Creux du Van - Spurensuche im Nebel & Tiefschnee
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Heute wollte ich etwas Kleines unternehmen und dabei möglichst ein paar Sonnenstrahlen einfangen. Zumindest den Wetterprognosen nach ein etwas schwieriges Unterfangen an diesem Sonntag. Da es hiess, „im Westen trocken und Aufhellungen“, wollte ich es im Jura versuchen.
Zum Glück ist meine Projektliste nach wie vor reichhaltig, sodass schnell ein Ziel gefunden wurde: der Creux du Van soll es diesmal sein. Obwohl der Ausgangsort von mir aus am anderen Ende der Welt (pardon, Schweiz) liegt und deshalb eine lange Anfahrt in Kauf genommen werden muss, war’s mir das Wert.
Wie üblich wollte ich nicht allzu spät starten, weshalb wieder einmal sehr frühes Aufstehen angesagt war. Dank guten Zugverbindungen erreichte ich bereits um 9 Uhr den Ausgangspunkt am Bahnhof Noiraigue. Ich hatte mich schon auf einen Tatzelwurm-Aufstieg eingestellt, aber die grössere Schneeschuh-Gruppe stieg nicht aus dem Zug ... Lediglich eine junge Frau & ich schienen dasselbe Ziel zu haben.
Sie hat mich dann auch netterweise noch über die verschiedenen Wege beraten, da sie offensichtlich nicht das erste Mal hier war. Allerdings hatte ich mir meinen Plan bereits zu Hause zurechtgelegt. Nach wenigen Minuten passierten wir den Hof „Vers chez Joly“, einige Meter weiter erreichten wir den eigentlichen Aufstiegsweg. Die Unterlage auf dem Forstweg war hart und es lag wenig Neuschnee, weshalb ich die Schneeschuhe noch auf dem Rucksack liess.
Da sich die Frau zurückfallen liess, war ich bald alleine unterwegs. Nun gelangte ich zum Hof Les Oeillons. Bevor ich noch das grosse Schild „Warnung vor dem Hunde“ zu Ende lesen konnte, kamen auch schon zwei Hunde kläffend um die Ecke gerannt … ;-)
Auf dieser Höhe schien nun einiges an Neuschnee zu liegen und es war an der Zeit, hinter dem Hof die Schneeschuhe anzuschnallen. In angenehm gleichmässiger Steigung gings nun auf schmalen Weg hinauf. Schwache Spuren waren noch erkennbar, der Weg jedoch nicht zu verfehlen.
Eine unglaublich schöne Stimmung; kein Ton zu hören, ein märchenhaft tief verschneiter Wald.
Es schien nur noch eine Frage von Minuten zu sein, bis sich die Sonne endlich wird durchsetzen können – es wurde nämlich langsam heller. Dies war jedoch ein Trugschluss: als ich den Kraterrand erreichte, war der Nebel wieder dicht; Sichtweite ca. 20 Meter … Zwar wirkten die tief verschneiten Bäume gespenstisch schön im Nebel, aber mit Sonne wäre das Ganze halt doch noch um einiges reizvoller gewesen ;-)
V.a. fand ich es jedoch schade, das berühmte Halbrund nicht sehen zu können. Vielleicht würde es ja nur noch ein paar Minuten länger dauern und so lief ich weiter. Wildspuren waren zwar jede Menge auszumachen, nichts regte sich hingegen. Noch waren auch alte Schneeschuh-Spuren ganz schwach auszumachen. Da kamen mir etwa 5 andere Schneeschuhläufer entgegen; ich war also doch nicht ganz alleine …
Während der Nebel immer dichter wurde, erreichte ich schliesslich Le Soliat – Sicht jetzt gleich Null … Während ich mir überlegte, den höchsten Punkt von Le Soliat aufzusuchen, befand ich mich dann plötzlich im kompletten whiteout.
