Schon lange wollte ich den Gampleskogel besteigen, an diesem Wochenende bot es sich an, trotz der Neuschneefälle der vergangenen Woche. Insgesamt sind mehr als 50 cm Neuschnee gefallen, aufgrund der niedrigen Temperaturen rechnete ich aber ab einer gewissen Höhe mit Pulverschnee (ein Irrtum, wie sich herausstellen sollte).
Leider hatte es meine Freundin 2 Tage vorher recht heftig erwischt und sie war bei weitem noch nicht genesen, so dass sie in aller Ruhe in meinen Spuren nachkam und wir dann später zusammen absteigen konnten.
Die Verhältnisse waren vom Wetter her o.k., von den Schneeverhältnissen nicht. Diese waren recht kraftraubend, gab es doch schon fast vom Tal weg eine geschlossene Schneedecke mit Harschdeckel, durch den man immer einbrach. Schon nach ca. 300 Hm sank man oft bis zum Knie ein, später noch weiter (bis halt das Becken bremste). So benötigte ich dann auch 4:46 h bis zum ersten Gipfel und 5:20 h bis zum Signalgipfel, dazwischen liegt noch der Stangengipfel.
Weiter unten fing es dann an zu graupeln und zu regnen, als wir Obergurgl erreicht hatten.
Die Schwierigkeiten lagen am SO-Grat (im Aufstieg mehrere Stellen II bei Pappschnee auf rutschigen, teils moosbedeckten Felsen, im Abstieg konnte ich alle umgehen bis auf eine) und am Gipfelgrat hinüber zum Signalgipfel. Dieser Grat wird im Sommer mit II beschrieben, ich wich wegen der Überwechtung in die Südflanke aus, diese ist ca. 40-50° steil.
Ich denke bei trockenen Verhältnissen wird der SO-Grat nicht über I hinausgehen und schöne Kraxelei bieten. Ohne Schnee sieht man gleich doppelt so viele Tritte und Griffe. ;)
Insgesamt kann ich die Tour nur empfehlen. Schöne Natur, grandiose Ausblicke und eine gutmütige, nur selten ausgesetzte, Kraxelei. Ich werde diesen Gipfel wohl selbst noch einmal bei "sommerlicheren" Verhältnissen besteigen. Nur wann das sein wird weiß ich nicht.
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