ausrutschen würde. Im untersten Teil kraxelten wir etwas mühsam über die Gletschermoräne hinunter - hier haben wir wohl nicht die optimale Route erwischt und sind zu hoch geblieben, anstatt einige Extrameter zu gehen.
Während wir über den Mellichgletscher in einer guten Spur aufstiegen, färbte die Sonne langsam das Matterhorn in rot und knapp 4 Stunden nach Abmarsch erreichten wir den Rimpfischsattel.
Dank sehr gut gesetztem Neuschnee stiegen wir anschliessend problemlos und bei top Bedingungen in weiteren ca. 45min zum Gipfel, den wir um 8:20 erreichten.
Nach eher kurzer und vor allem kalter Gipfelrast bei genialer Aussicht stiegen wir wieder in den Sattel ab. Auf rund 3600m verliessen wir die Aufstiegsspur und querten gegen den Allalinpass. Von dort stiegen wir durch eine griffige Flanke (am Rechten Rand über den Bergschrund querend) zu Punkt 3730 auf.
Den ersten Teil des Allalingrates kletterten wir in schönem Fels meist direkt auf dem höchsten Punkt des Grates. Nach einer kurzen Firnpassage, die wir ohne Steigeisen am rechten Rand querten, gings in den berüchtigten Teil des Grates über.
Dies nicht, weil er sehr schwierig wäre, sondern, weil hier nichts wirklich hält und man ständig mit unkontrolliertem wegrutschen von Dreck und Steinen rechnen muss. Um 12 Uhr waren wir hier sicherlich auch grenzwertig spät unterwegs, obwohl es nun Ende August die Sonne noch gar nicht so lange auf den Grat runterbrannte.
Um 12:45 erreichten wir schliesslich ziemlich erschöpft den Gipfel des Allalinhorns. Die letzten 300 Höhenmeter waren durchaus ein Krampf, was vor allem auf die nicht ganz optimale Akklimatisation unsererseits zurückzuführen war.
Doch trotz sehr bescheidenem Tempo, waren wir noch deutlich besser unterwegs als die zahlreichen "speziellen" Seilschaften, die sich nach Mittag noch am Allalinhorn tummeln. Vor allem verwunderlich war, dass wir noch 5 Solo-Bergsteigern begegneten. Ich würde mich schlicht nicht sicher fühlen, vor allem auch angesichts dessen, dass im 2-wöchigen Neuschnee diverse Löcher zu sehen waren, in denen Beine oder auch mehr verschwunden sein mussten.
Schlussendlich erreichten wir um 14:00 und damit gut 10h nach Abmarsch die Station Mittelallalin, von wo wir den gemütlichen Bähnli-Abstieg in Angriff nahmen.
Fazit
Eine tolle Tour für Bergsteiger, die über eine gute Grundkondition verfügen. Eine angemessene Akklimatisation ist sicherlich empfehlenswert.
Leistungsdaten vom Gipfeltag
Aufstieg: 2200m
Abstieg: 1500m
Zeit: 10:20h
3:40 Täschhütte
7:25 Rimpfischsattel
8:20 Rimpfischhorn
10:30 (ca.) Start Aufstieg Allalinhorn
12:40 Allalinhorn
13:50 Mittelallalin
Prolog
Der Hüttenzustieg zur Täschhütte ist etwa so spektakulär, wie das Lesen eines Telefonbuches und ich möchte daher nicht zu viele Worte darauf verschwenden einen Feldweg zu beschreiben. Einzig zu erwähnen gilt es, dass wir bereits zum 2. Mal erfolgreich Autostopp von Täsch auf die Täschalp gemacht haben und damit unser Studenten-Bergsteiger-Budget nicht mit einer eher teuren Taxi-Fahrt belasten mussten.
In der Täschhütte herrschte an diesem Nachmittag Jugendherbergen-Athmosphäre: Rund 15 Bergsteiger von überall aus ganz Europa sassen auf der Terasse im Kreis und plauderten über Verhältnisse, Tourenideen und vieles mehr. Mir gefiel diese lockere Atmosphäre sehr, zumindest bis ein Bergsteiger mehr oder weniger indirekt darum bittete, mit unserer Seilschaft das Rimpfischhorn in Angriff zu nehmen. Der Herr mittleren Alters war alleine und mit sehr bescheidenem Wissen über Routen und Verhältnisse in die Täschhütte aufgestiegen, in der Hoffnung irgendwo mitgehen zu können.
