Aus dem Lechtal auf die Ramstallspitze
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Die Hitze ist das meine nicht - so bin ich froh, dass mal wieder eine der wenigen Gelegenheiten ansteht, an denen passables Wetter zusammen mit angenehmen Temperaturen anzutreffen sind. So visiere ich für diesen Sonntag eine ausgedehnte Runde in den Allgäuer Alpen an, wo ich schon recht lange nicht mehr war. Die Ramstallspitze habe ich schon seit längerem im Blick, seit neuestem trägt diese sogar ein chices Gipfelkreuz - jetzt war sie also endlich fällig samt drei Grasbergen in der Nähe. Zusammen gibt das eine ausgedehnte Runde aus dem Lechtal, die sowohl Kondition als auch gewisse technische Anforderungen fordert.
Los geht's also im ersten Tageslicht im schönen Ort Holzgau - schön vor allem deshalb, weil die Touristenmassen noch schlafen. Vom Parkplatz aus schlendere ich an der Kirche vorbei und auf die kleine Straße, die nordseitig parallel zur Hauptstraße entlangläuft. Zwischen zwei Häusern zweigt beschildert ein Pfad ab, der an einem kleinen Aussichtspavillon vorbei zu den Höfen von Schiggen führt. Durch Almwiesen spaziere ich genussreich durch die wunderbare Landschaft, in der irgendwie die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, toll! Schließlich biegt der Weg immer noch gut beschildert in den Wald ab, in dem zwar die Ausblicke nicht mehr so schön sind, aber gut was an Höhe gewonnen wird. Weiter dann aus dem Wald heraus zeigt sich bald schon das erste Ziel, die alles andere als einsame Jöchlspitze - trügerisch allerdings, denn es ist noch ganz schön weit dorthin. Es geht zunächst einen bebuschten Rücken hinauf, irgendwann kommt man an ein paar alten Heustadln an einen Abzweig. Mein Weg trifft auf eine Variante, die von Seilbahn und Berggasthof heraufzieht. Gen Jöchlspitze geht's nun an den Gipfelaufbau heran - im Mittelteil dieses eher steilen Schlussanstieges findet sich eine kurze T3-Passage, sonst ist der Aufstieg durchgehend T2. Nach gut 2h Aufstiegszeit komme ich auf der Jöchlspitze an. Ich genieße eine kleine Jausn und nehme die nächsten Ziele in's Visier....
...und das mit gutem Grund, denn diese sind durchaus interessant. Rothornspitze und Ramstallspitze sieht man schonn recht gut, der Strahlkopf dazwischen versteckt sich noch. Zuerst will ich auf die Ramstallspitze: um an ihren Gipfelaufbau heranzukommen, wähle ich den Höhenweg zur Kemptner Hütte, der die steilen Westhänge von Rothornspitze und Strahlkopf quert (T2, allerdings Obacht bei Nässe!). Immer noch sind keine Menschen unterwegs, dafür treffe ich auf ein paar Murmeltiere, schee! Der Weg führt nach der langen ebenen Hangquerung um den steilen nördlichsten Ausläufer der Strahlkopfes (dem Nordeck) herum, kurz darauf zweige ich aber vom Weg ab, um auf Geröll und Gras ein paar Höhenmeter abzukürzen. Bald treffe ich wieder auf Markierungen, die ziemlich steil und recht mühsam in's Karjoch weisen, knappe Stunde ab Jöchlspitze und gerade T3.
