Auf die Gefahr hin zu klingen wie ein Staubsaugervertreter, der in peinlichem Eifer über seine Haushaltsgeräte spricht möchte ich behaupten, dass die Französischen Alpen zwischen dem Mont Blanc und dem Écrins-Massiv zu den interessantesten und schönsten Gebieten der Alpen gehören.
Um die Vielfalt der vergletscherten Bergwelt erfassen zu können bedarf es Zweierlei:
- einen der hier eher seltenen Sommertage mit blauem Himmel und klarer Sicht
- einen geeigneten Aussichtspunkt
Für gute Fernsicht ist heute gesorgt und als Belvédère eignen sich die ab dem Col de l'Iseran relativ schnell erreichbaren Gipfel wie Signal de l'Iseran, Ouille Noir oder Aiguille Pers hervorragend.
Lediglich das Ableben meines sowieso nicht guten Fotoapparates ist als Minuspunkt zu verbuchen.
Die Handykamera muss als Ersatz herhalten und ist zumindest nicht noch viel schlechter.
Am frühen Morgen bei Temperaturen knapp über Null suche ich den Einstieg zum Gebirgspfad, der etwas versteckt liegt, Schilder und Farbmarkierungen gibt es hier keine.
Direkt links des einzigen Gebäudes muss man an einem Bach entlang kurz bergauf laufen um den nun gut sichtbaren schmalen Weg zu erreichen, wie sich schnell zeigt.
Die Wegsuche ist ab hier abgeschlossen, der Pfad führt bis zum Gipfel der Aiguille Pers.
Zunächst längs des durch Moränen geprägten Hanges auf den markanten Sattel Col Pers (3000m) zuhaltend drehen die Spuren kurz davor rechts ab, um in angenehm weichen Feinschutt fast wie auf Waldboden auf die Kammhöhe zu führen.
Spätestens jetzt dürfte jeder von der Kulisse begeistert sein, außer den etlichen vergletscherten Gipfeln der südlichen Grajischen Alpen und der Vanoise ist nun der Blick frei zur nahen Aiguille de la Grande Sassière (3747m, wohl der höchste Alpengipfel, den man erwandern kann) und der Tsanteleina (3601m).
Immer etwas südlich der Grathöhe geht es an zwei etwa gleich hohen Graterhöhungen vorbei. Eine davon mit eigenem Namen (Pointe Pers), die aber mangels Eigenständigkeit nicht als Gipfel zählt.
Das letzte Stück zur Aiguille Pers steilt etwas auf bis der kreuzlose Gipfel erreicht ist.
Im weiteren Gratverlauf könnte man die Pointe du Montet (3428m) besteigen, wovor allerdings gewarnt wird wegen komplizierter Passagen in brüchigem und ausgesetztem Gelände.
Ich versuche die etlichen Berge zuzuordnen aber außer den oben genannten Namen muss ich raten bzw. später am PC die Fotos mit anderen Aufnahmen vergleichen.
Abstieg auf gleichem Weg.
Gehzeit Aufstieg 1h45
Gehzeit Abstieg 1h20
+ Pausen
Schwierigkeit: quasi durchgehend Gehgelände auf deutlicher Spur, solange man ihr treu bleibt kaum ausgesetzt (T2). Stellenweise auch über ein paar Steine.
Hinter der Nordkante des Grates bricht der Hang steil ab.
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