Es ist schon lange ein Ziel von mir, das Safiental wiedermal zu besuchen. Das letzte Mal war ich etwa vor 25 Jahren dort in einem Skilager, leider ohne Schnee....
So fahre ich mit dem Postauto gemütlich nach Tenna hoch. Es sieht immer noch alles gleich aus, vielleicht sind die Bäume beim Alpenblick etwas grösser geworden sind. Der Strasse entlang, an der schönen Kirche vorbei wandere ich nach Ausserberg. Dort nehme ich den oberen Weg in Richtung Flimserbänkli.
Heute teste ich zum ersten Mal seit gut 1 1/2 Wochen wiedermal mein Knie, ob es wohl geht frage ich mich mit den Schmerzen? Ich habe im letzten Moment noch Schmerztabletten eingepackt, damit ich dann auch wieder runterkomme.
Ich wandere durch den schönen Bergwald bis zur Abbruchkante ins Aclatobel. Nun führt der Weg ziemlich steil durch den Wald hinauf Richtung Tenner Chrü. Immer wieder gibt es Ausblicke hinüber nach Flims und in die Rheinschlucht. Dann lichtet sich der Wald und es geht an einem kleinen Seelein vorbei hinauf zum Tenner Chrüz. Hier treffe ich auch erstaunlich viele Menschen, die wohl den anderen Weg gewählt haben.
Das Schlüechtli ist gut sichtbar, die Zeitangabe auf den Gipfel beträgt aber immer noch eine Stunde. Nun mal schauen, wie lange ich brauche. Der Weg ist erstaunlich steil, mit grossen Tritten führt dieser gerade der Gratkante entlang hinauf. Dann kommt sogar noch ein Gipfelaufschwung. Dort wäre ein Seil nicht schlecht, da es nicht gerade gute Tritte hatte.
Kurze Zeit später erreiche ich den Gipfel. Eine phantastische Aussicht erwartet mich dort, von der Surselva über Flims bis Chur und hinein ins Safiental mit dem Piz Beverin. Leider tummeln sich unzählige Fliegen hier oben, und so muss ich nach kurzer Zeit wieder absteigen, obwohl den Gipfel alleine hatte.
Jetzt kommt der Test für mein Knie, der Abstieg ist steil, und das war in den Sommerferien das schmerzliche an einer Wanderung. Es geht erstaunlich gut, obwohl ich sehr vorsichtig bin. Irgendwann rutsche ich dann trotzdem irgendwie aus. Es ist ein Kuhfladen gewesen, ich fliege nicht, aber mein Stock verbiegt sich. Er ist aber noch zu gebrauchen und so probiere ich hin beim Tenner Chrüz zu flicken. Leider ohne Erfolg.
Nun wandere ich hinüber zur Bleichtaboda Alp, dann geht's wieder auf einen Wiesenweg hinunter Richtung Tenna. Ich nehme die Abkürzung nach Tenna, es geht in einem grossen Bogen hinunter bis zur Kirche. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Post. Da ich noch Zeit habe, geniesse ich im Alpenblick noch ein kühles Bier, bevor ich als einziger Gast mit dem Postauto hinunterfahre.
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