Studenec und Javorek (Kaltenberg und Kleiner Ahrenberg)
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Frühlingsgefühle vom Winde verweht
Das Wochenende präsentierte sich durchweg mit Schmuddelwetter und nach einer sonntäglichen Feier hatte ich keine rechte Lust, die Arbeitswoche am Montag zu beginnen. Da sich das Wetter zudem bessern sollte, legte ich kurzfristig einen freien Tag ein und machte mich auf den Weg in Richtung Lužické hory (Lausitzer Gebirge) nach Na Potokách/Na Potoce/Na Potocích (Bachhäuser). Die vielfältige Schreibweise der Örtlichkeit stammt von Internet/Karte/Bushaltestelle, welche davon korrekt anzuwenden ist, war nicht zu ermitteln. Ich stellte das Auto auf einem Schotterplatz ab und bog auf das Fahrsträßchen ein, das in einigen Serpentinen steil aus dem Tal herausführte. Auf der freien Hochfläche machte sich böiger Wind bemerkbar, die Temperatur war aber angenehm mild und die Sonne hatte noch die Oberhand. Leicht fallend erreichte ich die Ortslage Studený (Kaltenbach). Ab dort folgte ich einer roten Wanderwegmarkierung und verließ den Ort sogleich wieder bergwärts Richtung Studenec. Dieser Berg hat keine gleichmäßige Kegelform sondern einen gestuften Unterbau, was sich beim Anstieg positiv bemerkbar machte. Im Buchenhochwald traf ich auf ein Hirschrudel, das mich zwar zur Kenntnis nahm aber nicht flüchtete. Durch den übersichtlichen Wald hatte ich jedoch keine Chance mich anzunähern, um ihnen fotografisch auf den Pelz zu rücken. Nach weiterem Aufstieg führte der Wanderweg in etwa gleichbleibender Höhenlage im Halbkreis um den Gipfelaufbau herum. Die Sonne war nun zunehmend von Wolken verdeckt und der Wind steigerte sich auf Sturmstärke. Im Verlauf bog ich auf den Gipfelzugang ab, weiter oben waren noch Schnee und Eis anzutreffen. Der bisweilen feuchte basaltgepflasterte Weg, der später teilweise vereist war, erforderte die ganze Aufmerksamkeit. Mit einem Stock ausgestattet, kam ich jedoch gut voran. So erreichte ich den Gipfel des Studenec (Kaltenberg). In einer Windpause erklomm ich den 2007 renovierten Aussichtsturm und machte danach an seinem Fuße eine kurze Pause. Im Anschluss kehrte ich hinunter zum Wanderweg zurück, der nach kurzer Zeit zum Sedlo pod Studencem (Sattel unter dem Kaltenberg) führte.
Als ich aus dem Wald heraustrat, bot sich gegenüber der verführerische Anblick des Javorek, der von hier aus leicht zu erreichen sein sollte. Da ich heute noch keine Zeit- oder Konditionsprobleme hatte, beschloss ich einen ungeplanten Gipfelabstecher zu machen. Da ich auf der windabgewandten Seite unterwegs war, ließ sich dies recht angenehm bewerkstelligen. So kam ich schließlich zum Gipfel des bewaldeten Javorek (Kleiner Ahrenberg). Abgestiegen, folgte ich ab dem Sedlo pod Studencem einer blauen Wanderwegmarkierung. Im Wald unterwegs, huschte eine einzelne Gemse vorbei. Später fand ich ihren Futterplatz, eine Schonung mit Heidelbeer- und Preiselbeerkraut, welches fast völlig abgeweidet war. Auf einem steilen Wegstück mit einer feuchten Sandsteinplatte im Boden, landete ich wieder einmal auf dem Hosenboden aber außer einer Schrecksekunde war nichts passiert. Am Waldrand überquerte ich die Hauptstraße und wurde auf dem Wanderweg etwas abseits parallel daneben am Wiesenrand entlang geleitet. Daher war das Wegstück recht angenehm zu begehen. In der Folge traf ich in Chřibská (Kreibitz) ein. Dort bog ich nach links und lief durch den langgestreckten Ort nach Dolní Chřibská (Niederkreibitz). Entlang der Straße waren viele Umgebindehäuser in allen Erhaltungszuständen zu sehen. Das Spektrum reichte dabei von abgebrannt, ruinös, totsaniert