Eggstock - Grisset - Pfannenstock
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Die Überschreitung vom Linthal ins Muotathal (Bisisthal) mit Besteigung von zwei prächtigen Voralpengipfeln geistert schon drei Jahre in meinem Kopf herum. Gestern, bei Traumbedingungen, war es endlich soweit. Ein Start auf der hochgelegenen Glarner Seite ist unbedingt empfehlenswert, so kann man die elend lange Normalroute auf den Pfannenstock bequem abfahren. Einziger Wermutstropfen der Überschreitungsvariante bildet die dürftige ÖV-Anbindung: An- und Rückreise summierten sich heute auf vier Stunden trotz Start im Knotenpunkt Thalwil.
Aufgrund der Betriebszeiten der Gumenbahn starte ich erst um 9:00 auf Gumen (1901m). Der Duft von Maggi-Würze liegt in der Luft. Der Tourenführer empfiehlt die höhenneutrale Querung unterhalb der Eggstöcke über den Sommerweg. Das ist mühsam und wird kaum gemacht. Bequemer man fährt bis ca. 1840m nordöstlich vom Schattenstock ab und fellt erst dort an. Ab hier ist gespurt, doch die Unterlage ist hart und rutschig, so dass ich meine eigene Linie wähle. Eine kurze Steilstufe (38°) führt in die Mulde unterhalb des Bützi hoch, wo der Sommerweg Richtung Eggstöcke wegzieht. Ihm zu folgen macht heute keinen Sinn, denn das Gelände ist hier bereits aper.
Eine ausgetretene Spur führt bis fast an den Fuss des Eggstocks: Die Begehung des Fulenplänggeli - zu Füssen des Bös Fulen gelegen - scheint bei Einheimischen eine beliebte Variante zu sein. Ich hingegen ziehe Richtung Eggstock-Westgrat, wo ich die Skier deponiere und in zehn Minuten zu Fuss zum Hinteren Eggstock (2455m) aufsteige, erster Wintereintrag im Gipfelbuch. Pickel und Steigeisen können nötig sein.
Wer nun den Grisset anpeilt, braucht nicht abzufellen. Man kann, trotz der coupierten Karstlandschaft, relativ effizient westwärts ziehen. Auch der Schlenker über den Grissetenchranz ist in diesem Fall nicht nötig: Das Felsband unterhalb der grossen Gipfelflanke lässt sich bereits vorher überwinden (s. Topo). Nun in idealer Steigung (ca. 30°) die Südflanke hinauf. Erst auf den letzten 100Hm steilt der Hang bis knapp 40° auf. Eine gewisse Absturzgefahr ist gegeben, vor allem wenn weit gegen Osten ausgeholt wird. Dank den idealen Bedingungen heute lässt sich der Gipfelgrat direkt mit Skiern erreichen. Aber auch hier sollten Steigeisen und Pickel im Rucksack sein. Unschwierig über den kurzen Schneegrat zum Gipfelkreuz des Grisset (2721m), wo ich ausgiebig Mittagsrast einlege und das herrliche Panorama geniesse. Selbst Zürich und der Uetlibergturm lassen sich ohne Mühe erkennen, dazu das Gros aller Schwyzer und Glarner Gipfel.
Etwas nach mir trifft eine Dreiergruppe ein, welche ebenfalls ein spannenden Projekt verfolgt an diesem Prachtstag. Nach Übernachtung in der Glattalphütte haben sie bereits den Ortstock bestiegen. Eigentlich hatten sie geplant, nach dem Grisset via Pfaff ins Sali zurückzukehren. Ich überrede sie, doch noch den Pfannenstock anzuhängen - wann hat man schon die Chance auf eine solch wunderbare Voralpentrilogie!?
Der Nachteil an langen Mehrgipfeltouren: Man kann nicht überall auf ideale Abfahrtsverhältnisse warten. So ist der Grisset-Südhang erst teilweise aufgefirnt, als ich zur Brunalpelihöchi abfahre. Trotzdem liegen schöne Schwünge drin. Nach dem Anfellen, die Beine langsam schwer, kurzer und harmloser Wiederaufstieg zum Skidepot am Pfannenstock Südfuss, wo bereits zwei Türler pausieren. Mit den Steigeisen steige ich die verbleibenden, steilen 100Hm zum Gipfel des Pfannenstock (2573m) auf. Vom höchsten Punkt geniesst man herrliche Blicke in den Glärnisch.
Nun folgt die lange Schlussabfahrt (8km, 1500Hm) zurück nach Schwarzenbach (950m). Bis zum Geitenberg kann über sanft geneigte Hänge gecarvt werden, ideal für schwere Beine. Die lange, enge und ruppige Waldabfahrt bereitet dann weniger Vergnügen. Zum Abschluss gibt's ein Schnipo im Gasthaus Schwarzenbach mit allem drum und dran, nachdem ich die nette Wirtin zu verfrühten Öffnung der Küche überredet habe....
