Schneeschuhtour auf den Fockenstein
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(Da der Titel "Der Fockenstein, Rückkehr zum Nazi Berg" hier bei einigen Leuten für Irritationen gesorgt hat und einige meinten, sie müssen mich deswegen hier beleidigen, lasse ich den Zusatz nun weg)
Zugegeben, der Titel klingt etwas reißerisch, beruht aber auf einem Erlebnis, als wir mit dem Bergwandern begonnen haben. Damals wussten wir noch nicht, dass es auf einigen Bergen wie in der Fußgängerzone in München zugehen kann. Jedenfalls waren sehr, sehr viele Menschen unterwegs und kurz nach der Aueralm überholten wir dann tatsächlich vier Nazis, alle mit Glatze, Bomberjacke, SS-Runentattoo und Springerstiefeln perfekt für die Berge gekleidet. Einen Rucksack hatten sie nicht dabei, dafür aber zwei große Plastiktüten mit Bier in der Hand. So etwas will man nicht unbedingt in den Bergen sehen und seitdem hat bei uns der Fockenstein den Namen "Nazi-Berg" weg.
Jetzt, viele Jahre später, wollte ich dem Fockenstein nochmal eine Chance geben, zumal wir damals am Gipfel nur Schafe und Nebel gesehen hatten. Anstatt Sommer also Winter, anstatt Wochenende ein Werktag - es sollte also ruhig zugehen. Leider war das Wetter nicht wie vorhergesagt sonnig, sondern wolkig.
Der Aufstieg zur Aueralm ist komplett geräumt, man kommt also auch zu Fuß hoch. Ab der Aueralm dann weiter mit Ski oder Schneeschuhen. Harschig ging es nach oben, zwei oder drei Querungen sind etwas heikel, weil sehr schmal. Beim Abstieg war die 10cm Neuschneeauflage dann etwas sulzig, so dass man mit den Schneeschuhen regelrecht aufgeschwommen und den Abstieg eher runtergerutscht als abgestiegen ist. Kurz vor Erreichen der Aueralm sind mir dann einige Leute entgegenkommen, die meisten ohne Ski oder Schneeschuhe, die den Gipfel offenbar zu Fuß erreichen wollten. Würde mich interessieren, ob sie es zum Gipfel hoch geschafft haben, gefährlich ist das ohne Hilfsmittel auf jeden Fall.
Nach der Aueralm bin ich dann über das Skigebiet Sonnenbichl abgestiegen. Dazu folgt man hinter der Aueralm dem Wegweiser nach Bad Wiessee. Irgendwann knickt der Weg dann scharf rechts ab (mit Wegweiser). Man geht aber nun einfach geradeaus weiter (zeigt kein Wegweiser an), passiert ein Schild "Weg endet nach 300 m" und wandert nun hinter der Alm immer geradeaus in den Wald hinein. Nach einiger Zeit kommt man dann recht unvermittelt oben am Skigebiet "Sonnenbichl" heraus, wo man einen schönen Blick zum Tegernsee hat.
Kaum zu glauben, dass auf dieser kurzen Piste 1982 und 1985 Weltcup Rennen ausgetragen wurden. Man steigt die Skipiste vorsichtig ab und kommt dann direkt am Hotel Sonnenbichl und dem Parkplatz heraus.
Schön wars, aber der Name Nazi-Berg wird wohl doch noch im Gedächnis bleiben :-)
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