Der kurze Aufstieg zum Piz Umbrail vom Schweizer Zollhaus am Umbrailpass aus gestaltet sich überraschend abwechslungsreich, der Weg quert unterschiedliche Geländeformen und ist zudem als `1.Weltkrieg-Erlebnispfad´ gestaltet.
Ich laufe morgens um kurz nach 8h los, was sich als günstig erweist denn nicht nur der Wanderpfad ist menschenleer sondern vor allem die nahe Stilferjochstraße, deren Krachmacher noch nicht in Lederkombi und Helm geschlüpft sind.
Bestens beschildert und markiert leitet der Pfad ab dem Zollhaus zunächst über kaum steile begrünte Ausläufer des Osthangs des Piz Umbrail. Die felsige Krone des Berges wird bald sichtbar während alte Kriegsstellungen mit Hinweistafeln am Wegesrand an Zeiten erinnern als der Ortler noch höchster Berg Österreichs war.
Bald wird aus dem erdigen Graspfad aprupt gerölliges Kalkgelände, nun diagonal am NO-Schutthang auf die Felszone zuhaltend.
Den etwas steileren Übergang in den Fels hat man mit einer neu aussehenden langen Kette dekoriert, wohl um auch Turnschuhwanderern den Aufstieg zu erleichtern.
Auf dem nun sehr gutmütigen NW-Rücken führt der Weg bequem zu den zwei schwach ausgeprägten Gipfeln.
Das Prunkstück des Gipfelpanoramas König Ortler samt Untertanen hüllt sich leider in Wolken, aber das Zickzackmuster der Stilferjochstraße bis zur grauenvoll altbackenen Bebauung am Joch samt Monte Scorluzzo zur Rechten und Rötlspitze zur Linken sowie im Norden und Westen das hübsche Engadin bieten genug unterhaltsame Aussicht.
Gehzeit Aufstieg 1h20
Gehzeit Abstieg 1h
Schwierigkeit: bis auf kurze mit Kette versichterte Felspassagen (T2-T3) einfache Bergwanderung (T2)
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