bis todschick. Vorbei an der prosperierenden Firma Amann und einer einstigen Gewürzmühle kam ich ans untere Ortsende. Unterhalb des Siedlungsgebietes an einer Straßenbrücke war in der Chřibská Kamenice (Kreibitzbach) ein altes Wehr auszumachen. Ich bog nach links hinein und folgte den Spuren eines alten Antriebsgrabens. Nach etwa 250 Metern offenem Verlauf schloss sich ein 35 m langer Tunnel durch einen Felssporn an. Dahinter ließ ich mich an windgeschützter Stelle zur Mittagsrast nieder. Entlang des einstigen Kanales weitergelaufen, querte dieser über einen Damm und ein Aquädukt die gesamte Talbreite. Später trat er in einen 140 m langen Tunnel ein. Mangels Beleuchtungsmöglichkeit blieb ich an der Oberfläche und entdeckte unterwegs zwei Lichtlöcher, bevor ich am Ende des Kanals den einstigen Standort der Textilfabrik Hübel in Na Potokách ausmachte. Diese bestand von 1894 bis zu einer Wirtschaftskrise 1929. Später diente sie als Ferienheim und Depot, bis sie 2000 abgerissen wurde. Die umgebende Kleinsiedlung wies einst insgesamt acht Häuser auf, von denen nur noch ein Seniorenheim an der Straße und ein weiter abgelegenes Haus übrig sind. Vorbei am Abzweig nach Studený kam ich anschließend zum Ausgangspunkt zurück.
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 30 min.
Die Rundtour hat die Schwierigkeit T2, der Zugang zum Javorek ist unmarkiert und weglos.
Die Webseite www.luzicke-hory.cz ist eine wahre Fundgrube für Informationen und ist aufwändig mehrsprachig gestaltet.
Das Wochenende präsentierte sich durchweg mit Schmuddelwetter und nach einer sonntäglichen Feier hatte ich keine rechte Lust, die Arbeitswoche am Montag zu beginnen. Da sich das Wetter zudem bessern sollte, legte ich kurzfristig einen freien Tag ein und machte mich auf den Weg in Richtung Lužické hory (Lausitzer Gebirge) nach Na Potokách/Na Potoce/Na Potocích (Bachhäuser). Die vielfältige Schreibweise der Örtlichkeit stammt von Internet/Karte/Bushaltestelle, welche davon korrekt anzuwenden ist, war nicht zu ermitteln. Ich stellte das Auto auf einem Schotterplatz ab und bog auf das Fahrsträßchen ein, das in einigen Serpentinen steil aus dem Tal herausführte. Auf der freien Hochfläche machte sich böiger Wind bemerkbar, die Temperatur war aber angenehm mild und die Sonne hatte noch die Oberhand. Leicht fallend erreichte ich die Ortslage Studený (Kaltenbach). Ab dort folgte ich einer roten Wanderwegmarkierung und verließ den Ort sogleich wieder bergwärts Richtung Studenec. Dieser Berg hat keine gleichmäßige Kegelform sondern einen gestuften Unterbau, was sich beim Anstieg positiv bemerkbar machte. Im Buchenhochwald traf ich auf ein Hirschrudel, das mich zwar zur Kenntnis nahm aber nicht flüchtete. Durch den übersichtlichen Wald hatte ich jedoch keine Chance mich anzunähern, um ihnen fotografisch auf den Pelz zu rücken. Nach weiterem Aufstieg führte der Wanderweg in etwa gleichbleibender Höhenlage im Halbkreis um den Gipfelaufbau herum. Die Sonne war nun zunehmend von Wolken verdeckt und der Wind steigerte sich auf Sturmstärke. Im Verlauf bog ich auf den Gipfelzugang ab, weiter oben waren noch Schnee und Eis anzutreffen. Der bisweilen feuchte basaltgepflasterte Weg, der später teilweise vereist war, erforderte die ganze Aufmerksamkeit. Mit einem Stock ausgestattet, kam ich jedoch gut voran. So erreichte ich den Gipfel des Studenec (Kaltenberg). In einer Windpause erklomm ich den 2007 renovierten Aussichtsturm und machte danach an seinem Fuße eine kurze Pause. Im Anschluss kehrte ich hinunter zum Wanderweg zurück, der nach kurzer Zeit zum Sedlo pod Studencem (Sattel unter dem Kaltenberg) führte.
