Ostrva 1979,5m und Versuch Gerlachovský štít 2654,4m
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ZU VIEL EIS AM KÖNIG DER HOHEN TATRA!
Zwei Landeshöhepunkte waren das Ziel an diesem verlängerten Wochenende in der Slowakei. Die jeweils höchsten Gipfel der Slowakei und Polens liegen beide nahe beieinaner in der Hohen Tatra (slowakisch: Vysoké Tatry, polnisch Tatry Wysokie). So reiste ich am Mittwoch Abend von der Schweiz mit dem Nachtzug zum Wiener Hauptbahnhof. Von dort ging es am nächsten Morgen weiter nach Bratislava mit dem Regionalexpress. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und nach Ankunft hatte ich Zeit, gemütlich einen Kaffee beim Bahnhof in der slowakischen Hauptstadt zu trinken. Von „Bratislava hlavná stanica“ hatte ich immer noch eine fast fünfstündige Reise vor mir. Im Košice-Expresszug fuhr ich durch die schöne Slowakei bis zum Ort Štrba. Mit einer Zahnradbahn, mit in der Schweiz gebauten Triebzügen fuhr ich zuletzt hinauf in den Ferienort Štrbské Pleso. Dort landete ich in der Pension „Vila Emma“ nachdem die Unterkunft beim kleinen Bahnhof ausgebucht war. Die Pension war ein Glückstreffer: Schöne, grosse Zimmer, Zentral gelegen, tolle Aussicht und nettes Personal. Der einzige Nachteil war, dass die Chefin es einem stets ausreden wollte, in die Berge zu gehen da die meistenWege im Nationalpark noch geschlossen sind. Zuedem läge dort oben Schnee und man brauche, besonders für den Gerlachovský štít einen geprüften Bergführer!
Egal was die „Tante“ der Pension mir erzählen wollte, machte ich mich um 2:30 Uhr auf den Weg. Die erste Stunde wanderte ich noch bei völliger Dunkelheit durch meist dichten Bergwald hinauf zum See Popradské Pleso. Oberhalb des Bergsees wurde es erstmals steil und der Bergweg erklettert sich im Zickzack den etwa fünfhundert Meter höher gelegene Pass Sedlo pod Ostrvou (1966m). Nach den ersten paar Kehren rastete ich zum ersten Mal seit Aufbruch in Štrbské Pleso. Die Dämmerung setzte nun auch ein und es war genügend hell um die Stirnlampe zu verstauen. Plötzlich bemerkte ich, als ich etwas höher gestiegen war, dass ich beobachtet werde. Eine Gämseflamilie beobachtete mich von einem neben dem Weg liegenden Fels. Doch es kam noch besser, als ich das nächste Tier traf. Da spazierte doch eine Gämse zehn Meter vor mir gemütlich auf dem Bergweg und schaute mich verwundert an! Ich hatte alle Zeit, tolle Fotos zum machen. Unterhalb des Passes traf ich sogar noch auf eine ganze Herde der Tiere. Sie zeigten keine scheu, da keine Tiere seit Jahrzehnten mehr in der Hohen Tatra geschossen werden.
Im Pass deponierte ich den Rucksack und spazierte während einer wunderschönen Morgenstimmung hinauf zum nahe gelegenen kleinen Gipfel Ostrva (1979,5m). Ich genoss die Aussicht und Stimmung dort oben, Danach rasete im Pass. Nach dem Pass wanderte ich auf dem Bergweg der „Tatranská Magistrála“, nun immer entlang von Bergflanken, zuerst etwas aufährts, dannn meist schwach bergab bis zum malerischen Bergsee Batizovské pleso (1884,2m). Hier beginnt der eigentliche Aufstieg auf den Gerlachovský štít über die einfachste Route durch das Westwand-Couloir „Batizovský žľab“. Nochmals rastete ich als legaler Bergwanderer, bevor ich mich auf den eigentlich verbotenen Aufstieg zum höchsten Slowaken mache.
