Farnere - anspruchsvoller Direktaufstieg von Norden via Grosschopf
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Nicht sehr sonnenverwöhnt werden wir heute - doch ins Schwitzen werden wir dennoch kommen …
Wir starten bei der Kirche in Schüpfheim sehr gemächlich und wandern auf dem Strässchen (welches zur Fruttegg und über Chratzereberg bis zum Hof auf Mittelfarnere führt) nur wenig ansteigend, doch länger bis zum Holzbode, wo wir den Bach überqueren, welcher, in den höheren Lagen verästelt, den Westhang der Farnere entwässert. Hier entdecken wir jedoch den auf Zeitreise eingezeichneten Pfad nicht - so machen wir uns im nachfolgenden steilen Wiesenhang auf und finden jenen knapp 20 m höher, dabei in den Wald eintretend.
Eine lange Zeit werden wir nun darin verweilen - und vielfach in teilweise sehr, sehr steilen Passagen; im zweiten Abschnitt zudem weglos … Erst finden sich rosa Punkte und meist eine schwache Wegspur im steilen Hang des Bleikiwaldes, in welchem die Zeitreise-Spur erst in etwa südöstlicher Richtung hochleitet. Die Wegfindung ist jedoch nicht ganz trivial, gelegentlich verlieren wir die rosa Markierungen aus den Augen. Doch am (Kaplonechöpfli, welches wir jedoch nicht zu Gesicht bekommen) vorbei unter die Felswände des Grosschopfes hinauf und unter diesen flacher Richtung S traversierend, sind Wegspuren und -zeichen deutlicher. Ein letzter, sehr steiler und ebenso rutschiger Aufstieg bringt uns an die Schlüsselstelle am südlichen Ende der westlichen Felsabstürze des ersten Zieles heran. Eine zwar nur kurze, doch feuchte Nagelfluhpassage von beträchtlicher Neigung - ohne richtige Tritte und Griffe, zudem von feuchtnassem Charakter sowie instabilen Erdreich dazwischen, lässt uns nach Umgehungsvarianten suchen. Eine solche finden wir wenig oberhalb - zur Sicherheit (wegen der Ausrutschgefahr) sichern wir uns mit einer Reepschnur ab; relativ gut passieren wir diese etwas anspruchsvolle Felsnase. Der anschliessende Schlussanstieg an einer ersten kleinen Hütte vorbei zur eher verfallenden Hütte (auf der Karte bereits als Ruine eingezeichnet) auf dem Grosschopf ist weiterhin steil; Wegspuren sowie -markierungen sind nun keine mehr vorhanden, die Aufstiegsrichtung im hier lichteren Wald in einer Rinne hinter den Felsabbrüchen ist jedoch augenfällig.
Nach einer kurzen Rast machen wir uns auf der kleinen Lichtung auf, eine weitere Wegspur suchend, welche wir jedoch nicht aufspüren können.
Der nun anschliessende Hang ist wohl noch eine Spur steiler, und felsdurchsetzt; so gilt es, mit Wurzeln kombinierte Abschnitte im wieder beginnenden Wald bevorzugt anzugehen - geben sie doch Halt und Griffmöglichkeiten. Nach längerem Hochsteigen und -kraxeln, in etwa dem Richtung P. 1518 hochleitenden Gratrücken folgend, queren wir unter einem nun markanten Felsband im Auf und Ab, dabei eine abschüssige Schneepassage direkt unterhalb der Felsen umgehend, nach N. Zwischen einzelnen Felsen hindurch überwinden wir, wieder unter Zuhilfenahme von Wurzelpassagen, die letzte Steilstelle - und treten auf den ostseitig begrasten Hang des Grates hinaus, ungefähr 100 m nordöstlich von P. 1518.
Eine verdiente, späte Mittagsrast gönnen wir uns auf diesem - bei leider nicht sehr sichtigen Bedingungen: die Entlebucher Flühe bis zur Schratteflue sind mehrheitlich wolkenverhüllt; Hächle und Strick, nur sehr kurz Grönflue und Schafmatt, länger der Schimbrig und Stäfeliflue lassen uns von der möglichen Aussicht „träumen“.
Hingegen stellt der nachfolgende, wellige Gang dem Grat entlang bis zum Gipfelkreuz der Farnere (und auch danach) einen Traum dar, was die Fülle und Pracht der tausendfach blühenden Krokusse betrifft. Durch die "Zahnlücke", so benennen die hier rastenden, einheimischen, jungen Damen den Durchblick durch den Wald, ist das 850 m tiefer liegende Schüpfheim erkennbar.
Weiter begleiten uns grossflächige Blumenfelder auf dem Gang über die sanft hüglige Landschaft (mit einem etwas steileren Abstieg vor P. 1459) zum leider geschlossenen Berghaus First. Nach einer Kurzrast begeben wir uns auf den - alternativen - Abstieg: bis zum Skilift dem Fahrweg entlang; danach steigen wir - auch hier zu Beginn wieder steiler - ungefähr in der Falllinie entlang des Trassées ab, und erreichen schliesslich auf flachen Wiesenabschnitten die Restaurantterrasse des Hotels Kurhaus Heiligkreuz.
Hier in Heiligkreuz tritt die Sonne nun etwas kräftiger in Erscheinung; so ist der nachfolgende Gang entlang des Kreuzweges hinunter nach Schnabel ein angenehmer - von Temperaturen, Farben, Wärme und Wegbeschaffenheit her.
Den restlichen Stationen des kirchlichen Weges entlang, vor Obchile den Chilebach querend, erreichen wir wieder die Kirche in Schüpfheim - überraschend eine doch fordernde T-4-Tour erlebt habend.
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