Jetzt ist erstmal Schluss mit markierten Wegen, ich nehme die Ramstallspitze in's Visier. Ein paar Höhenmeter geht's aus dem Joch heraus noch angenehm durch Gras, danach kommt man an die Felsen heran und trifft prompt auf Steinmanndln, die einem hier und da die günstigste Route weisen. Im Prinzip ist es aber egal, es ist stets steil und schuttig. Unten kann man vorteilhaft noch ein wenig durch die Felsen kraxeln (I), um dem lästigen kleinsplittrigen Schotter auszuweichen, im oberen Teil ist damit indes Schluss, das Gelände wird ziemlich unangenehm und trittarm (T5-). Irgendwann komme ich aber am Grat heraus, von wo das neue GK schon sichtbar ist. Zum Greifen nah, aber ein paar Hindernisse sind noch im Weg. Auf einer grasigen Stelle deponiere ich meinen Rucksack, der ist jetzt nur im Weg. Der kurze Gratabschnitt erfordert wegen Ausgesetztheit und enormer Brüchgkeit hohe Konzentration, meines Erachtens geht das über T4-Gelände schon hinaus; ich denke T5- und I. Die Kraxelpassagen sind noch eher schön, fies ist allerdings das kleinsplittrige Gehgelände in abschüssigen Flanken und auf kleinen Bändern, auf dem man höllisch aufpassen muss. Nach einer dreiviertel Stunde komme ich aber doch wohlbehalten auf der Ramstallspitze an, wo ich mir erstmal ein Päuschen gönne. Schon ein toller Ort hier oben...!
Zurück geht's bis in's Karjoch den gleichen Weg, wobei gerade im Abstieg erhöhte Vorsicht geboten ist. Wieder im Karjoch angekommen, will ich möglichst ohne Höhenverlust den Aufschwung zum Nordeck gewinnen. Die Rinne direkt neben dem Steilaufschwung sieht von unten zwar nicht ausgesetzt, aber auch nicht gerade einladend aus (laut Andys Bericht T5,II), ich wähle die steilen Schrofen links, die etwas abschüssiger sind, aber auch gangbar wirken. Nur wenige Meter sind gemein steil, Obacht hier wegen lockerer Steine (T5,I). Gerade in Aufstiegsrichtung geht's aber ganz gut, und ich komme auf dem milden Grasgrat zwischen Nordeck und Strahlkopf raus. Ersteres besuche ich natürlich auch noch kurz, danach spaziere ich entspannt zum Strahlkopf rüber (20min ab Karjoch), den ein veritables Gipfelkreuz ziert. Leider ist kein GB mehr vorhanden. Trotzdem ist das der schönste Rastplatz der Tour, also ausnutzen!
Das nächste Ziel ist die etwas höhere Rothornspitze gegenüber. Aus Svens Bericht kann ich die Schwierigkeit schon einschätzen, der Abstieg vom Strahlkopf führt durch steiles, aber gutmütiges Grasgelände (T3) hinab in den Gumpensattel, jenseitig geht's dann deutlich steiler wieder hinauf. Gerade im unteren Bereich ist das Gelände schon ziemlich steil, man robbe sich lieber durch die Schrofen, denn die oberflächlich betrachten günstigen Tritte brechen oft leicht heraus (T4-). Eine knappe halbe Stunde brauche ich für den Übergang, dann bin ich auf der Rothornspitze, die ich eigentlich für eine ausführliche Rast auserkoren hatte, dann aber doch nicht nutze: der ganze Gipfel ist voller Hinterlassenschaften der Schafe, der Geruch nicht gerade das, was man sich unter gesunder Alpenluft so vorstellt. Also gut dann nicht, lieber jenseitig wieder hinunter, durch harmloses Steilgras und über Pfadspuren zurück in den Sattel zur Jöchlspitze (T3).
Nun ist's so weit, ich treffe auf die ersten Menschen. Eine Schlange von mehr oder minder ambitionierten Hobby-Alpinisten müht sich zur hässlichen Jöchlspitze hinauf, so dass ich diesen Punkt (halbe Stunde Gehzeit ab Rothornspitze) möglichts schnell wieder hinter mich bringe. Dafür lege ich mich darunter im Gras noch ein wenig auf's Ohr und versuche, eine unfreundliche Gruppe an Westfalen ("Gott, dat is ja fast senkrescht hier") so weit vorzulassen, dass ich sie nicht mehr hören muss. Gelingt mir nicht, das sei noch angemerkt, aber egal. Der Abstiegsweg ist der gleiche wie der Aufstiegsweg, mit der Ausnahme, dass ich nun deutlich mehr Pausen machen. Die reine Gehzeit beträgt kaum 2h, allerdings überschreite ich sie durch wiederholte Nickerchen deutlich - fast zu deutlich, denn kaum bin ich in Holzgau wieder losgefahren, geht ein Platzregen los, dass alles zu spät ist. Reines Glück in meinem Fall, denn auf den Straßen bewegt man sich in dieser Jahreszeit sowieso in einem Tempo vorwärts, das so etwas wie Aquaplaning eh net zulässt - also: chill-Modus, zurückrollen und zufrieden sein über die tolle Bergfahrt, auch wenn sie am Ende zum Bergstau wird......
