Kurz vor Weihnachten brauch ich meist eine kurze Auszeit, um mit mir selber ins Reine zu kommen und das gesamte Jahr zu reflektieren. Auf einem Berg geht das natürlich besonders gut, deshalb ging es auf einem kleinen uanstrengenden Gipfel, der auch nicht zu weit von der großen Stadt entfernt liegt.
Der Hirschberg südlich vom Tegernsee bietet sich dafür an, da die Tour relativ kurz ist und man sich mit 1000 HM auch nicht überanstrengt. Der Berg gilt als hoffnungslos überlaufen, ist aber auch ein Klassiker, den man einfach mal gemacht haben muss. Um diese Jahreszeit ist allerdings nicht viel los, und wer früh losgeht, wandert zumindest im Aufstieg fast allein.
Bizarr wirken beim Aufstieg über die Hirschberglifte die Schneekanonen, die vor schneefreien Bergen stehen. Auch angesichts der versenkten Millionen im Sudelfeld fragt man sich dabei, ob die Leute da nicht mit Höchstgeschwindigkeit geradewegs auf eine Mauer zufahren, es aber nicht wahrhaben wollen, dass die Mauer dasteht. Solange aber die Leute dafür bereit sind, Geld zu zahlen, um auf künstlichem Schnee auf dem Hirschberg ein paar Meter runterzufahren, wird es wohl auch die Schneekanonen geben.
Oberhalb der Rauheckalm hat ein Wanderer seinen Pappkaffeebecher mitten in die Natur gefeuert, getreu dem Motto "nach mir die Sintflut". Oben am Gipfelkreuz hat ein anderer auf das Gipfelkreuz die Frage gestellt "Wo ist Gott?" Tja, gäbe es ihn, hätte er wohl einen perversen Sinn für Humor.
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