Nach kurzer Rücksprache entschieden wir uns aus Prinzip nicht darauf einzugehen. Schliesslich hätten wir ja keine Ahnung gehabt, über welche konditionellen und technischen Fähigkeiten der Herr mittleren Alters gehabt hätte und sowieso hatten wir ja mehr als "nur" das Rimpfischhorn angepeilt.
Hauptteil
Nach gutem Morgenessen starteten wir an diesem Morgen um 3:40 als erste an der Täschhütte. Mit gutem Tempo gings den Hang empor, vorbei an Bächen und biwakierenden Bergsteigern zum Alphubelgletscher. Nachdem wir diesen gequert hatten, zogen wir unsere Steigeisen wieder ab, um zum Mellichgletscher abzusteigen. Diese Passage entpuppte sich als durchaus mühsam, vor allem, da der Boden sehr ungleichmässig gefrohren war und man nie wusste, ob man gleich einsinken oder ausrutschen würde. Im untersten Teil kraxelten wir etwas mühsam über die Gletschermoräne hinunter - hier haben wir wohl nicht die optimale Route erwischt und sind zu hoch geblieben, anstatt einige Extrameter zu gehen.
Während wir über den Mellichgletscher in einer guten Spur aufstiegen, färbte die Sonne langsam das Matterhorn in rot und knapp 4 Stunden nach Abmarsch erreichten wir den Rimpfischsattel.
Dank sehr gut gesetztem Neuschnee stiegen wir anschliessend problemlos und bei top Bedingungen in weiteren ca. 45min zum Gipfel, den wir um 8:20 erreichten.
Nach eher kurzer und vor allem kalter Gipfelrast bei genialer Aussicht stiegen wir wieder in den Sattel ab. Auf rund 3600m verliessen wir die Aufstiegsspur und querten gegen den Allalinpass. Von dort stiegen wir durch eine griffige Flanke (am Rechten Rand über den Bergschrund querend) zu Punkt 3730 auf.
Den ersten Teil des Allalingrates kletterten wir in schönem Fels meist direkt auf dem höchsten Punkt des Grates. Nach einer kurzen Firnpassage, die wir ohne Steigeisen am rechten Rand querten, gings in den berüchtigten Teil des Grates über.
Dies nicht, weil er sehr schwierig wäre, sondern, weil hier nichts wirklich hält und man ständig mit unkontrolliertem wegrutschen von Dreck und Steinen rechnen muss. Um 12 Uhr waren wir hier sicherlich auch grenzwertig spät unterwegs, obwohl es nun Ende August die Sonne noch gar nicht so lange auf den Grat runterbrannte.
Um 12:45 erreichten wir schliesslich ziemlich erschöpft den Gipfel des Allalinhorns. Die letzten 300 Höhenmeter waren durchaus ein Krampf, was vor allem auf die nicht ganz optimale Akklimatisation unsererseits zurückzuführen war.
Doch trotz sehr bescheidenem Tempo, waren wir noch deutlich besser unterwegs als die zahlreichen "speziellen" Seilschaften, die sich nach Mittag noch am Allalinhorn tummeln. Vor allem verwunderlich war, dass wir noch 5 Solo-Bergsteigern begegneten. Ich würde mich schlicht nicht sicher fühlen, vor allem auch angesichts dessen, dass im 2-wöchigen Neuschnee diverse Löcher zu sehen waren, in denen Beine oder auch mehr verschwunden sein mussten.
Schlussendlich erreichten wir um 14:00 und damit gut 10h nach Abmarsch die Station Mittelallalin, von wo wir den gemütlichen Bähnli-Abstieg in Angriff nahmen.
Fazit
Eine tolle Tour für Bergsteiger, die über eine gute Grundkondition verfügen. Eine angemessene Akklimatisation ist sicherlich empfehlenswert.
Leistungsdaten vom Gipfeltag
Aufstieg: 2200m
Abstieg: 1500m
Zeit: 10:20h
3:40 Täschhütte
7:25 Rimpfischsattel
8:20 Rimpfischhorn
10:30 (ca.) Start Aufstieg Allalinhorn
12:40 Allalinhorn
13:50 Mittelallalin
Tourengänger:
Mistermai
Communities: Die 48ig - 4000er der Schweiz
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