Los geht's also im ersten Tageslicht im schönen Ort Holzgau - schön vor allem deshalb, weil die Touristenmassen noch schlafen. Vom Parkplatz aus schlendere ich an der Kirche vorbei und auf die kleine Straße, die nordseitig parallel zur Hauptstraße entlangläuft. Zwischen zwei Häusern zweigt beschildert ein Pfad ab, der an einem kleinen Aussichtspavillon vorbei zu den Höfen von Schiggen führt. Durch Almwiesen spaziere ich genussreich durch die wunderbare Landschaft, in der irgendwie die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, toll! Schließlich biegt der Weg immer noch gut beschildert in den Wald ab, in dem zwar die Ausblicke nicht mehr so schön sind, aber gut was an Höhe gewonnen wird. Weiter dann aus dem Wald heraus zeigt sich bald schon das erste Ziel, die alles andere als einsame Jöchlspitze - trügerisch allerdings, denn es ist noch ganz schön weit dorthin. Es geht zunächst einen bebuschten Rücken hinauf, irgendwann kommt man an ein paar alten Heustadln an einen Abzweig. Mein Weg trifft auf eine Variante, die von Seilbahn und Berggasthof heraufzieht. Gen Jöchlspitze geht's nun an den Gipfelaufbau heran - im Mittelteil dieses eher steilen Schlussanstieges findet sich eine kurze T3-Passage, sonst ist der Aufstieg durchgehend T2. Nach gut 2h Aufstiegszeit komme ich auf der Jöchlspitze an. Ich genieße eine kleine Jausn und nehme die nächsten Ziele in's Visier....
...und das mit gutem Grund, denn diese sind durchaus interessant. Rothornspitze und Ramstallspitze sieht man schonn recht gut, der Strahlkopf dazwischen versteckt sich noch. Zuerst will ich auf die Ramstallspitze: um an ihren Gipfelaufbau heranzukommen, wähle ich den Höhenweg zur Kemptner Hütte, der die steilen Westhänge von Rothornspitze und Strahlkopf quert (T2, allerdings Obacht bei Nässe!). Immer noch sind keine Menschen unterwegs, dafür treffe ich auf ein paar Murmeltiere, schee! Der Weg führt nach der langen ebenen Hangquerung um den steilen nördlichsten Ausläufer der Strahlkopfes (dem Nordeck) herum, kurz darauf zweige ich aber vom Weg ab, um auf Geröll und Gras ein paar Höhenmeter abzukürzen. Bald treffe ich wieder auf Markierungen, die ziemlich steil und recht mühsam in's Karjoch weisen, knappe Stunde ab Jöchlspitze und gerade T3.
Jetzt ist erstmal Schluss mit markierten Wegen, ich nehme die Ramstallspitze in's Visier. Ein paar Höhenmeter geht's aus dem Joch heraus noch angenehm durch Gras, danach kommt man an die Felsen heran und trifft prompt auf Steinmanndln, die einem hier und da die günstigste Route weisen. Im Prinzip ist es aber egal, es ist stets steil und schuttig. Unten kann man vorteilhaft noch ein wenig durch die Felsen kraxeln (I), um dem lästigen kleinsplittrigen Schotter auszuweichen, im oberen Teil ist damit indes Schluss, das Gelände wird ziemlich unangenehm und trittarm (T5-). Irgendwann komme ich aber am Grat heraus, von wo das neue GK schon sichtbar ist. Zum Greifen nah, aber ein paar Hindernisse sind noch im Weg. Auf einer grasigen Stelle deponiere ich meinen Rucksack, der ist jetzt nur im Weg. Der kurze Gratabschnitt erfordert wegen Ausgesetztheit und enormer Brüchgkeit hohe Konzentration, meines Erachtens geht das über T4-Gelände schon hinaus; ich denke T5- und I. Die Kraxelpassagen sind noch eher schön, fies ist allerdings das kleinsplittrige Gehgelände in abschüssigen Flanken und auf kleinen Bändern, auf dem man höllisch aufpassen muss. Nach einer dreiviertel Stunde komme ich aber doch wohlbehalten auf der Ramstallspitze an, wo ich mir erstmal ein Päuschen gönne. Schon ein toller Ort hier oben...!