Zudem blies eine unangenehme Bise. Na schön, wie weiter? Auf gleichem Weg zurück wollte ich eigentlich nicht, behielt ich jedoch als Rückzugs-Option offen. Zum Glück hatte ich das GPS dabei, mit dessen Hilfe ich ostwärts weiter ging – Schneeschuhspuren waren nun keine mehr auszumachen.
Ich hielt immer wieder mal inne und sah mich um, ob ich etwas erkennen konnte. Da war jedoch nichts … Immerhin war einigermassen klar, wo sich der Kraterrand befand … ;-) Mittels GPS kam ich gut voran und endlich lichtete sich der Nebel wieder etwas, sodass die Sicht jetzt immerhin ca. 50-80m betrug.
Unweit von P.1436 wollte ich mich an den Abstieg nach Noiraigue machen. Ob fehlender Spuren und dem vielen Neuschnee zweifelte ich allerdings, ob dies der richtige Weg war – schliesslich wollte ich die Wildruhezone nicht verletzen.
Zum Glück hatte ich einen Ausschnitt der Wildruhezone-Karte dabei und gemäss dieser sollte es also hier durchgehen.
Teilweise knietief sank ich in den Schnee und immer wieder konsultierte ich das GPS, ob ich mich wirklich auf dem richtigen Weg befand. Bei dieser ständigen Orientierung benötigte ich natürlich etwas mehr Zeit, was aber nichts machte. Schliesslich erreichte ich eine kleine Hütte.
Nun wurde es mit der Orientierung wieder einfacher und ich gelangte auf ca. 1150m auf die Forststrasse. Ab hier bis zur Ferme Robert, zurück zum Ausgangspunkt und schliesslich zum Bahnhof Noiraigue.
Ob des garstigen Wetters hielt ich kaum Rast (abgesehen von Foto- und Orientierungspausen), die Verpflegung blieb während der ganzen Tour im Rucksack - dies holte ich dann im Zug nach ….
Tiere sah ich heute ebenso wenig wie den Creux du Van selbst. Auch sollte die Sonne heute in diesem Gebiet nicht mehr rauskommen. Auf der Rückfahrt sah ich dann, dass vis-à-vis des Neuenburgersees hingegen die Sonne schien …
Fazit:
Ein ruhiger, genussvoller Sonntag – trotz fehlender Sonne.
Tour im Alleingang
Zum Glück ist meine Projektliste nach wie vor reichhaltig, sodass schnell ein Ziel gefunden wurde: der Creux du Van soll es diesmal sein. Obwohl der Ausgangsort von mir aus am anderen Ende der Welt (pardon, Schweiz) liegt und deshalb eine lange Anfahrt in Kauf genommen werden muss, war’s mir das Wert.
Wie üblich wollte ich nicht allzu spät starten, weshalb wieder einmal sehr frühes Aufstehen angesagt war. Dank guten Zugverbindungen erreichte ich bereits um 9 Uhr den Ausgangspunkt am Bahnhof Noiraigue. Ich hatte mich schon auf einen Tatzelwurm-Aufstieg eingestellt, aber die grössere Schneeschuh-Gruppe stieg nicht aus dem Zug ... Lediglich eine junge Frau & ich schienen dasselbe Ziel zu haben.
Sie hat mich dann auch netterweise noch über die verschiedenen Wege beraten, da sie offensichtlich nicht das erste Mal hier war. Allerdings hatte ich mir meinen Plan bereits zu Hause zurechtgelegt. Nach wenigen Minuten passierten wir den Hof „Vers chez Joly“, einige Meter weiter erreichten wir den eigentlichen Aufstiegsweg. Die Unterlage auf dem Forstweg war hart und es lag wenig Neuschnee, weshalb ich die Schneeschuhe noch auf dem Rucksack liess.
Da sich die Frau zurückfallen liess, war ich bald alleine unterwegs. Nun gelangte ich zum Hof Les Oeillons. Bevor ich noch das grosse Schild „Warnung vor dem Hunde“ zu Ende lesen konnte, kamen auch schon zwei Hunde kläffend um die Ecke gerannt … ;-)
Auf dieser Höhe schien nun einiges an Neuschnee zu liegen und es war an der Zeit, hinter dem Hof die Schneeschuhe anzuschnallen. In angenehm gleichmässiger Steigung gings nun auf schmalen Weg hinauf. Schwache Spuren waren noch erkennbar, der Weg jedoch nicht zu verfehlen.
