endlich einmal über die Nüschlete ;-)
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kurz und knackig, trockene Terrainverhältnisse, waren gefragt - das ruft, endlich, nach der Begehung des Nüschletegrates ;-) …
Nachdem am Ticketautomaten in Reutigen bei der Gemeindeverwaltung die Gebühr entrichtet worden war, begann die lange Fahrt (> 900 Höhenmeter) hinauf zur Alpwirtschaft Matte; um 9 Uhr, bei strahlendem Himmel und bereits höheren Temperaturen, durfte hier ein kleines erfrischendes Getränk sowie ein stimulierender Kaffee getrunken werden - erfrischend auch die uns bedienende Veronika Matti, eben am Käsen, und informativ die ältere Dame zu den Abläufen des hiesigen Tierfanges und -verwertung: die junge Hauskatze fange die Mäuse, töte sie - und dann werden diese auf dem Brettchen auf einer Stange nahe der Alp dem Mäusebussard zum Fressen vorgelegt; bei unserer Rückkehr war eine solche Beute jedenfalls nicht mehr vorliegend …
Doch nun geht’s auf; erst noch auf schwachen Spuren oberhalb der Alp hangaufwärts, noch angenehm steil, ein kurzes Stück durch den Wald zu einer komfortablen privaten Hütte - dann zunehmend steiler …
Die Grashalden weisen nur vereinzelte schwächste Spuren auf, einige Felsstüfchen werden darin umgangen - ein Ausrutschen beinhaltete einen formidablen Flug über jene; Trittsicherheit ist auf jeden Fall bereits hier Bedingung.
Wähne ich mich endlich am Grat, folgen ebensolche Abschnitte ein weiteres Mal - die Hangneigung mochte ich nicht echt messen, gefühlsmässig jedoch sehr gross … Aufi, es geht weiter, und am Grat entlang folgt bald die erste echte Kletterstelle: in einem engen Kamin gilt es sich hochzustemmen, die richtigen Griffe und Tritte zu finden - und danach über schön gestuftes Gelände zu weiteren Steilgrashalden hinüberzuwechseln.
Der Grat wird danach wieder erreicht - und ist durchaus passabel zu bewältigen; die Aussicht, insbesondere zum Thunersee und seine weite Umgebung ist von grosser Intensität. Nach weiteren Gratmetern - diese meist doch luftig, vor allem zur Seeseite hin - zeigt sich die angekündigte Schlüsselstelle: noch vor der ungefähr sieben Meter hohen, doch gut gestuften, Felsplatte, erweist sich der Grat als stets schmaler werdend; die letzten Meter zur Kraxelstelle können südseitig begangen werden, wobei man sich gut an der festen, felsigen Gratkante halten kann. Der anschliessende Aufstieg ist dann eher genussvoll, steigen wir dich simmentalseitig auf den Felsen hoch - die abrupten Abbrüche zur Stockenseite erbleiben mir so erspart …
Nach dieser doch sehr anregenden Passage stellt der Weitergang zur Nüschlete wieder einfacheres Gelände dar - grundsätzlich steil und abschüssig der Wegverlauf bleibend, doch mit mehr Platz unter den Füssen …
Noch sind wir jedoch nicht auf dem höchsten Punkt der Nüschlete - ein weiteres Auf und Ab auf mal schmalerem, mal breiterem, grasigen Grat, leitet uns weiter zur Nüschlete, Westgipfel - herrlich, das Gefühl, zurückblickend, und die Erfahrungen noch einmal aufleben, den Gang noch einmal Revue passieren, lassend.
Eine kürzere Rast gönnen wir uns hier - Gipfelgetränke sparen wir auf, weist mich doch Ursula darauf hin, dass noch ein anspruchsvoller Teilabstieg auf uns warte …
Wie Recht sie doch hatte: erst sah die weitere Gratbegehung doch relativ gut begehbar aus - doch beim Weitergehen eröffnen sich bald die Steilstufen zwischen unserem nächsten Gipfelziel, welche nicht einsehbar waren …
Mit besonderer Vorsicht und ausgeprägtem, trittsicherem Herabsteigen überwinden wir die ausnehmend abschüssige Passage oberhalb steilster Felsplatten, und erreichen wieder den Grat, auf welchem wir erst im Auf und Ab, zuletzt doch wieder sehr steil emporsteigen zum flachen Gipfelplateau des Laseberges.
Hier - wie auch im späteren Abstieg - ist uns eine noch umfassendere Blumenpracht beschieden; Purpur-Enziane und Bärtige Glockenblumen prägen den weiten Gang übers Gipfelplateau und den Abstieg zur Furgge.
Hier, wenig nach dem Übergang ins Tal südlich des Allmederitz, rasten wir länger, geniessen den nachträglichen Gipfeltrunk und die Mittagsrast; danach geht es vergleichsweise moderat zu Tale - dieser Gang dauert länger, sind doch unzählige, wunderschöne, Blumen zu bestaunen (und zu fotografieren).
Erst von hier aus werden wir der äusserst abschüssigen Schlüsselstelle im Abstieg richtig gewahr - mächtige Fels-„Rutschbahnen“ haben wir vor kurzem mit der nötigen Aufmerksamkeit „umschifft“. Auch insgesamt präsentiert sich der Grat über die Nüschlete hier, im obersten Abschnitt des Hinunterwanderns, sehr eindrücklich - im Kleinen sind wir begeistert von einem überaus grossen Blütenstand eines Türkenbundes. Abflachend das Gelände, moderater, erreichen wir die noch unbewirtschaftete Alp Steinig Nacki, wenig später das Nacki-Hüsli.
Nur noch relativ flach sind die letzten Meter zurück zur Alpwirtschaft Matte, wo wir ein weiteres Mal einkehren, und innert Kürze 1 lt sauren Most „hinunterleeren“ - und den eben heraufgefahrenen Senioren, auf ihre Frage hin, kundtun von unserer anspruchsvollen, genussvollen, Gratbegehung …
ñ 1 h 40 min bis Nüschlete, Westgipfel
ò 45 min via Laseberg bis Furgge
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