Zurück geht's bis in's Karjoch den gleichen Weg, wobei gerade im Abstieg erhöhte Vorsicht geboten ist. Wieder im Karjoch angekommen, will ich möglichst ohne Höhenverlust den Aufschwung zum Nordeck gewinnen. Die Rinne direkt neben dem Steilaufschwung sieht von unten zwar nicht ausgesetzt, aber auch nicht gerade einladend aus (laut Andys Bericht T5,II), ich wähle die steilen Schrofen links, die etwas abschüssiger sind, aber auch gangbar wirken. Nur wenige Meter sind gemein steil, Obacht hier wegen lockerer Steine (T5,I). Gerade in Aufstiegsrichtung geht's aber ganz gut, und ich komme auf dem milden Grasgrat zwischen Nordeck und Strahlkopf raus. Ersteres besuche ich natürlich auch noch kurz, danach spaziere ich entspannt zum Strahlkopf rüber (20min ab Karjoch), den ein veritables Gipfelkreuz ziert. Leider ist kein GB mehr vorhanden. Trotzdem ist das der schönste Rastplatz der Tour, also ausnutzen!
Das nächste Ziel ist die etwas höhere Rothornspitze gegenüber. Aus Svens Bericht kann ich die Schwierigkeit schon einschätzen, der Abstieg vom Strahlkopf führt durch steiles, aber gutmütiges Grasgelände (T3) hinab in den Gumpensattel, jenseitig geht's dann deutlich steiler wieder hinauf. Gerade im unteren Bereich ist das Gelände schon ziemlich steil, man robbe sich lieber durch die Schrofen, denn die oberflächlich betrachten günstigen Tritte brechen oft leicht heraus (T4-). Eine knappe halbe Stunde brauche ich für den Übergang, dann bin ich auf der Rothornspitze, die ich eigentlich für eine ausführliche Rast auserkoren hatte, dann aber doch nicht nutze: der ganze Gipfel ist voller Hinterlassenschaften der Schafe, der Geruch nicht gerade das, was man sich unter gesunder Alpenluft so vorstellt. Also gut dann nicht, lieber jenseitig wieder hinunter, durch harmloses Steilgras und über Pfadspuren zurück in den Sattel zur Jöchlspitze (T3).
Nun ist's so weit, ich treffe auf die ersten Menschen. Eine Schlange von mehr oder minder ambitionierten Hobby-Alpinisten müht sich zur hässlichen Jöchlspitze hinauf, so dass ich diesen Punkt (halbe Stunde Gehzeit ab Rothornspitze) möglichts schnell wieder hinter mich bringe. Dafür lege ich mich darunter im Gras noch ein wenig auf's Ohr und versuche, eine unfreundliche Gruppe an Westfalen ("Gott, dat is ja fast senkrescht hier") so weit vorzulassen, dass ich sie nicht mehr hören muss. Gelingt mir nicht, das sei noch angemerkt, aber egal. Der Abstiegsweg ist der gleiche wie der Aufstiegsweg, mit der Ausnahme, dass ich nun deutlich mehr Pausen machen. Die reine Gehzeit beträgt kaum 2h, allerdings überschreite ich sie durch wiederholte Nickerchen deutlich - fast zu deutlich, denn kaum bin ich in Holzgau wieder losgefahren, geht ein Platzregen los, dass alles zu spät ist. Reines Glück in meinem Fall, denn auf den Straßen bewegt man sich in dieser Jahreszeit sowieso in einem Tempo vorwärts, das so etwas wie Aquaplaning eh net zulässt - also: chill-Modus, zurückrollen und zufrieden sein über die tolle Bergfahrt, auch wenn sie am Ende zum Bergstau wird......
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