Clariden (3267m)
|
||||||||||||||||||||||||||||
Den Clariden an einem Wochenende zu besteigen, war mir lange ein Graus. Mangels Alternativen und im Wissen, dass dort zurzeit recht gute Schneeverhältnisse herrschen, fuhren wir nun trotzdem an einem Sonntag auf den Klausenpass. Dort schnallten wir um 5.00 Uhr die Ski an die Füsse und liessen die Stirnlampen im Auto zurück. Vor uns war nur eine Handvoll Tourengänger unterwegs, was uns natürlich freute: Wir wollten vorwärts machen um den Gipfelauf- und -abstieg in Ruhe bewältigen zu können, denn das Kreuzen ist dort recht mühsam.
Das Wetter zeigte sich nicht gerade von seiner besten Seite. Ab ca. 2500m empfing uns dichtes Gewölk. Allerdings liessen die Prognosen hoffen, dass sich dieses in nützlicher Frist verabschieden würde. Wir hatten bereits am Start Harscheisen montiert, was sicherlich der richtige Entscheid war. Bald erreichten wir P. 2739 und standen vor den Schlüsselstellen des Skiaufstiegs: Der Felsriegel vor bzw. die enge Passage nach dem Rettungsschlitten. Beim Felsriegel hatte der unlängst gefallene Schnee dafür gesorgt, dass der Schotter bestens eingeschneit war und die Ski an den Füssen bleiben konnten. Auch die Verengung nach dem Rettungsschlitten präsentiert sich zurzeit tipptopp: Dank dem vielen Schnee ist sie recht breit und angenehm zu begehen bzw. zu befahren.
Spätestens beim Iswändli lockerte sich die Bewölkung – und nahm der Wind zu. Beim Chammlijoch wurde dieser ziemlich unangenehm. Nach knapp drei Stunden trafen wir mausalleine unter dem Vorgipfel des Clariden (P. 3191) ein, wo erst vier paar Ski deponiert waren. Mit Steigeisen an den Füssen und dem Pickel in der Hand ging's über den Vorgipfel an den Fuss des Clariden. Der Abstieg vom Vorgipfel ist dank des vielen Schnees zurzeit recht gemütlich. Nun ging es an die Ketten. Zuweilen hängte ich dort meine Selbstsicherung ein, das Seil blieb aber im Rucksack. Um 8.40 Uhr, also 3h 40min nach Abmarsch auf dem Klausenpass, erreichten wir den Gipfel – Aussicht gleich null.
Nach einem zweiminütigen Aufenthalt auf dem Gipfel begaben wir uns bereits wieder in den Abstieg. Hier mussten wir nun ein paar wenige Tourengänger kreuzen und waren froh, nicht eine Stunde später dran zu sein. Am Skidepot waren mittlerweile mehrere Dutzend Leute angekommen. Früh dran zu sein und vorwärts zu machen hatte sich also gelohnt. Die Abfahrt war nicht gerade von der besten Sorte, aber auch nicht leid. Bis zu P. 2739 war der Schnee hart und wo unverspurt, angenehm zu fahren. Nach einer kurzen Rast wandten wir uns dem weichen Schnee zu. Guter Sulz ist sicherlich anders. Trotzdem drehten die Ski recht gut. Am besten waren die letzten paar Hundert Höhenmeter über dem Klausenpass. Um 10.15 Uhr waren wir bereits zurück beim Auto, deutlich vor dem Mittag zu Hause und kurz darauf im See.
Kommentare