Galtjoch (2109 m) - der Winterklassiker in den Lechtalern
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Mal wieder einer der Berge aus der Kategorie "relativ lawinensicher" - aber sicherlich nicht irgendein 08/15-Hügel, der bis fast ganz oben bewaldet ist, sondern ein Leckerbissen sowohl für Schneeschuh- wie auch für Skitourengeher. Schon früh gibt's beachtliche Ausblicke und etwas oberhalb der Ehenbichler Alm lichtet sich der Wald vollständig. Durch freie Hänge steigt man hinauf zum Kamm und wandelt auf diesem wie auf einem Laufsteg hinauf zum Gipfel, freie Ausblicke in alle Richtungen inklusive. Was für ein hübsches Ziel! Das wissen allerdings auch viele andere, daher wird man Einsamkeit am Galtjoch meist vergeblich suchen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wozu hat der Herrgott schließlich die benachbarte Abendspitze geschaffen?!?
Wer Vertrauen in seine Winterreifen hat, der parkt unten am Rotlech in Rauth (begrenzte, kostenfreie Parkplätze), wir stellen das Auto lieber oben in Rinnen ab, wenngleich das auch einen Gegenanstieg von über 100 Höhenmetern am Ende der Tour bedeutet. Vom Ort leitet eine schmale Teerstraße zum Parkplatz am Rotlech hinunter - hier erst beginnt die eigentliche Tour.
Auf der Fahrstraße geht's am Rotlech flussaufwärts. Auf einer Brücke wird das Flüsschen überquert und jenseits geht's endlich merklich bergauf. Die Straße leitet nach rechts durch Wald ins Rotbachtal hinein und erreicht ein Almgelände; entweder auf dem Fahrweg weiter und in einer Rechtskehre bergauf, oder man kürzt die Kehre über den freien Hang ab. Wenn man es gemütlich mag, folgt man einfach dem breiten Versorgungsweg durch den Wald weiter aufwärts, bis die Ehenbichler Alm erreicht ist. Das ist nicht steil und geht recht bequem. Wer es eiliger hat, der kann die Straße mehrfach abkürzen.
An der Alm verlässt man den Fahrweg und steigt in westlicher Richtung - an der Abendspitze südlich vorbei - im Wald bergan, bis die freien Hänge unter dem Kamm erreicht werden. Über einen sanften Rücken geht's bergauf, bis der Kamm zwischen Abendspitze und Galtjoch erreicht wird. Auf ihm hinauf zum Galtjoch, das eine wahrhaft großartige Schau parat hält. Die nahe Knittelkarspitze weiß zu überzeugen und auch ein Meer weiterer bekannter und beliebter Gipfel zeigt sich, allen voran die Allgäuer und Lechtaler Paradeberge auf der einen, die mächtige Zugspitze auf der anderen Seite. Auch der Forggensee im Alpenvorland, sowie ein kleiner Teil der Stubaier Alpen schaut durch - da kann man wirklich nicht meckern!
Auf dem Abstiegsweg geht's wieder hinab, bis der tiefste Punkt zwischen Abendspitze und Galtjoch erreicht ist. Rechts der Kammhöhe steigt man durch die Flanke bergauf bis zum Kreuz, das eine schöne Schau ins Tal sowie zum Galtjoch bietet. Von dort sind's noch ein paar Meter über Latschen zum höchsten Punkt mit dem Vermessungszeichen.
Der Abstieg verläuft auf dem Anstiegsweg. Erneut stellt sich daher die Frage "Fahrweg oder Abkürzer" - "Sein oder Nichtsein"... aber das ist nur eine kleine Geschichte am Rande. Doch halt! Wer am Ende der Tour nicht auf der Teerstraße von Rauth nach Rinnen hinauf steigen möchte, der kann auch den markierten Steig nehmen, der kurz vor Rauth abzweigt und durch Wald und Wiesen hinauf leitet - das macht mehr Spaß.
Schwierigkeiten:
Von Rinnen (Rauth) zur Ehenbichler Alm: WT1 (ohne Schwierigkeiten).
Von der Alm zum Galtjoch: WT2 (gutmütige Hänge, geht auch bei nicht ganz astreiner Lawinenlage).
Abstecher zur Abendspitze: WT2 (steiler als der Aufstieg zum Galtjoch, etwas Vorsicht bei schlechten Bedingungen!).
