Die Hintere Schöntaufspitze lässt sich im Sommer und im Winter sowohl von Osten vom Martelltal aus als auch vom Westen von Sulden aus besteigen. Der Aufstieg von Sulden aus führt zwar über das Schigebiet mit entsprechendem Trubel, hat aber für Schneeschuh´ler den Vorteil dass der ansonsten etwas freudlose Abstieg mit der Seilbahn abgekürzt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die von Beginn an prächtige Kulisse des Dreigestirns Königsspitze-Zebru-Ortler, an dessen Ostflanken der Aufstieg zum Etappenziel Schaubachhütte führt.
Morgens um 9h ist der Parkplatz noch relativ leer, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und ein weitgehend blauer Himmel machen Laune auf Bewegung.
Die ersten rund 700 Höhenmeter bis zur Schaubachhütte nehme ich über die Piste, die sich nach etwa 30min teilt. Der linke, obere Arm führt direkter und etwas steiler nach Süden. Denkbar einfach läuft es sich auf dem gewalzten Weg und während der 75min bis zur Hütte kommt mir genau ein Schifahrer entgegen.
An der Hütte angekommen bin ich dankbar für einen heißen Tee, die Strecke verläuft die meiste Zeit im Schatten und es ist und bleibt saukalt.
Von nun an Richtung Osten, wo mehrere Pisten in die richtige Richtung verlaufen. Hier herrscht schon etwas mehr Betrieb, aber die Massen verteilen sich über das weite Gelände.
Schneller als gedacht, nach etwa zweieinhalb Stunden reiner Gehzeit ist das Madritschjoch erreicht.
Hier ist außer mir niemand mehr, aber der rauhe eiskalte Wind will dann doch keine Bergruhe aufkommen lassen. Das letzte Stück zum Gipfel ist dann etwas alpiner, es geht anfangs relativ steil über vereisten Fels 200 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt. Steigeisen wären praktisch gewesen,
liegen aber im Auto..
Die Aussicht war zwar schon vorher nicht übel, von ganz oben aber ist das gesamte Panorama der Ortlergruppe bis zu den Ötztaler Alpen einfach großartig.
Der Wind lässt etwas nach, die Sonne wärmt ein wenig und so ist die Kälte erst einmal vergessen.
Zum Abstieg wähle ich den NW-Grat, der sich überraschenderweise viel leichter begehen lässt als die Route vom Madritschjoch aus. Nach nur 80hm Abstieg ist dann wieder das Pistengebiet erreicht, wo ich teils mit Sessellift, teils auf Schneeschuhen bis zur Bergstation der Godelbahn laufe und schließlich wieder nach Sulden schwebe. Ein Ticket dafür will übrigens niemand sehen..
Schwierigkeit:
bis zum Madrtischjoch sehr einfach; das letzte Stück zum Gipfel über vereisten Fels erfordert zumindest heute etwas Konzentration. Ausgesetzt ist es aber nirgends.
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