Zeiten
1:30 Hinterer Eggstock
1:30 Grisset
1:30 Pfannenstock
1:00 Schwarzenbach
Aufgrund der Betriebszeiten der Gumenbahn starte ich erst um 9:00 auf Gumen (1901m). Der Duft von Maggi-Würze liegt in der Luft. Der Tourenführer empfiehlt die höhenneutrale Querung unterhalb der Eggstöcke über den Sommerweg. Das ist mühsam und wird kaum gemacht. Bequemer man fährt bis ca. 1840m nordöstlich vom Schattenstock ab und fellt erst dort an. Ab hier ist gespurt, doch die Unterlage ist hart und rutschig, so dass ich meine eigene Linie wähle. Eine kurze Steilstufe (38°) führt in die Mulde unterhalb des Bützi hoch, wo der Sommerweg Richtung Eggstöcke wegzieht. Ihm zu folgen macht heute keinen Sinn, denn das Gelände ist hier bereits aper.
Eine ausgetretene Spur führt bis fast an den Fuss des Eggstocks: Die Begehung des Fulenplänggeli - zu Füssen des Bös Fulen gelegen - scheint bei Einheimischen eine beliebte Variante zu sein. Ich hingegen ziehe Richtung Eggstock-Westgrat, wo ich die Skier deponiere und in zehn Minuten zu Fuss zum Hinteren Eggstock (2455m) aufsteige, erster Wintereintrag im Gipfelbuch. Pickel und Steigeisen können nötig sein.
Wer nun den Grisset anpeilt, braucht nicht abzufellen. Man kann, trotz der coupierten Karstlandschaft, relativ effizient westwärts ziehen. Auch der Schlenker über den Grissetenchranz ist in diesem Fall nicht nötig: Das Felsband unterhalb der grossen Gipfelflanke lässt sich bereits vorher überwinden (s. Topo). Nun in idealer Steigung (ca. 30°) die Südflanke hinauf. Erst auf den letzten 100Hm steilt der Hang bis knapp 40° auf. Eine gewisse Absturzgefahr ist gegeben, vor allem wenn weit gegen Osten ausgeholt wird. Dank den idealen Bedingungen heute lässt sich der Gipfelgrat direkt mit Skiern erreichen. Aber auch hier sollten Steigeisen und Pickel im Rucksack sein. Unschwierig über den kurzen Schneegrat zum Gipfelkreuz des Grisset (2721m), wo ich ausgiebig Mittagsrast einlege und das herrliche Panorama geniesse. Selbst Zürich und der Uetlibergturm lassen sich ohne Mühe erkennen, dazu das Gros aller Schwyzer und Glarner Gipfel.
Etwas nach mir trifft eine Dreiergruppe ein, welche ebenfalls ein spannenden Projekt verfolgt an diesem Prachtstag. Nach Übernachtung in der Glattalphütte haben sie bereits den Ortstock bestiegen. Eigentlich hatten sie geplant, nach dem Grisset via Pfaff ins Sali zurückzukehren. Ich überrede sie, doch noch den Pfannenstock anzuhängen - wann hat man schon die Chance auf eine solch wunderbare Voralpentrilogie!?
Der Nachteil an langen Mehrgipfeltouren: Man kann nicht überall auf ideale Abfahrtsverhältnisse warten. So ist der Grisset-Südhang erst teilweise aufgefirnt, als ich zur Brunalpelihöchi abfahre. Trotzdem liegen schöne Schwünge drin. Nach dem Anfellen, die Beine langsam schwer, kurzer und harmloser Wiederaufstieg zum Skidepot am Pfannenstock Südfuss, wo bereits zwei Türler pausieren. Mit den Steigeisen steige ich die verbleibenden, steilen 100Hm zum Gipfel des Pfannenstock (2573m) auf. Vom höchsten Punkt geniesst man herrliche Blicke in den Glärnisch.
Nun folgt die lange Schlussabfahrt (8km, 1500Hm) zurück nach Schwarzenbach (950m). Bis zum Geitenberg kann über sanft geneigte Hänge gecarvt werden, ideal für schwere Beine. Die lange, enge und ruppige Waldabfahrt bereitet dann weniger Vergnügen. Zum Abschluss gibt's ein Schnipo im Gasthaus Schwarzenbach mit allem drum und dran, nachdem ich die nette Wirtin zu verfrühten Öffnung der Küche überredet habe....
Zeiten
1:30 Hinterer Eggstock
1:30 Grisset
1:30 Pfannenstock
1:00 Schwarzenbach
Tourengänger:
Bergamotte
Communities: Skitouren
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Kommentare (7)