Büelenhorn (2'807m) - via Nordgrat
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Howdy!
Monstein und Wiesen bilden die südlichen Vorposten von Davos. Von diesen beiden Orten scheint mir Monstein der günstiger gelegene Ausgangsort zu sein, um v.a. Büelenhorn, aber auch Stulsergrat und Muchetta zu erkunden. Anstatt den Normalweg via Inneralp habe ich mir als Zustieg den Nordgrat via Bodmen ausgesucht. Ein lohnender Entscheid. Alles andere als lohnenswert ist der Abstieg von Muchetta nach Jenisberg. Aber dafür den Stulsergrat zu opfern wäre auch wieder schade.
Facts zur Wanderung / Bewertung der Teilstücke:
> Monstein – Säge – „Zickzackwaldweg“ bis Höhenlinie 1940; T1 (gelbes Schild „Bodmen“)
> Von der Abzweigung auf schmalem, oft überwachsenem Pfad hoch zur Alp Bodmen; T2
> Die Alp wird zunehmend steiniger (jetzt weglos), über kleinere Blockfelder erreicht man die erste Anhöhe bei Pt. 2511; T3 (ab hier selten aber gut ersichtlich gelb/rot markiert)
> Pt. 2635 ist von Blockfeldern umgeben, der Bergrücken verengt sich in südlicher Richtung zusehends zu einem richtigen Grat, meist bleibt man ganz oben, gelegentlich leicht in Flanken ausweichend (i.d.R. westseitig); T4-
> Ab Pt. 2706 verbreitert sich der Grat wieder und mündet in eine schotterige Mondlandschaft, weiterer Aufstieg bis Büelenhorn (kurz vorher trifft der Grat mit dem aus Nordosten von Mäschboden kommenden Wanderweg zusammen); T3
> Büelenhorn – Stulsergrat – Muchetta; T3- (teils mit, teils ohne zu erkennender Wegspur)
> Abstieg Muchetta – Pt. 2585 – Pt. 2335; T3 (Abstieg von Pt. 2585 steil, eher T3+)
> Ab Pt. 2335 obermühsamer Abstieg bis Drostobel und Jenisberger Alp; T3-
> dazwischen Runsenquerung im Drostobel, kurze aber heikle Stelle zurzeit T4-
> Ab Jenisberger Alp bis Monstein Waldsträsschen/-weglein, T1 / kurzzeitig T2
Wetter: abwechselnd bewölkt/sonnig, Temperaturspanne 7° bis 15° C
Zeit: ca. 10 1/2 Stunden, davon total ca. 2h Pausen
Flüssigkeit: 2 1/2 Liter auf Mann, davon 1 1/2 getrunken (bei höheren Temp. mind. 3L!)
Hilfsmittel: Wanderstöcke, v.a. für Abstieg
Wanderbericht:
Für den heutigen Tag hab ich mir eine etwas längere Wanderung zusammengeschustert. Grund genug, den Wecker mal wieder richtig früh zu stellen. Um 04:00 holt mich die vertraute Melodie aus dem Schlaf und ich frage mich – wie immer in solchen Momenten – warum tust du dir das an? Nach 15min Verlängerung steh ich auf die Hinterbeine und schaffe es schliesslich doch, kurz vor 05:00 den Zündschlüssel zu drehen. Auf und Davos… Davos Monstein. Kurz vor 07:00 Start ab oberem Dorfparkplatz… Der weitere Verlauf der Wanderung ist relativ detailliert in den Bildern kommentiert, deshalb beschränke ich mich hier auf folgende Stichworte und Bemerkungen:
- Es ist immer wieder ein Genuss, einfach auf der Landkarte herumzuschmökern und sich mögliche Wanderungen darauf auszudenken. Die heutige Wanderung ist wieder mal genau so entstanden.
- Anschliessend folgt dann meist ein kurzes Stöbern auf hikr.org, mit welchen Schwierigkeiten punkto Gipfelziel(en) und Teilstücken dann wohl zu rechnen wäre. So auch dieses Mal.
- Von Felix habe ich einen Bericht gefunden, der eine ähnliche Route, aber eben nicht den Nordgrat beschreibt. Nichtsdestotrotz waren ein paar Bemerkungen aus seinem Bericht sehr willkommen und hilfreich.
- Laut topografischer Karte sollte der Nordgrat keine Teufelsmission sein, also hoffte ich darauf, dass sich darauf keine spielverderbende Schlüsselstelle verbirgt (T4 erachte ich als oberes Limit für meine Alleingänge). Und dem war auch nicht so, sondern einsamer und abwechslungsreicher Genuss.
- Am südlichen Ende wartet ein feinschotteriger Schlussaufstieg zum Büelenhorn, wo man mit wunderbarer Panoramaaussicht belohnt wird. Beim Vespern mit dieser Aussicht schiessen weitere Wanderprojekte wie Pilze aus dem Boden... wenn die Aussicht gut und die Phantasie lebendig genug ist, schiessen Pilze auch aus steinigem Boden. ;-)
- Weiter in stetem Auf und Ab über Stulsergrat bis Muchetta, wo man unterwegs auch Bekanntschaft mit einem pflichtbewussten und sehr gut geschulten Herdenschutzhund macht (folgte mir während 2min auf Schritt und Tritt; einfach brav weitergehen…).
- Im Westabstieg des Muchetta (ab Höhenlinie 2460 bis Pt. 2335) gedeihen zahlreiche Edelweiss, wie es mir Felix in seinem Bericht „versprochen“ hat. ;-)
- Der anschliessende Abstieg bis Jenisberg ist mühsam und lange. Zuerst praktisch weglos, relativ steile Grashänge (Richtung mit kurzen Pflöcken markiert), später mehr schlechter als rechter Waldpfad, gefolgt von Strässchen ab Jenisberger Alp mit wiederholten Spitzkehren nach Jenisberg hinunter. Knie sowie Oberschenkel werden einem ordentlichen Test unterzogen. In meinem Zeugnis steht: gab sich Mühe und hatte Mühe.
- Die Rückkehr von Jenisberg bis Monstein zieht sich dann auch nochmal eine gefühlte Ewigkeit in die Länge, aber wäre – auch wenn man es sich mit Bikern teilen muss – eigentlich ein angenehmes Teil- oder eben Schlussstück. Ich hatte wohl vom Abstieg dermassen die Nase voll, dass mir die doch recht hartnäckigen 300m Gegenanstieg zwischen Jenisberg und Monstein gar nicht so sehr zu schaffen machten wie bei der Planung befürchtet. Um 17:35 treffe ich wieder in Monstein ein.
- Und noch was: Nach einem reichlich mit Knoblauch bestückten Essen am Vorabend war diese Ganztageswanderung ein perfekt darauf abgestimmtes Programm. Da soll mal einer behaupten, alleine zu wandern sei kein Dienst an seinen Mitmenschen!
Ein Tag so viel wert wie eine ganze Woche Ferien.
Berg Heil,
countryboy
Monstein und Wiesen bilden die südlichen Vorposten von Davos. Von diesen beiden Orten scheint mir Monstein der günstiger gelegene Ausgangsort zu sein, um v.a. Büelenhorn, aber auch Stulsergrat und Muchetta zu erkunden. Anstatt den Normalweg via Inneralp habe ich mir als Zustieg den Nordgrat via Bodmen ausgesucht. Ein lohnender Entscheid. Alles andere als lohnenswert ist der Abstieg von Muchetta nach Jenisberg. Aber dafür den Stulsergrat zu opfern wäre auch wieder schade.
Facts zur Wanderung / Bewertung der Teilstücke:
> Monstein – Säge – „Zickzackwaldweg“ bis Höhenlinie 1940; T1 (gelbes Schild „Bodmen“)
> Von der Abzweigung auf schmalem, oft überwachsenem Pfad hoch zur Alp Bodmen; T2
> Die Alp wird zunehmend steiniger (jetzt weglos), über kleinere Blockfelder erreicht man die erste Anhöhe bei Pt. 2511; T3 (ab hier selten aber gut ersichtlich gelb/rot markiert)
> Pt. 2635 ist von Blockfeldern umgeben, der Bergrücken verengt sich in südlicher Richtung zusehends zu einem richtigen Grat, meist bleibt man ganz oben, gelegentlich leicht in Flanken ausweichend (i.d.R. westseitig); T4-
> Ab Pt. 2706 verbreitert sich der Grat wieder und mündet in eine schotterige Mondlandschaft, weiterer Aufstieg bis Büelenhorn (kurz vorher trifft der Grat mit dem aus Nordosten von Mäschboden kommenden Wanderweg zusammen); T3
> Büelenhorn – Stulsergrat – Muchetta; T3- (teils mit, teils ohne zu erkennender Wegspur)
> Abstieg Muchetta – Pt. 2585 – Pt. 2335; T3 (Abstieg von Pt. 2585 steil, eher T3+)
> Ab Pt. 2335 obermühsamer Abstieg bis Drostobel und Jenisberger Alp; T3-
> dazwischen Runsenquerung im Drostobel, kurze aber heikle Stelle zurzeit T4-
> Ab Jenisberger Alp bis Monstein Waldsträsschen/-weglein, T1 / kurzzeitig T2
Wetter: abwechselnd bewölkt/sonnig, Temperaturspanne 7° bis 15° C
Zeit: ca. 10 1/2 Stunden, davon total ca. 2h Pausen
Flüssigkeit: 2 1/2 Liter auf Mann, davon 1 1/2 getrunken (bei höheren Temp. mind. 3L!)
Hilfsmittel: Wanderstöcke, v.a. für Abstieg
Wanderbericht:
Für den heutigen Tag hab ich mir eine etwas längere Wanderung zusammengeschustert. Grund genug, den Wecker mal wieder richtig früh zu stellen. Um 04:00 holt mich die vertraute Melodie aus dem Schlaf und ich frage mich – wie immer in solchen Momenten – warum tust du dir das an? Nach 15min Verlängerung steh ich auf die Hinterbeine und schaffe es schliesslich doch, kurz vor 05:00 den Zündschlüssel zu drehen. Auf und Davos… Davos Monstein. Kurz vor 07:00 Start ab oberem Dorfparkplatz… Der weitere Verlauf der Wanderung ist relativ detailliert in den Bildern kommentiert, deshalb beschränke ich mich hier auf folgende Stichworte und Bemerkungen:
- Es ist immer wieder ein Genuss, einfach auf der Landkarte herumzuschmökern und sich mögliche Wanderungen darauf auszudenken. Die heutige Wanderung ist wieder mal genau so entstanden.
- Anschliessend folgt dann meist ein kurzes Stöbern auf hikr.org, mit welchen Schwierigkeiten punkto Gipfelziel(en) und Teilstücken dann wohl zu rechnen wäre. So auch dieses Mal.
- Von Felix habe ich einen Bericht gefunden, der eine ähnliche Route, aber eben nicht den Nordgrat beschreibt. Nichtsdestotrotz waren ein paar Bemerkungen aus seinem Bericht sehr willkommen und hilfreich.
- Laut topografischer Karte sollte der Nordgrat keine Teufelsmission sein, also hoffte ich darauf, dass sich darauf keine spielverderbende Schlüsselstelle verbirgt (T4 erachte ich als oberes Limit für meine Alleingänge). Und dem war auch nicht so, sondern einsamer und abwechslungsreicher Genuss.
- Am südlichen Ende wartet ein feinschotteriger Schlussaufstieg zum Büelenhorn, wo man mit wunderbarer Panoramaaussicht belohnt wird. Beim Vespern mit dieser Aussicht schiessen weitere Wanderprojekte wie Pilze aus dem Boden... wenn die Aussicht gut und die Phantasie lebendig genug ist, schiessen Pilze auch aus steinigem Boden. ;-)
- Weiter in stetem Auf und Ab über Stulsergrat bis Muchetta, wo man unterwegs auch Bekanntschaft mit einem pflichtbewussten und sehr gut geschulten Herdenschutzhund macht (folgte mir während 2min auf Schritt und Tritt; einfach brav weitergehen…).
- Im Westabstieg des Muchetta (ab Höhenlinie 2460 bis Pt. 2335) gedeihen zahlreiche Edelweiss, wie es mir Felix in seinem Bericht „versprochen“ hat. ;-)
- Der anschliessende Abstieg bis Jenisberg ist mühsam und lange. Zuerst praktisch weglos, relativ steile Grashänge (Richtung mit kurzen Pflöcken markiert), später mehr schlechter als rechter Waldpfad, gefolgt von Strässchen ab Jenisberger Alp mit wiederholten Spitzkehren nach Jenisberg hinunter. Knie sowie Oberschenkel werden einem ordentlichen Test unterzogen. In meinem Zeugnis steht: gab sich Mühe und hatte Mühe.
- Die Rückkehr von Jenisberg bis Monstein zieht sich dann auch nochmal eine gefühlte Ewigkeit in die Länge, aber wäre – auch wenn man es sich mit Bikern teilen muss – eigentlich ein angenehmes Teil- oder eben Schlussstück. Ich hatte wohl vom Abstieg dermassen die Nase voll, dass mir die doch recht hartnäckigen 300m Gegenanstieg zwischen Jenisberg und Monstein gar nicht so sehr zu schaffen machten wie bei der Planung befürchtet. Um 17:35 treffe ich wieder in Monstein ein.
- Und noch was: Nach einem reichlich mit Knoblauch bestückten Essen am Vorabend war diese Ganztageswanderung ein perfekt darauf abgestimmtes Programm. Da soll mal einer behaupten, alleine zu wandern sei kein Dienst an seinen Mitmenschen!
Ein Tag so viel wert wie eine ganze Woche Ferien.
Berg Heil,
countryboy
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countryboy
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