Als ich aus dem Wald heraustrat, bot sich gegenüber der verführerische Anblick des Javorek, der von hier aus leicht zu erreichen sein sollte. Da ich heute noch keine Zeit- oder Konditionsprobleme hatte, beschloss ich einen ungeplanten Gipfelabstecher zu machen. Da ich auf der windabgewandten Seite unterwegs war, ließ sich dies recht angenehm bewerkstelligen. So kam ich schließlich zum Gipfel des bewaldeten Javorek (Kleiner Ahrenberg). Abgestiegen, folgte ich ab dem Sedlo pod Studencem einer blauen Wanderwegmarkierung. Im Wald unterwegs, huschte eine einzelne Gemse vorbei. Später fand ich ihren Futterplatz, eine Schonung mit Heidelbeer- und Preiselbeerkraut, welches fast völlig abgeweidet war. Auf einem steilen Wegstück mit einer feuchten Sandsteinplatte im Boden, landete ich wieder einmal auf dem Hosenboden aber außer einer Schrecksekunde war nichts passiert. Am Waldrand überquerte ich die Hauptstraße und wurde auf dem Wanderweg etwas abseits parallel daneben am Wiesenrand entlang geleitet. Daher war das Wegstück recht angenehm zu begehen. In der Folge traf ich in Chřibská (Kreibitz) ein. Dort bog ich nach links und lief durch den langgestreckten Ort nach Dolní Chřibská (Niederkreibitz). Entlang der Straße waren viele Umgebindehäuser in allen Erhaltungszuständen zu sehen. Das Spektrum reichte dabei von abgebrannt, ruinös, totsaniert bis todschick. Vorbei an der prosperierenden Firma Amann und einer einstigen Gewürzmühle kam ich ans untere Ortsende. Unterhalb des Siedlungsgebietes an einer Straßenbrücke war in der Chřibská Kamenice (Kreibitzbach) ein altes Wehr auszumachen. Ich bog nach links hinein und folgte den Spuren eines alten Antriebsgrabens. Nach etwa 250 Metern offenem Verlauf schloss sich ein 35 m langer Tunnel durch einen Felssporn an. Dahinter ließ ich mich an windgeschützter Stelle zur Mittagsrast nieder. Entlang des einstigen Kanales weitergelaufen, querte dieser über einen Damm und ein Aquädukt die gesamte Talbreite. Später trat er in einen 140 m langen Tunnel ein. Mangels Beleuchtungsmöglichkeit blieb ich an der Oberfläche und entdeckte unterwegs zwei Lichtlöcher, bevor ich am Ende des Kanals den einstigen Standort der Textilfabrik Hübel in Na Potokách ausmachte. Diese bestand von 1894 bis zu einer Wirtschaftskrise 1929. Später diente sie als Ferienheim und Depot, bis sie 2000 abgerissen wurde. Die umgebende Kleinsiedlung wies einst insgesamt acht Häuser auf, von denen nur noch ein Seniorenheim an der Straße und ein weiter abgelegenes Haus übrig sind. Vorbei am Abzweig nach Studený kam ich anschließend zum Ausgangspunkt zurück.
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 30 min.
Die Rundtour hat die Schwierigkeit T2, der Zugang zum Javorek ist unmarkiert und weglos.
Die Webseite www.luzicke-hory.cz ist eine wahre Fundgrube für Informationen und ist aufwändig mehrsprachig gestaltet.
Tourengänger:
lainari

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare