Stössenstock (2941m)
|
||||||||||||||||||||||||||||
Da zurzeit in Nordhängen in unserer Umgebung höchstens noch teilweise guter Schnee zu erwarten ist, schlug ich meinen Tourenpartnern eine Tour im Sektor Ost bis Süd vor, und zwar den Stössenstock im schönen Meiental. Vor dem Fussaufstieg von der Lücke über den Südgrat zum Gipfel hatte ich einigen Respekt, doch ein Versuch war's mindestens mal wert, zumal auf vielen Gipfeln zurzeit beste Trittschneeverhältnisse herrschen.
Da in der Höhe doch grosse Kälte zu erwarten war (und damit der Sulzschnee auf sich warten lassen würde), gingen wir den Tag gemütlich an und starteten erst gegen 8 Uhr bei der Barriere oberhalb Färnigen. Es herrschte Grosskampftag, doch wie so oft zweigten letztlich fast alle Tourengänger in Richtung Zwächten/Wintertürmli ab. Ebenso wurde Route 575, der Direktaufstieg zum Bärenhorn, begangen. Zum Stössenstock zog es neben uns vier einzig drei weitere Tourengänger.
Nach der Wyssgand montierten wir angesichts des steilen Bachtobels eingangs Hohbergtal die Harscheisen, was sich bewährte. Nach der Rinne flachte das Gelände wieder ab, die Harscheisen hatten ihren Dienst getan und wurden verstaut. Etwas nach Süden ausholend stellten wir freudig fest, dass in den Schattenhängen tatsächlich noch Pulverschnee lag. Nochmals ziemlich steil wurde es in der Rampe auf den Wichelplanggfirn. Obschon der Himmel recht milchig war, floss der Schweiss in Strömen. Nach etwas dreieinhalb Stunden Aufstieg erreichten wir schliesslich das Skidepot im Steilhang unterhalb der Lücke zwischen Wichelplanggstock und Stössenstock.
Während meine drei Tourenpartner auf Steigeisen verzichteten, zog ich sie an. Das Fixseil hoch in die Lücke blieb unberührt, da der Aufstieg bestens gestuft war und reichlich Schnee lag. Im weiteren Aufstieg über den Südgrat (meine Kamera blieb in der Tasche...) profitierten wir ebenfalls von besten Trittschneeverhältnissen und v.a. viel Schnee. Von Verhältnissen, wie sie bspw. MaeNi auf auf ihrer Tour antrafen, waren wir weit entfernt. Entsprechend wenig Felskontakt hatten wir. So gelang auch mir der anfangs steile, dann etwas abflachende Aufstieg recht gut. Am Schluss war noch ein 10-15 Meter langer Gipfelgrat zu bewältigen, bevor wir kurz nach 12 Uhr unser Ziel erreichten.
Leider verhüllte mittlerweile ein Wolke sämtliche Gipfel um uns herum, inklusive den unsrigen. Die Aussicht beschränkte sich daher stark. Für mich vielleicht besser, denn so sah ich kaum, wie steil es links und rechts des Grats in die Tiefe ging. Als wir zurück auf dem etwas geräumigeren Plätzchen vor dem Gipfelgrat waren, verzogen sich die Wolken für ein paar Sekunden, so dass wir doch noch einen Blick auf Titlis, Spannörter und die benachbarten Zacken des Wichelplanggstocks erhaschen konnten. Unsere Gipfelrast verschoben wir derweil in die Tiefe.
Auch im Abstieg war ich der Einzige, der froh um Steigeisen war. Ohne Pickel kam aber niemand aus. Die Felspassagen konnten wir (bis auf die letzte) rechterhand (westseitig) umgehen. Im Abstieg fühlte ich mich noch wohler als im Aufstieg. Vielleicht wäre es nun doch endlich Zeit für einen Versuch am Galenstock N-Grat...
Auch das Skidepot war eingenebelt, weshalb die Sonne uns hier keinen Sulz zu schenken vermochte. Dem Trotzigplanggstock entlang schleichend fanden wir stattdessen Pulverschnee. In der Rampe unterhalb des Wichelplanggfirns stiessen wir schliesslich auf Sulz. Im Hohbergtal fuhren wir dem N-Hang des Hohbergstöckli entlang, um den dortigen Pulverschnee zu geniessen. Wir fuhren nicht durch die Bachrinne zurück zur Wyssgand, sondern im Hang unmittelbar südlich davon (36° auf 160Hm gemäss SAC-Führer). Dort trafen wir Sulz, Hart- und Pulverschnee. Der Rückweg von der Wyssgand zur Brücke über den Gorezmettlenbach zeigte uns indes, was wir hoffentlich in den nächsten Monaten üppig finden werden: Ein feines Sülzchen der allerbesten Sorte.
SLF: gering
Kommentare