Fazit:
Eine sehr lohnende 4*-Schneeschuhtour vor eindrucksvoller Kulisse, erstaunlich aussichtsreich. Die Tatsache, dass die Tour recht lawinensicher ist, sorgt dafür, dass hier allerhand los ist. Egal, denn auf der Abendspitze ist man vermutlich alleine.
Mit auf Tour: Uwe.
Epilog:
Am Begehungstag zog eine mindestens 50 cm breite, festgetretene Schneeschuh-/ Skispur zum Galtjoch hinauf. Lediglich des sportlichen Aspekts wegen haben wir neben der bereits existierenden Spur eine völlig neue Schneeschuhspur durch den tiefen Pulverschnee angelegt, nur auf einer Länge von etwa 15 Metern mussten wir im Wald geländebedingt auf die bereits vorhandene Spur ausweichen. Am Gipfel fühlte sich ein älterer Skitourengeher mit weiß-blauen Hosenträgern, der zwangsläufig die gesamte Gipfelmannschaft mit seinen alten Heldengeschichten unterhalten hat, offenbar trotzdem dazu berufen, uns blöd anzumachen, dass wir als Schneeschuhgeher die "Skispur" ruiniert hätten. In solchen Fällen frage ich mich dann doch, woher einige wenige Skitourengeher die Arroganz nehmen,
1. sämtliche Spuren zu beanspruchen, die sie selbst nicht angelegt haben
2. außer Acht zu lassen, dass eine breite, gemischte Spur sowohl von Schneeschuh-, wie auch von Skitourengehern aufgebaut worden ist und
3. Schneeschuhgeher, die neben der Spur gehen und eine neue anlegen, obwohl die Spur eine gemischte, breite und harte Spur ist, trotzdem pauschal blöd anzureden.
Dass wir für ihn und seine Kollegen die tief verschneite Abendspitze gespurt haben, hat ihn dann freilich nicht mehr gestört, denn scheinbar läuft sich's auf Schneeschuhspuren doch nicht so schlecht.
Ich bitte alle vernünftigen Skitourengeher, sich von solchen armseligen Wichtigtuern zu distanzieren und einem gemeinsamen Miteinander offen zu sein.
PS.: Ich habe schon viele Berge mit Schneeschuhen gespurt und weiß aus Erfahrung, dass man nach ein paar nachfolgenden Skitourengehern kaum noch erkennen kann, dass ein Schneeschuhgeher die Spur gelegt hat. Man sollte also mit der Aussage "Skispur" etwas vorsichtiger sein, als so mancher Skifreund... vielen Dank!
Kategorien: Lechtaler Alpen, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 2100er, WT2.
Wer Vertrauen in seine Winterreifen hat, der parkt unten am Rotlech in Rauth (begrenzte, kostenfreie Parkplätze), wir stellen das Auto lieber oben in Rinnen ab, wenngleich das auch einen Gegenanstieg von über 100 Höhenmetern am Ende der Tour bedeutet. Vom Ort leitet eine schmale Teerstraße zum Parkplatz am Rotlech hinunter - hier erst beginnt die eigentliche Tour.
Auf der Fahrstraße geht's am Rotlech flussaufwärts. Auf einer Brücke wird das Flüsschen überquert und jenseits geht's endlich merklich bergauf. Die Straße leitet nach rechts durch Wald ins Rotbachtal hinein und erreicht ein Almgelände; entweder auf dem Fahrweg weiter und in einer Rechtskehre bergauf, oder man kürzt die Kehre über den freien Hang ab. Wenn man es gemütlich mag, folgt man einfach dem breiten Versorgungsweg durch den Wald weiter aufwärts, bis die Ehenbichler Alm erreicht ist. Das ist nicht steil und geht recht bequem. Wer es eiliger hat, der kann die Straße mehrfach abkürzen.
An der Alm verlässt man den Fahrweg und steigt in westlicher Richtung - an der Abendspitze südlich vorbei - im Wald bergan, bis die freien Hänge unter dem Kamm erreicht werden. Über einen sanften Rücken geht's bergauf, bis der Kamm zwischen Abendspitze und Galtjoch erreicht wird. Auf ihm hinauf zum Galtjoch, das eine wahrhaft großartige Schau parat hält. Die nahe Knittelkarspitze weiß zu überzeugen und auch ein Meer weiterer bekannter und beliebter Gipfel zeigt sich, allen voran die Allgäuer und Lechtaler Paradeberge auf der einen, die mächtige Zugspitze auf der anderen Seite. Auch der Forggensee im Alpenvorland, sowie ein kleiner Teil der Stubaier Alpen schaut durch - da kann man wirklich nicht meckern!
