****-Bergwanderung Ende November: Chlei Gigi - Gigichrüz - Giri - Haldigrat - Lauwistock - Brisen
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Über den Nebel und nicht zu weit fahren wollten wir; das vordere Engelbergertal hatten wir anvisiert - und im letzten Moment statt von Wolfenschiessen aufs Horn, die Variante LSB auf der gegenüberliegenden Talseite gewählt: einen durchschlagenden Erfolg verbuchten wir somit. Nicht nur konnten wir bereits knapp über der Nebelgrenze auf Brändlen losmarschieren, sondern ermöglichte es uns die Südausrichtung der Gipfelflanke des Brisen auch dessen Besteigung während eines traumhaften Spätherbsttages!
Knapp vor der Bergstation der LSB fährt uns diese aus dem dicken Nebel hinaus - ein immenses Nebelmeer überblicken wir bereits auf Brändlen. Auf dem naheliegenden Berghof überraschen uns eine Vielzahl verschiedenartigsten Federviehs, vom jungen Knaben liebevoll gefüttert, sowie ein Dexter-Muttertier mit ihrem Jungen - hier ist Wissenswertes über Rasse und Berghof zu erfahren.
Zwar noch im Schatten hoch laufend, können wir doch die Bergketten vom Huetstock über Gräfimattstand, Stanserhorn und später bis zum Pilatus bereits von der Sonne beschienen erkennen - ein Genuss. Via Unter Sack und Ober Sack erreichen wir über Alpweiden und im Wald P. 1415, wo wir am Grat der Gletti weiter aufsteigen bis zum Chlei Gigi.
Direkt nach dem kleinen, steinernen Hüttchen nehmen wir die weglose Direttissima im Steilhang hoch Richtung Gigi - es sieht so aus, als hätten nebst Tieren einzelne Berggänger diese Variante auch schon gewählt. Kurz unterhalb der Alpgebäude queren wir - nun gänzlich an der Sonne - direkt hinüber zu der Alp Gigi, Kreuz; eine phänomenale Sicht übers Nebelmeer, welches sich über alle erkennbaren Alpentäler sowie übers gesamte Mittelland erstreckt, ist uns hier möglich.
Eine erste Pause gönnen wir uns, von der Aussicht angetan, hier, bevor wir weiter weglos am sanften Gratrücken weitersteigen - einige intakte Enziane bewundernd. Mühelos gelangen wir so, oft den Blick Richtung Buochserhorn und Ober Musenalp wendend, auf das gegen Osten doch steiler abfallende Gigichrüz.
Unvermittelt geht’s weiter im sanften Auf und Ab, meistens den nun grösseren Schneefeldern ausweichend, Giri entgegen. Dabei ist eine markante Scharte - mit Durchblick zu dem Mythen - zu umgehen, bevor wir den auf den letztern Metern leicht felsigen Aufbau des Gipfels erreichen; eine herrliche Sicht auf den weiteren Fortgang unserer Tour können wir vom kleinen, eisernen Kreuz (zur Erinnerung an das 75-jährige Bestehen des Skiclubs Bannalp - Wolfenschiessen, 2010) aus gewinnen. Noch sind wir zwar nicht sicher - doch denken wir beim Anblick des Grates zum Brisen, dass auch dieser heute „drinliegen“ könnte …
Nach kurzem Direktabstieg vom Gipfel schreiten wir unter weiteren felsigen Zähnen des Giri hindurch Richtung Haldigrat - bereits hier stellen wir fest, dass der schattseitig liegende Schnee beinahe gefroren, hier jedoch noch ohne Schwierigkeiten zu begehen ist. Am hübschen, kunstvollen Schärmähittli vorbei streben wir der verlassenen Bergstation Haldigrat zu (an den Wochenenden fährt die Bahn …).
Unverzüglich wandern wir weiter - der Grat ist hier gut begehbar - und folgen der Grenze zwischen Schneeflanke zur Nordseite und sonniger, grasiger Südseite; immerhin ist der ansteigende Weg doch bereits hier öfters schneegefüllt. Je weiter wir an Höhe gewinnen, desto häufiger weichen wir in die trockenere Südseite aus, um besser vorwärtszukommen. Relativ schneefrei und einfach ist hingegen der Lauwistock begehbar; wie wir beim nachfolgenden Abstieg zum Bergwanderweg feststellen, weist auch er doch eindrückliche Felsflanken gegen die Nordseite hin auf.
Kurz nach P. 2184, Haldigrat, treffen wir auf den Abzweig Zickzackweg, welcher in der Südflanke sehr steil nach Rinderbalm und ins Sinsgäu hinunterführte. Wir jedoch wenden uns dem nun steilen Schlussanstieg zu; dabei sind nun stellenweise doch etwas vereiste Passagen vorsichtiger zu begehen - immerhin sind die Flanken zu beiden des Grates doch beträchtlich steil, zur Nordseite hin gänzlich schneebedeckt; und bereits sind einige Rutsche abgegangen.
So mutet der erste Teil des finalen Gipfelanstieges teilweise etwas alpin an, wogegen die abschliessende Querung ob der Mäderen und der Gang zum Brisen hoch beinahe trocken sind. Auf dem Gipfel selbst liegt Schnee - und herrscht grosse Freude ob des unerwartet Erreichten, sowie des fantastischen Rundblickes! Lange verweilen wir hier; kaum mögen wir wieder in den Nebel hinunter K
Den unvermeidlichen Abstieg nehmen wir nach längerer Pause unter die Füsse; dabei stets den Blick über den Haldigrat und Lauwistock vor Augen, das Nebelmeer als steter Begleiter erst noch weit unter uns. Die Sonne hat in der Zwischenzeit die eisigen Passagen doch erheblich erwärmt, so dass der der Gang ein einfacher ist, und uns relativ rasch zur Bergstation Haldigrat führt.
Erst noch am Schärmähittli vorbei, danach jedoch unter dem Giri südseitig hindurch, wandern wir dem Grat entlang zu P. 1849; von diesem steigen wir direkt ab zum Nollen - die Alpkorporation hat ein ehemaliges Seilbahnhüttchen zu einer modern eingerichteten, an superber Lage liegenden, „Destination“ gemacht.
Weglos steigen wir weiter über Alpweiden ab zum Bergwanderweg unterhalb Gigi, welcher uns auf der offiziellen Variante und Wegführung zurück zum Chlei Gigi leitet. Hier bewundern wir die nun von der Sonne angestrahlten aussergewöhnlichen Felsformationen, bevor wir auf bekanntem Weg weiter hinab schreiten nach Ober Sack und Unter Sack.
Kurz danach tauchen wir in den tagsüber angestiegenen Nebel ein - so liegt das tierreiche Brändlen nun im dicken Nebel; immerhin können wir die beachtliche Arbeit des „Schwieren-Zuspitzers“, die Dexter-Mutter- und Jungtier sowie die Hauskatzen gebührend bewundern.
ñ 1 ¼ h (Brändlen - Gigi, Kreuz)
ñ 25 min (Gigi, Kreuz - Giri)
ñ 1 ¼ h (Giri - Brisen)
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