Grasköpfl und ein Abend auf dem Schafreuter
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Der hikr-Kollege Sven ist gerade dabei, seine Alpenaktivitäten ostwärts auszudehnen. Als neu-Münchner steht das Karwendel dabei natürlich ganz oben auf der Liste, so dass Sven und ich also eine Tour im inzwischen weitgehend aperen Vorkarwendel ins Visier nehmen. Das kleine, ruhige und unprätentiöse Grasköpfl hab ich schon ziemlich lange im Visier, bietet sich doch der Gipfel für die Übergangszeit ganz gut an. Zum abend hin ist dann das Wetter immer besser geworden, so dass uns der Entschluss, noch über den fast schneefreien NW-Rücken auf den Schafreuter zu steigen, gar nicht mal so schwer gefallen ist. Auf diesem wunderbaren, zurecht äußerst beliebten Aussichtsgipfel zu stehen und dabei völlig allein zu sein und die himmlische Ruhe genießen zu können, das ist schon ein Erlebnis... geht aber nur zu den Randzeiten, z.B. am abend!
Start der Tour ist der kleine Parkplatz zum Grasköpfl-Anstieg etwa 2km südlich von Vorderriss. Gleich von der Straße weg zieht ein breiter schöner Steig ostwärts in den lichten Wald hinein. An einer ziemlich hässlichen Mast-Anlage gehts vorbei, danach in eine landschaftlich äußerst reizvolle Schlucht. Der Steig führt dann in stets ausgesprochen gemächlicher Steigung durch den nun recht dichten Wald aufwärts, das zieht sich etwas, denn wirklich beeindruckend sind die Ausblicke noch nicht. Irgendwann zeigen sich Herzogstand und Heimgarten, dann wird das Panorama stetig etwas weiter, bis wir schließlich und endlich an der Wiesbodenalm, dem tiefsten Punkt zwischen Grasköpfl und Schafreuter, hinauskommen. Zwei eher gemächliche Stunden haben wir gebraucht, glatt T2.
Hier machen wir erstmal Pause im Gras, eine tolle Idee, wie die kurz darauf völlig durchnässten Hinterteile beweisen. Aber durch ein solch kleines Missgeschick lassen sich bergerprobte und leidgeprüfte Fexen wie wir freilich nicht die Laune vermiesen. Weiter also, unserem ersten Ziel, dem Grasköpfl entgegen. Ein markierter Steig führt aus der Scharte an der Diensthütte vorbei; ein felsiger Aufschwung wird links liegen gelassen, es geht in die zunehmend steile Flanke des Grasköpfls. Nach einiger Zeit schließlich treffen wir auf zwei Hindernisse, Schneefelder in äußerst abschüssigem Gelände wollen gequert werden, und zwar bedächtig, es zeigt sich leider immer wieder auf traurige Weise, wie gefährlich das ist (hier dafür T4, aber schlecht zu bemessen). Steighilfen, die Halt geben, wären kein übertriebener Luxus. Wir kommen aber wohlbehalten durch, und gelangen so knapp unterm Gipfel des Grasköpfls an einen kleinen Abzweig. Von hier sind's nur noch wenige Minütchen auf recht steilem Weg (T3) zum Gipfel des Grasköpfls. Viel war noch nicht los, dieses Jahr..... Eine weitere Stunde ab der Alm haben wir gebraucht, die gesamte Aufstiegszeit auf diesem bequem angelegten Zustiegsweg hat also etwa 3h betragen.
Nach adäquater Pause und Bewunderung des doch schon recht schönen Panoramas nehmen wir den Weiterweg in Angriff. Am günstigsten wäre es gewesen, die von Stefan vorgeschlagene Route über den südlichen Vorgipfel und dann durch die leichte, aber dicht bewaldete westseitig am Felsaufschwung vorbei zurück zum Wiesboden-Leger zu gelangen. Doch mangelhaft vorbereitet, wie wir sind, steigen wir vom besagten südlichen Vorgipfel direkt ostwärts in die sausteile Flanke ein, um uns irgendwie zum Weg hinunterzurobben. Dieses Unterfangen ist schließlich in einer äußerst mühsamen Krabbelei durch fiese steile, natürlich plattgedrückte und mit kleinen Steinchen versehene Grasmatten (T4+) gemündet. Aber ein bisschen Abenteuer darf schließlich auch mal sein. Ein wenig erschöpft kommen wir wieder am Weg an und schlendern zur Wiesbauern-Alm zurück (Abstieg unter diesen Bedingungen wiederum 1h).
