Über den Pilatus von Nord nach Süd
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Mit Bahn, Bus und Gondeli auf die Fräkmüntegg 1416. Schon nach ein paar Metern lass ich das ganze Gewusel hinter mir. Auf angenehmem Weg wandere ich über die Lauelenegg 1442 zur Alp Ober Lauelen 1332. Hier biege ich nach Süden auf den Heitertannliweg ab. Die untersten paar Meter liegen noch im Schatten, weiter oben brennt die Sonne unerbärmlich. Der Schweiss tropft nur so runter. Im Klimsensattel 1866 weht zum Glück ein Windlein, so mache ich hier eine längere Pause, bevor ich den Schlussanstieg angehe. Über den Hag und die Treppen im Berg gelange ich, zusammen mit alle den anderen Touris, auf die Aussichtterrasse des Pilatus 2109, wo ich erst Mal ein Schorle runterstürzen muss. Ein weitere Flasche Wasser wandert in die "Westentasche" als Reserve für später.
Erst über den asphaltieren Panoramaweg, dann auf dem schmalen erdigem Kretenweg, auf dem seit meiner letzten Begehung vor x Jahren allerlei Sicherungen und Kunstbauten verbaut wurden, gelange ich zum Gemsmättli.
Ein kurzer Zwischenabstieg führt mich in der schattigen Nordflanke um das Widderfeld herum. Der Aufstieg über den Felssporn ist nun mit zahlreichen Ketten versichert. Just hier treffe ich den obligaten Bergler (war wohl eher Stadtluzerner) und selbsternannten Ausrüstungspozilisten , diesmal mit Frau, der sich über mein unpassendes Schuhwerk auslässt. Naja. Soll er in seinen Schraubstöcken mit permanentem Hartbelagsfeeling glücklich werden.
Statt beim Wegweiser zu kehren steige ich direkt zu Pt. 2076 auf und trage mich, wohl nach den zwei Hartbelagsfetischisten, im Gipfelbuch ein. Trotz Wind brennt die Sonne auch hier gnadenlos auf mich nieder. So mache ich mich an das Pièce de Résistance, den felsdurchsetzten Abstieg nach Süden. Der Steinmann ist nicht zu verfehlen. Das Seil hat auch schon bessere Zeiten gesehen, sodass ich mich nicht daran halten will. Der Weiterweg zum Stollenloch ist zwar gut markiert, nur sind einige der Farbkleckse von oben fast nicht sichtbar. Somit brauchts ein wenig pfadfinderisches Gespür um den Wegverlauf zu erahnen.
Wenn der SAC Clubführer "Zentralschweizer Voralpen" von guttrittigem Gras- und Felsgelände spricht, so bedeutet das, jeder Tritt will gut gesetzt sein, denn überall hats mehr oder weniger feinen Schutt, der bei falscher Belastung wohl unter dem Schuh wegrutschen kann. Die Microspikes interessiert das aber nicht. Die halten immer.
Nach dem Stollenloch ca. 1950m passierts. Ich folge verblassten roten Markierungen, die mich, im Vergleich zum oberen Abschnitt, in recht ruppiges Gelände führen, wo kaum Pfadspuren zu erahnen sind. Irgendwann treffe ich dann aber wieder auf neue blaue Markierungen, welche oberhalb der roten aufgemalt wurden. Auch sind die Pfadspuren nun einiges eindeutiger. Nachdem ich aber mehr und mehr nach Westen abdrifte, die dritte Schuttrinne gequert habe und der Weg immer noch nicht den Anschein macht, Höhe zu verlieren (1), wird es mir zu bunt, ich steche weglos querfeldein nach unten und gelange in stellenweise recht abschüssiges Gelände, habe aber immer bombensicheren Halt. Irgendwo übersteige ich einen Stacheldraht und komme in ein Waldstück mit zahlreichen Kuhtritten, denen ich nur zu folgen brauche und schon bin ich beim Birchboden 1616.
Während eines kurzer Schwatzes mit dem Senn, fülle ich meine Wasserflasche auf und schon gehts, nun wieder auf dem Wanderweg, durch lauschigen Wald über Schy 1336 zum Wanderparkplatz bei Blätz. Wohl aufgrund der fortgeschrittenen Stunde (2) bin ich leider der einzige Wanderer. So bleibt mir nichts anderes übrig, als auf der Asphaltpiste talauswärts zu marschieren. Ein paar Kühe stellen kein Hindernis dar. Da die Hitze immer noch nicht nachgelassen hat, genehmige ich mir in der Lütoldsmatt 1120m zwei Halbe alkoholfreien Suure Moscht.
Gut rehydriert folgt nun die "Durststrecke" nach Alpnach runter. Meist hat's einen Wanderweg, sodass ich nur ein kurzes Stück auf der, 1942 von Truppen erbauten, Asphaltstrasse gehen muss. Nichtsdestotrotz hängt es langsam an, die Beine werden schwer und ich muss mich auf jeden Tritt konzentrieren. Zudem nimmt die Temperatur mit jedem vernichteten Höhenmeter zu. Irgendwann bin ich dann aber doch in Alpnach Dorf 452, wo es mir vor der Einfahrt meines Zuges gerade noch reicht, den Selecta-Automaten zu plündern. Die zwei halben Liter Süssgetränk erleben die Ankunft in Luzern aber nicht mehr.
