Eine Tour auf den Rabenkopf hat wenig Höhenmeter, dafür aber große Aussicht und viele Aufstiegsmöglichkeiten. Aus diesem Grund hat diesen Berg auch jeder Bergwanderer früher oder später im Visier, zumal er sich ideal als Übergangsgipfel anbietet, wenn wie jetzt noch nicht genug Schnee für Schneeschuhtouren liegt, höhere Gipfel aber schon im Schnee versunken sind. Die Tour wollte ich eigentlich als Frühjahrstour machen, schob sie aber jetzt spontan ein, da ich nach einer langwierigen Knieverletzung nach einer kleinen Aufbautour ohne viel Höhenmeter gesucht habe, da es bergab immer noch etwas problematisch ist. Dafür konnte sie ruhig etwas länger sein, da ich zeitgleich auch meine Ausdauer wieder etwas aufbauen wollte.
Daher hab ich mich dann letztendlich für den Hausberg von
83_Stefan entschieden, allerdings mit dem Aufstieg aus der Jachenau aus. Der bietet einerseits durch die südseitige Lage mehr Sonne und anderseits ist die Jachenau in meinen Augen einfach wunderschön und wirkt durch ihre Sackgassenlage so entschleunigt und ruhig.
Die verschiedenen Aufstiegsvarianten sind schon überall ausgiebig beschrieben worden, zumal ist die Gegend wirklich bestens ausgeschildert, deshalb verzichte ich hier auf eine genaue Wegbeschreibung. Der Aufstieg ist übrigens auf tourentipp hervorragend beschrieben, allerdings ist dort die Abstiegsvariante recht langweilig. Von der Rappinschlucht war ich allerdings etwas enttäuscht: Sehr kurz und unten läuft nicht einmal Wasser. Ab der Staffelalm wird die Tour dann richtig schön, weil man den Wald nun endlich verlässt und somit auch endlich schöne Fernblicke genießen kann. Der Gipfelausblick ist dann wirklich eine Show, allerdings ging da oben ein pervers kalter Wind. Als Abstiegsvariante bin ich dann über die Achela Alm zurück, welche gleich mehrere Vorteile bietet. Man macht dadurch die kurze Miniüberschreitung zum Vorgipfel, welche wirklich wunderschön ist, und folgt dann dem abwechslungsreichen Aufstiegsweg von Pessenbach bis zur Scharte hinunter. Die anschließende Querung zur Achela Alm ist dann auch ein kleines Highlight: Man bewegt sich recht lang eben auf einer Höhe und hat dabei ständig die wunderschöne Karwendelkulisse vor Augen. Die Querung endet dann in einer kleinen Erhebung oberhalb der Alm, komplett mit Kreuz und Bank ausgestattet und bietet daher einen wunderbaren Rastplatz mit Karwendelblick. Durch Wind und Schnee waren übrigens meist die komplette Tour über keine Fußabdrücke im Schnee vorhanden, dafür allerdings jede Menge Tierspuren. Bei Übergang zum Vorgipfel waren dann gleich bis zu vier verschiedene Tierspuren sichtbar, die sich aber alle brav am Pfad gehalten haben :-). Durch die geringe Schneehöhe konnte man aber immer den Weg deutlich ausmachen. Ab der Achela Alm muss man dann leider den restlichen Abstieg recht bald auf einer Forststraße bis zum Abzweig zur Rappinschlucht zurücklegen, welcher aber recht flott geht. Der restliche Rückweg zieht sich aber doch recht lang, dafür lag der Weg dann anders als in der Früh größtenteils in der Sonne und zeigte mir somit sein zweites Gesicht.
Die Tourenbedingungen waren übrigens harmlos. Unten noch komplett schneefrei, ab Aufstiegsmitte dann deutliche Zunahme an Schnee. Oben am Gipfel dann durchgängig 5-10 cm Schnee, einzelne Stellen max. 15 cm mit Schnee bedeckt. Da es unten in der Jachenau 8 Grad Celsius hatte, kann man davon ausgehen, dass weiterer Schnee auch weiterhin erstmal fernbleibt.
Insgesamt eine recht nette Tour, die aufgrund ihrer niedrigen Höhe wohl im Frühling oder Herbst ihre volle Stärke ausspielt. Dafür ist man jetzt meist recht allein unterwegs.
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