Ich umrundete halbwegs den See an seiner linken Seite und folgte nach einem Geröll- und Schneefeld einem teilweise schneefreien, aber deutlich sichtbaren Weg bis in den Talkessel unter einem Felsriegel. Der Felsriegel wird rechts einem Bach entlang in steilem Gelände umgangen. Bei mir lag der Hang unter Schnee, ausser dass der Bach an einigen Stellen zu sehen war. Mit Steigeisen kam ich mühelos die Steilstufe hinauf und sah nun schon gut die Einbuchtungen der Westwand mit den schneegefüllten Rinnen. Immer steiler stieg ich der grossen Einbuchtung mit dem breitesten Schneecouloir entgegen. Ich stieg in das bis 50° steile Coulour ein und kam gut voran. Doch noch im untertsen Teil der Rinne bemerkte ich unter einem über zehn Meter hohen, senkrechten Fels, dass das die falsche Aufstiegsroute sein muss. Ich ging zurück und folgte nun immer in der Nähe der Randfelsen zum weiter unten gelegenen Couloir zu gelangen. Dies war auch der richtige Einstieg, denn ich sah vereiste Ketten und gefrorene Seile. Ein Einstieg empfand ich als zu gefährlich, da von Oben stets Eisklumpen und kleine Schneerutsche herunter kamen. Da es in den letzten Tag geschneit hatte und es heute schön und warm werden sollte, war mir das Risiko zu hoch. Ich ging zurück zum Wanderweg beim See und rastete nun ausgiebig in der schönen Landschaft.
Unter dem See verzweigt sich der Weg über den ich aufgestiegen war. Hier nahm ich den Abstieg nach Vyšné Hágy. Dabei durchlief ich drei deutlich verschiedene Vegetationsstufen: Alpine Graslandschaft, Buschgelände aus Legföhren, und dichten Fichtenwald. Die Landschaft im Nationalpark „Tatranský národný park“ ist einmalig schön, so dass jede Wanderung oder Bergtour kurzweilig ist. In Vyšné Hágy hatte ich Glück und musste nicht lange warten um den nächsten Zug der Tatrabahn zurück nach Štrbské Pleso zu erwischen. Im Herbst, Anfangs Oktober werde ich nochmals in die Slowakei für eine Besteigung des Gerlachovský štít reisen, wer möchte mitkommen?
Am nächsten Tag bestieg ich erfolgreich den höchsten Berg Polens, siehe dazu: Rysy
Genaue Route: Štrbské Pleso – Trigan – P.1499,1m - Chata pri Popradsom Plese - Popradské Pleso - Sedlo pod Ostrvou Ostrva - Sedlo pod Ostrvou – P.1884,3m - Batizovské pleso – Batizovská Dolina - Batizovský žľab - Batizovská Dolina - Batizovské pleso – P.1553,7m - Vyšné Hágy.
Tour im Alleingang.
Anmerkung: Vier Monate später bestieg ich erfolgreich den höchsten Slowaken. Hier der Link zum Tourenbericht: Gerlachovský štít
Zwei Landeshöhepunkte waren das Ziel an diesem verlängerten Wochenende in der Slowakei. Die jeweils höchsten Gipfel der Slowakei und Polens liegen beide nahe beieinaner in der Hohen Tatra (slowakisch: Vysoké Tatry, polnisch Tatry Wysokie). So reiste ich am Mittwoch Abend von der Schweiz mit dem Nachtzug zum Wiener Hauptbahnhof. Von dort ging es am nächsten Morgen weiter nach Bratislava mit dem Regionalexpress. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und nach Ankunft hatte ich Zeit, gemütlich einen Kaffee beim Bahnhof in der slowakischen Hauptstadt zu trinken. Von „Bratislava hlavná stanica“ hatte ich immer noch eine fast fünfstündige Reise vor mir. Im Košice-Expresszug fuhr ich durch die schöne Slowakei bis zum Ort Štrba. Mit einer Zahnradbahn, mit in der Schweiz gebauten Triebzügen fuhr ich zuletzt hinauf in den Ferienort Štrbské Pleso. Dort landete ich in der Pension „Vila Emma“ nachdem die Unterkunft beim kleinen Bahnhof ausgebucht war. Die Pension war ein Glückstreffer: Schöne, grosse Zimmer, Zentral gelegen, tolle Aussicht und nettes Personal. Der einzige Nachteil war, dass die Chefin es einem stets ausreden wollte, in die Berge zu gehen da die meistenWege im Nationalpark noch geschlossen sind. Zuedem läge dort oben Schnee und man brauche, besonders für den Gerlachovský štít einen geprüften Bergführer!