Die ganzen letzten Stunden haben wir den wuchtigen Schafreuter samt seines verlockenden NW-Rückens im Visier gehabt. Seiner Versuchung können wir nun trotz extra 600hm nicht widerstehen, zumal das Wetter nun endgültig schön zu werden verspricht. Während also die letzten Wolken ostwärts ziehen, stapfen wir weiter, zunächst durch milde, aber batzige Wiesen hinüber zur Moosenalm (20min, T2), dann ein kleines Stück auf dem Weg zur Tölzer Hütte, schließlich aber am Abzweig nach links auf den langgezogenen Rücken, der auch gerne als Skitour belatscht wird. Zunächst gehts längere Zeit durch Latschen und glitschige Restschneefelder hinauf, dann zwängt sich der Weg dicht an der Kante an den Latschen entlang, hier kurz mal T3 wegen des Altschnees. Schließlich kommt man aber in freies, mild ansteigendes Gelände und kann nun völlig unbeschwert und easy mit prachtvoller Aussicht dahinschlendern. Kurz vor dem Gipfel wirds mal kurz etwas enger, aber die hier noch verbliebenen Schneefelder sind kein Hindernis. Nach guten anderthalb Stunden ab der Wiesbauern-Alm sind wir schließlich um zehn nach sieben Uhr abends auf dem Schafreuter angekommen (unter normalen Bedingungen ist der ganze Aufstieg eher T2) und können in vollen Zügen die wohlverdiente Ruhe und Schönheit der Natur in uns aufsaugen. Hach....
Schließlich heißt's aber doch wieder runter, wir haben ja noch einiges vor uns. Bis zur Moosenalm wählen wir wieder den gleichen Abstieg, von dort gehts dann die monotone Schotterstraße bis ins Rißtal zur Oswaldhütte hinab (T1). Der alte Steig ist inzwischen aufgelassen, schade. Uns kommts aber ausnahmsweise zugute, denn es wird ja auch langsam dunkel. Um zwanzig vor zehn, also nach 2h Abstiegszeit, sind wir endlich im Tal an der Oswaldhütte und haben leider noch weitere 20min Hatsch auf der Straße vor uns, bis wir wieder am Auto sind. Aber die bewältigen wir auch noch mit links, im Bewusstsein darüber, einen wirklich tollen Tag im Karwendel verbracht zu haben.
Start der Tour ist der kleine Parkplatz zum Grasköpfl-Anstieg etwa 2km südlich von Vorderriss. Gleich von der Straße weg zieht ein breiter schöner Steig ostwärts in den lichten Wald hinein. An einer ziemlich hässlichen Mast-Anlage gehts vorbei, danach in eine landschaftlich äußerst reizvolle Schlucht. Der Steig führt dann in stets ausgesprochen gemächlicher Steigung durch den nun recht dichten Wald aufwärts, das zieht sich etwas, denn wirklich beeindruckend sind die Ausblicke noch nicht. Irgendwann zeigen sich Herzogstand und Heimgarten, dann wird das Panorama stetig etwas weiter, bis wir schließlich und endlich an der Wiesbodenalm, dem tiefsten Punkt zwischen Grasköpfl und Schafreuter, hinauskommen. Zwei eher gemächliche Stunden haben wir gebraucht, glatt T2.