Auf dem Abstiegsweg geht's wieder hinab, bis der tiefste Punkt zwischen Abendspitze und Galtjoch erreicht ist. Rechts der Kammhöhe steigt man durch die Flanke bergauf bis zum Kreuz, das eine schöne Schau ins Tal sowie zum Galtjoch bietet. Von dort sind's noch ein paar Meter über Latschen zum höchsten Punkt mit dem Vermessungszeichen.
Der Abstieg verläuft auf dem Anstiegsweg. Erneut stellt sich daher die Frage "Fahrweg oder Abkürzer" - "Sein oder Nichtsein"... aber das ist nur eine kleine Geschichte am Rande. Doch halt! Wer am Ende der Tour nicht auf der Teerstraße von Rauth nach Rinnen hinauf steigen möchte, der kann auch den markierten Steig nehmen, der kurz vor Rauth abzweigt und durch Wald und Wiesen hinauf leitet - das macht mehr Spaß.
Schwierigkeiten:
Von Rinnen (Rauth) zur Ehenbichler Alm: WT1 (ohne Schwierigkeiten).
Von der Alm zum Galtjoch: WT2 (gutmütige Hänge, geht auch bei nicht ganz astreiner Lawinenlage).
Abstecher zur Abendspitze: WT2 (steiler als der Aufstieg zum Galtjoch, etwas Vorsicht bei schlechten Bedingungen!).
Fazit:
Eine sehr lohnende 4*-Schneeschuhtour vor eindrucksvoller Kulisse, erstaunlich aussichtsreich. Die Tatsache, dass die Tour recht lawinensicher ist, sorgt dafür, dass hier allerhand los ist. Egal, denn auf der Abendspitze ist man vermutlich alleine.
Mit auf Tour: Uwe.
Epilog:
Am Begehungstag zog eine mindestens 50 cm breite, festgetretene Schneeschuh-/ Skispur zum Galtjoch hinauf. Lediglich des sportlichen Aspekts wegen haben wir neben der bereits existierenden Spur eine völlig neue Schneeschuhspur durch den tiefen Pulverschnee angelegt, nur auf einer Länge von etwa 15 Metern mussten wir im Wald geländebedingt auf die bereits vorhandene Spur ausweichen. Am Gipfel fühlte sich ein älterer Skitourengeher mit weiß-blauen Hosenträgern, der zwangsläufig die gesamte Gipfelmannschaft mit seinen alten Heldengeschichten unterhalten hat, offenbar trotzdem dazu berufen, uns blöd anzumachen, dass wir als Schneeschuhgeher die "Skispur" ruiniert hätten. In solchen Fällen frage ich mich dann doch, woher einige wenige Skitourengeher die Arroganz nehmen,
1. sämtliche Spuren zu beanspruchen, die sie selbst nicht angelegt haben
2. außer Acht zu lassen, dass eine breite, gemischte Spur sowohl von Schneeschuh-, wie auch von Skitourengehern aufgebaut worden ist und
3. Schneeschuhgeher, die neben der Spur gehen und eine neue anlegen, obwohl die Spur eine gemischte, breite und harte Spur ist, trotzdem pauschal blöd anzureden.
Dass wir für ihn und seine Kollegen die tief verschneite Abendspitze gespurt haben, hat ihn dann freilich nicht mehr gestört, denn scheinbar läuft sich's auf Schneeschuhspuren doch nicht so schlecht.
Ich bitte alle vernünftigen Skitourengeher, sich von solchen armseligen Wichtigtuern zu distanzieren und einem gemeinsamen Miteinander offen zu sein.
PS.: Ich habe schon viele Berge mit Schneeschuhen gespurt und weiß aus Erfahrung, dass man nach ein paar nachfolgenden Skitourengehern kaum noch erkennen kann, dass ein Schneeschuhgeher die Spur gelegt hat. Man sollte also mit der Aussage "Skispur" etwas vorsichtiger sein, als so mancher Skifreund... vielen Dank!
Kategorien: Lechtaler Alpen, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 2100er, WT2.
Tourengänger:
83_Stefan

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