So gibts in Luzern nochmals eine 0.75dl Flasche Wasser, die, bis ich zu Hause bin, auch leergetrunken ist.
Fazit:
- Eine durstige Sache.
- Der Abstieg vom Widderfeld dürfte im Aufstieg wesentlich "genussvoller" sein, um dieses Adjektiv auch einmal irgendwo einzubauen.
1) Vermutlich befand ich mich auf dem Verbindungsweg zum Mondmilchloch.
2) Die Zeiten auf den Fotos stimmen nicht, es ist eine Stunde später.
Erst über den asphaltieren Panoramaweg, dann auf dem schmalen erdigem Kretenweg, auf dem seit meiner letzten Begehung vor x Jahren allerlei Sicherungen und Kunstbauten verbaut wurden, gelange ich zum Gemsmättli.
Ein kurzer Zwischenabstieg führt mich in der schattigen Nordflanke um das Widderfeld herum. Der Aufstieg über den Felssporn ist nun mit zahlreichen Ketten versichert. Just hier treffe ich den obligaten Bergler (war wohl eher Stadtluzerner) und selbsternannten Ausrüstungspozilisten , diesmal mit Frau, der sich über mein unpassendes Schuhwerk auslässt. Naja. Soll er in seinen Schraubstöcken mit permanentem Hartbelagsfeeling glücklich werden.
Statt beim Wegweiser zu kehren steige ich direkt zu Pt. 2076 auf und trage mich, wohl nach den zwei Hartbelagsfetischisten, im Gipfelbuch ein. Trotz Wind brennt die Sonne auch hier gnadenlos auf mich nieder. So mache ich mich an das Pièce de Résistance, den felsdurchsetzten Abstieg nach Süden. Der Steinmann ist nicht zu verfehlen. Das Seil hat auch schon bessere Zeiten gesehen, sodass ich mich nicht daran halten will. Der Weiterweg zum Stollenloch ist zwar gut markiert, nur sind einige der Farbkleckse von oben fast nicht sichtbar. Somit brauchts ein wenig pfadfinderisches Gespür um den Wegverlauf zu erahnen.
Wenn der SAC Clubführer "Zentralschweizer Voralpen" von guttrittigem Gras- und Felsgelände spricht, so bedeutet das, jeder Tritt will gut gesetzt sein, denn überall hats mehr oder weniger feinen Schutt, der bei falscher Belastung wohl unter dem Schuh wegrutschen kann. Die Microspikes interessiert das aber nicht. Die halten immer.
Nach dem Stollenloch ca. 1950m passierts. Ich folge verblassten roten Markierungen, die mich, im Vergleich zum oberen Abschnitt, in recht ruppiges Gelände führen, wo kaum Pfadspuren zu erahnen sind. Irgendwann treffe ich dann aber wieder auf neue blaue Markierungen, welche oberhalb der roten aufgemalt wurden. Auch sind die Pfadspuren nun einiges eindeutiger. Nachdem ich aber mehr und mehr nach Westen abdrifte, die dritte Schuttrinne gequert habe und der Weg immer noch nicht den Anschein macht, Höhe zu verlieren (1), wird es mir zu bunt, ich steche weglos querfeldein nach unten und gelange in stellenweise recht abschüssiges Gelände, habe aber immer bombensicheren Halt. Irgendwo übersteige ich einen Stacheldraht und komme in ein Waldstück mit zahlreichen Kuhtritten, denen ich nur zu folgen brauche und schon bin ich beim Birchboden 1616.
Während eines kurzer Schwatzes mit dem Senn, fülle ich meine Wasserflasche auf und schon gehts, nun wieder auf dem Wanderweg, durch lauschigen Wald über Schy 1336 zum Wanderparkplatz bei Blätz. Wohl aufgrund der fortgeschrittenen Stunde (2) bin ich leider der einzige Wanderer. So bleibt mir nichts anderes übrig, als auf der Asphaltpiste talauswärts zu marschieren. Ein paar Kühe stellen kein Hindernis dar. Da die Hitze immer noch nicht nachgelassen hat, genehmige ich mir in der Lütoldsmatt 1120m zwei Halbe alkoholfreien Suure Moscht.
Gut rehydriert folgt nun die "Durststrecke" nach Alpnach runter. Meist hat's einen Wanderweg, sodass ich nur ein kurzes Stück auf der, 1942 von Truppen erbauten, Asphaltstrasse gehen muss. Nichtsdestotrotz hängt es langsam an, die Beine werden schwer und ich muss mich auf jeden Tritt konzentrieren. Zudem nimmt die Temperatur mit jedem vernichteten Höhenmeter zu. Irgendwann bin ich dann aber doch in Alpnach Dorf 452, wo es mir vor der Einfahrt meines Zuges gerade noch reicht, den Selecta-Automaten zu plündern. Die zwei halben Liter Süssgetränk erleben die Ankunft in Luzern aber nicht mehr.
So gibts in Luzern nochmals eine 0.75dl Flasche Wasser, die, bis ich zu Hause bin, auch leergetrunken ist.
Fazit:
- Eine durstige Sache.
- Der Abstieg vom Widderfeld dürfte im Aufstieg wesentlich "genussvoller" sein, um dieses Adjektiv auch einmal irgendwo einzubauen.
1) Vermutlich befand ich mich auf dem Verbindungsweg zum Mondmilchloch.
2) Die Zeiten auf den Fotos stimmen nicht, es ist eine Stunde später.
Tourengänger:
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