Eine unglaublich schöne Stimmung; kein Ton zu hören, ein märchenhaft tief verschneiter Wald.
Es schien nur noch eine Frage von Minuten zu sein, bis sich die Sonne endlich wird durchsetzen können – es wurde nämlich langsam heller. Dies war jedoch ein Trugschluss: als ich den Kraterrand erreichte, war der Nebel wieder dicht; Sichtweite ca. 20 Meter … Zwar wirkten die tief verschneiten Bäume gespenstisch schön im Nebel, aber mit Sonne wäre das Ganze halt doch noch um einiges reizvoller gewesen ;-)
V.a. fand ich es jedoch schade, das berühmte Halbrund nicht sehen zu können. Vielleicht würde es ja nur noch ein paar Minuten länger dauern und so lief ich weiter. Wildspuren waren zwar jede Menge auszumachen, nichts regte sich hingegen. Noch waren auch alte Schneeschuh-Spuren ganz schwach auszumachen. Da kamen mir etwa 5 andere Schneeschuhläufer entgegen; ich war also doch nicht ganz alleine …
Während der Nebel immer dichter wurde, erreichte ich schliesslich Le Soliat – Sicht jetzt gleich Null … Während ich mir überlegte, den höchsten Punkt von Le Soliat aufzusuchen, befand ich mich dann plötzlich im kompletten whiteout.
Zudem blies eine unangenehme Bise. Na schön, wie weiter? Auf gleichem Weg zurück wollte ich eigentlich nicht, behielt ich jedoch als Rückzugs-Option offen. Zum Glück hatte ich das GPS dabei, mit dessen Hilfe ich ostwärts weiter ging – Schneeschuhspuren waren nun keine mehr auszumachen.
Ich hielt immer wieder mal inne und sah mich um, ob ich etwas erkennen konnte. Da war jedoch nichts … Immerhin war einigermassen klar, wo sich der Kraterrand befand … ;-) Mittels GPS kam ich gut voran und endlich lichtete sich der Nebel wieder etwas, sodass die Sicht jetzt immerhin ca. 50-80m betrug.
Unweit von P.1436 wollte ich mich an den Abstieg nach Noiraigue machen. Ob fehlender Spuren und dem vielen Neuschnee zweifelte ich allerdings, ob dies der richtige Weg war – schliesslich wollte ich die Wildruhezone nicht verletzen.
Zum Glück hatte ich einen Ausschnitt der Wildruhezone-Karte dabei und gemäss dieser sollte es also hier durchgehen.
Teilweise knietief sank ich in den Schnee und immer wieder konsultierte ich das GPS, ob ich mich wirklich auf dem richtigen Weg befand. Bei dieser ständigen Orientierung benötigte ich natürlich etwas mehr Zeit, was aber nichts machte. Schliesslich erreichte ich eine kleine Hütte.
Nun wurde es mit der Orientierung wieder einfacher und ich gelangte auf ca. 1150m auf die Forststrasse. Ab hier bis zur Ferme Robert, zurück zum Ausgangspunkt und schliesslich zum Bahnhof Noiraigue.
Ob des garstigen Wetters hielt ich kaum Rast (abgesehen von Foto- und Orientierungspausen), die Verpflegung blieb während der ganzen Tour im Rucksack - dies holte ich dann im Zug nach ….
Tiere sah ich heute ebenso wenig wie den Creux du Van selbst. Auch sollte die Sonne heute in diesem Gebiet nicht mehr rauskommen. Auf der Rückfahrt sah ich dann, dass vis-à-vis des Neuenburgersees hingegen die Sonne schien …
Fazit:
Ein ruhiger, genussvoller Sonntag – trotz fehlender Sonne.
Tour im Alleingang
Tourengänger:
Linard03

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare