Ich wollte mal über den seit letztem Herbst neu angelegten Weg von der Musenalp aufsteigen. Gut, der grösste Teil ist unverändert, erst ab Höhe 2320 m zweigt nun der Weg neuerdings rechts gegen Nordnordwest ab, um gemächlich ansteigend die spärlichen Reste des Chlitaler Firns zu erreichen. Der Weg ist gut angelegt und weitaus weniger anstrengend als die alte Wegführung über die klobigen Steine und Eisresten. Wenn jedoch noch viel Schnee liegt (Frühsommer), würde ich die alte Variante vorziehen, weil die neue Wegführung im untersten Teil eine etwas steile Querung aufweist (heikel, wenn dort noch Schnee liegt) und sich über die alte Route bei viel Schnee besser runterrutschen lässt.
Anstatt weiter den wbw-Markierungen zu folgen, blieb ich rechts und scherte auf etwa 2720m auf einer Kalkterrasse gegen Osten aus. So kommt man ohne Probleme auf den Ostgrat. Nun folgte ich diesem zuerst über Schutt, später über festeres und steileres Gestein. Kurze, aber schöne Kletterstellen im 2. Grad. Immer auf dem Grat bleiben (oder etwas links davon) und nicht in die Flanken verleiten lassen. Den Steinen darf man aber nicht vollends vertrauen, hie und da sitzen sie nicht so fest.... Am Schluss wieder Gehgelände zum Gipfel.
Eine interessante Variante, möchte man nicht beide male über den Rotstocksattel auf- bzw. absteigen. Es scheint, dass diese Variante früher vermehrt gemacht wurde, überall liegen verrostete Büchsen herum. Beim nächsten Mal werde ich diese einsammeln. Beim übernächsten Mal würde ich gerne den ganzen Ostgrat begehen, der Einstieg und ein Gendarm scheinen mir aber ziemlich schwierig zu sein.
Abstieg wieder zur Musenalp, wo man sich bestens verpflegen kann.
Der Aufstieg von der Bywaldalp ist nun wieder geöffnet (Steinschlag im Juni). Die Alpwirtschaft ist aber nach wie vor geschlossen.
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