Egal was die „Tante“ der Pension mir erzählen wollte, machte ich mich um 2:30 Uhr auf den Weg. Die erste Stunde wanderte ich noch bei völliger Dunkelheit durch meist dichten Bergwald hinauf zum See Popradské Pleso. Oberhalb des Bergsees wurde es erstmals steil und der Bergweg erklettert sich im Zickzack den etwa fünfhundert Meter höher gelegene Pass Sedlo pod Ostrvou (1966m). Nach den ersten paar Kehren rastete ich zum ersten Mal seit Aufbruch in Štrbské Pleso. Die Dämmerung setzte nun auch ein und es war genügend hell um die Stirnlampe zu verstauen. Plötzlich bemerkte ich, als ich etwas höher gestiegen war, dass ich beobachtet werde. Eine Gämseflamilie beobachtete mich von einem neben dem Weg liegenden Fels. Doch es kam noch besser, als ich das nächste Tier traf. Da spazierte doch eine Gämse zehn Meter vor mir gemütlich auf dem Bergweg und schaute mich verwundert an! Ich hatte alle Zeit, tolle Fotos zum machen. Unterhalb des Passes traf ich sogar noch auf eine ganze Herde der Tiere. Sie zeigten keine scheu, da keine Tiere seit Jahrzehnten mehr in der Hohen Tatra geschossen werden.
Im Pass deponierte ich den Rucksack und spazierte während einer wunderschönen Morgenstimmung hinauf zum nahe gelegenen kleinen Gipfel Ostrva (1979,5m). Ich genoss die Aussicht und Stimmung dort oben, Danach rasete im Pass. Nach dem Pass wanderte ich auf dem Bergweg der „Tatranská Magistrála“, nun immer entlang von Bergflanken, zuerst etwas aufährts, dannn meist schwach bergab bis zum malerischen Bergsee Batizovské pleso (1884,2m). Hier beginnt der eigentliche Aufstieg auf den Gerlachovský štít über die einfachste Route durch das Westwand-Couloir „Batizovský žľab“. Nochmals rastete ich als legaler Bergwanderer, bevor ich mich auf den eigentlich verbotenen Aufstieg zum höchsten Slowaken mache.
Ich umrundete halbwegs den See an seiner linken Seite und folgte nach einem Geröll- und Schneefeld einem teilweise schneefreien, aber deutlich sichtbaren Weg bis in den Talkessel unter einem Felsriegel. Der Felsriegel wird rechts einem Bach entlang in steilem Gelände umgangen. Bei mir lag der Hang unter Schnee, ausser dass der Bach an einigen Stellen zu sehen war. Mit Steigeisen kam ich mühelos die Steilstufe hinauf und sah nun schon gut die Einbuchtungen der Westwand mit den schneegefüllten Rinnen. Immer steiler stieg ich der grossen Einbuchtung mit dem breitesten Schneecouloir entgegen. Ich stieg in das bis 50° steile Coulour ein und kam gut voran. Doch noch im untertsen Teil der Rinne bemerkte ich unter einem über zehn Meter hohen, senkrechten Fels, dass das die falsche Aufstiegsroute sein muss. Ich ging zurück und folgte nun immer in der Nähe der Randfelsen zum weiter unten gelegenen Couloir zu gelangen. Dies war auch der richtige Einstieg, denn ich sah vereiste Ketten und gefrorene Seile. Ein Einstieg empfand ich als zu gefährlich, da von Oben stets Eisklumpen und kleine Schneerutsche herunter kamen. Da es in den letzten Tag geschneit hatte und es heute schön und warm werden sollte, war mir das Risiko zu hoch. Ich ging zurück zum Wanderweg beim See und rastete nun ausgiebig in der schönen Landschaft.
Unter dem See verzweigt sich der Weg über den ich aufgestiegen war. Hier nahm ich den Abstieg nach Vyšné Hágy. Dabei durchlief ich drei deutlich verschiedene Vegetationsstufen: Alpine Graslandschaft, Buschgelände aus Legföhren, und dichten Fichtenwald. Die Landschaft im Nationalpark „Tatranský národný park“ ist einmalig schön, so dass jede Wanderung oder Bergtour kurzweilig ist. In Vyšné Hágy hatte ich Glück und musste nicht lange warten um den nächsten Zug der Tatrabahn zurück nach Štrbské Pleso zu erwischen. Im Herbst, Anfangs Oktober werde ich nochmals in die Slowakei für eine Besteigung des Gerlachovský štít reisen, wer möchte mitkommen?
Am nächsten Tag bestieg ich erfolgreich den höchsten Berg Polens, siehe dazu: Rysy
Genaue Route: Štrbské Pleso – Trigan – P.1499,1m - Chata pri Popradsom Plese - Popradské Pleso - Sedlo pod Ostrvou Ostrva - Sedlo pod Ostrvou – P.1884,3m - Batizovské pleso – Batizovská Dolina - Batizovský žľab - Batizovská Dolina - Batizovské pleso – P.1553,7m - Vyšné Hágy.
Tour im Alleingang.
Anmerkung: Vier Monate später bestieg ich erfolgreich den höchsten Slowaken. Hier der Link zum Tourenbericht: Gerlachovský štít
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Sputnik

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