Hier machen wir erstmal Pause im Gras, eine tolle Idee, wie die kurz darauf völlig durchnässten Hinterteile beweisen. Aber durch ein solch kleines Missgeschick lassen sich bergerprobte und leidgeprüfte Fexen wie wir freilich nicht die Laune vermiesen. Weiter also, unserem ersten Ziel, dem Grasköpfl entgegen. Ein markierter Steig führt aus der Scharte an der Diensthütte vorbei; ein felsiger Aufschwung wird links liegen gelassen, es geht in die zunehmend steile Flanke des Grasköpfls. Nach einiger Zeit schließlich treffen wir auf zwei Hindernisse, Schneefelder in äußerst abschüssigem Gelände wollen gequert werden, und zwar bedächtig, es zeigt sich leider immer wieder auf traurige Weise, wie gefährlich das ist (hier dafür T4, aber schlecht zu bemessen). Steighilfen, die Halt geben, wären kein übertriebener Luxus. Wir kommen aber wohlbehalten durch, und gelangen so knapp unterm Gipfel des Grasköpfls an einen kleinen Abzweig. Von hier sind's nur noch wenige Minütchen auf recht steilem Weg (T3) zum Gipfel des Grasköpfls. Viel war noch nicht los, dieses Jahr..... Eine weitere Stunde ab der Alm haben wir gebraucht, die gesamte Aufstiegszeit auf diesem bequem angelegten Zustiegsweg hat also etwa 3h betragen.
Nach adäquater Pause und Bewunderung des doch schon recht schönen Panoramas nehmen wir den Weiterweg in Angriff. Am günstigsten wäre es gewesen, die von Stefan vorgeschlagene Route über den südlichen Vorgipfel und dann durch die leichte, aber dicht bewaldete westseitig am Felsaufschwung vorbei zurück zum Wiesboden-Leger zu gelangen. Doch mangelhaft vorbereitet, wie wir sind, steigen wir vom besagten südlichen Vorgipfel direkt ostwärts in die sausteile Flanke ein, um uns irgendwie zum Weg hinunterzurobben. Dieses Unterfangen ist schließlich in einer äußerst mühsamen Krabbelei durch fiese steile, natürlich plattgedrückte und mit kleinen Steinchen versehene Grasmatten (T4+) gemündet. Aber ein bisschen Abenteuer darf schließlich auch mal sein. Ein wenig erschöpft kommen wir wieder am Weg an und schlendern zur Wiesbauern-Alm zurück (Abstieg unter diesen Bedingungen wiederum 1h).
Die ganzen letzten Stunden haben wir den wuchtigen Schafreuter samt seines verlockenden NW-Rückens im Visier gehabt. Seiner Versuchung können wir nun trotz extra 600hm nicht widerstehen, zumal das Wetter nun endgültig schön zu werden verspricht. Während also die letzten Wolken ostwärts ziehen, stapfen wir weiter, zunächst durch milde, aber batzige Wiesen hinüber zur Moosenalm (20min, T2), dann ein kleines Stück auf dem Weg zur Tölzer Hütte, schließlich aber am Abzweig nach links auf den langgezogenen Rücken, der auch gerne als Skitour belatscht wird. Zunächst gehts längere Zeit durch Latschen und glitschige Restschneefelder hinauf, dann zwängt sich der Weg dicht an der Kante an den Latschen entlang, hier kurz mal T3 wegen des Altschnees. Schließlich kommt man aber in freies, mild ansteigendes Gelände und kann nun völlig unbeschwert und easy mit prachtvoller Aussicht dahinschlendern. Kurz vor dem Gipfel wirds mal kurz etwas enger, aber die hier noch verbliebenen Schneefelder sind kein Hindernis. Nach guten anderthalb Stunden ab der Wiesbauern-Alm sind wir schließlich um zehn nach sieben Uhr abends auf dem Schafreuter angekommen (unter normalen Bedingungen ist der ganze Aufstieg eher T2) und können in vollen Zügen die wohlverdiente Ruhe und Schönheit der Natur in uns aufsaugen. Hach....
Schließlich heißt's aber doch wieder runter, wir haben ja noch einiges vor uns. Bis zur Moosenalm wählen wir wieder den gleichen Abstieg, von dort gehts dann die monotone Schotterstraße bis ins Rißtal zur Oswaldhütte hinab (T1). Der alte Steig ist inzwischen aufgelassen, schade. Uns kommts aber ausnahmsweise zugute, denn es wird ja auch langsam dunkel. Um zwanzig vor zehn, also nach 2h Abstiegszeit, sind wir endlich im Tal an der Oswaldhütte und haben leider noch weitere 20min Hatsch auf der Straße vor uns, bis wir wieder am Auto sind. Aber die bewältigen wir auch noch mit links, im Bewusstsein darüber, einen wirklich tollen Tag im Karwendel verbracht zu haben.
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