Witenstock: mit "altem Neuschnee" - ein + in jeder Hinsicht
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Etwas unsicher waren wir ob der noch vorhandenen Schneemenge am Witenstock; doch bereits bei der Anfahrt nach Wiler zeigte sich, dass wir den Anstieg wagen und mit den verbleibenden Schneeresten wohl zurecht kommen könnten; die erfolgreiche Durchführung rechtfertigte die damaligen Absage und Verschiebung vollauf.
Zu neunt starten wir in Gurtnellen, Dorf, und folgen dem WW über Weiden bis zur Verzweigung bei P. 966; hier beginnen die wrw Markierungen. Diesen entlang folgen wir alsbald steil - das wird auf den nächsten paar Hundert Höhenmeter so bleiben - im gegen oben sich erfreulicherweise lichtenden Wald, bis zu einem Hüttchen, wo der Weg sich kurz verliert.
Rasch sind wir jedoch wieder auf dem nun wieder deutlichen Pfad, und legen - bald einmal mit Lichteinfall durch den Tannenwald - die weitere Strecke zügig bis zur Hütte auf Egg zurück. Hier, bei der offenen, zwar einfach eingerichteten, doch komfortablen Hütte (die „Schlafgemächer“ im oberen Stock sind allerdings abgesperrt) schalten wir an der Sonne, und mit erstem Ausblick auf den eindrücklichen Schnuerstock, eine gemütliche Znünirast ein.
Weiter geht’s auf dem Geissberg-Weg, ihm folgen wir annähernd auf der gesamten Route, Richtung Schwarz Berg: durch offeneres Gelände, mit einigen Lärchen im goldenen Herbstkleid, steigen wir, stellenweise auf einer unproblematischen Schneeauflage, hoch zu den Lawinenverbauungen unterschiedlichen Alters. Unter dem erwähnten Hügel wandern wir weiter, zur kleinen, malerischen, von Alpenrosen-Büschen, herbstlich gefärbtem Gras und einer nun etwas grösseren Schneemenge in den Wegspuren, geprägten Hochfläche - eindrücklich erhebt sich nun der Schnuerstock vor uns; beinahe meinen wir, es könnte ein direkter Aufstieg möglich sein (chaeppi hat ihn anlässlich dieser Tour wohl erfolgreich begangen).
Wir halten kurz inne und erfreuen uns ob des Einblicks ins Gorneren (mit dem von uns erreichten Laucherstock), ins Reusstal, mit dem vor Jahresfrist erklommenen Taghorn / Fellihorn, und den grossen Gipfeln der Windgällen und des Bristens - eine erhebende Landschaft beglückt uns hier. Nach einigen aussichtsreichen und angenehmen Wegmetern wendet sich der Weg etwas Richtung N, und sofort ist eine grössere Schneeauflage darin vorhanden. Weil zusätzlich das Gelände doch ziemlich abschüssig ist, sind hier Fixseile angebracht - heute teilweise unter dem Schnee begraben, doch, wo vorhanden, sinnvoll. Nach solcheetwas anspruchsvolleren Metern, und einer kurzen Passage über einen Mini-Rutsch, wird das Gelände wieder leicht - der weitere Anstieg zum Schönenboden ein einfacher.
Nochmals lassen wir uns hier Zeit für eine kurze Rast; den stets weiteren Ausblick, sowie den Tiefblick auf Gurtnellen Dorf bewundernd, bevor wir nun den blauen Markierungen folgen und die gut 300 Höhenmeter zum Gipfel in Angriff nehmen.
Wenn auch der Einstieg und der erste Teil doch unbeschwerlich zu meistern ist, treten im zweiten doch einige kleinere Herausforderungen an uns heran: zum einen ist eine kurze abschüssige Felspassage (mit Schneeauflage) zu bewältigen, dann ist im schattigen Steilhang ein Abschnitt mit Hartschnee und wenig guten Trittmöglichkeiten zu überwinden, bevor wir zu einer weiteren - in unseren Augen besser sonnseitig zu umgehenden - Passage kommen: zu festgefroren und abschüssig erscheint uns diese Stelle, so dass wir den zwar sehr steilen, doch besonnten Aufstieg im Gras-Kraxel-Gelände vorziehen. Richtig genussvoll wird dieser sodann; zwischen einigen Lawinenverbauungen hindurch gewinnen wir den S-Grat zum Gipfel. Zur Gorneren geht es hier doch recht abrupt hinunter; der Grat selbst ist problemlos zu begehen, einen nur kurzen Abschnitt gilt es im „reizvollen“ Gelände (Steilgras und gutgriffige Steinplatten) abzusteigen, bevor der finale Anstieg, ebenfalls „angenehm“ steil zum grossen Steinmann des Witenstockes in Kürze zurückgelegt werden kann.
Ausgiebig „zelebrieren“ wir die Mittagsrast; endlich machen wir uns dann, nach eingehender Rundumsicht, auf den Abstieg erst nordseitig, mit einer kurz grösseren Schneemenge, anschliessend länger entlang des ENE-Grates. Auf diesem - auch er liegt länger im Schatten - sind doch einige Passagen vorsichtiger anzugehen, ist doch der mit Schnee angereicherte N-Hang gelegentlich abschüssig. Konzentriert gehen wir hier zu Werke, und passieren die letzten Lawinenverbauungen, und erreichen flacheres, nun wieder (leider nicht von langer Dauer) besonntes Gelände. Deshalb setzen wir uns beim Kreuz kurz nach P. 1936 nieder, bevor wir zur nun, sich wieder im Schatten befindenden, Alp Wildampferen absteigen.
Hier biegt der markierte Bergwanderweg in nordwestlicher Richtung ins Schindlachtal ein; ohne grössere Mühe (Schnee und matschige Abschnitte) erreichen wir die kleine Hütte auf Sewlisegg. Nun wieder talauswärts wandernd in Richtung Intschialp Bach, steuern alle der Intschi-Alp zu, während ich die direkte Variante zum Holzzug und Hinter-Holz einschlage. Auf einem angenehm zu begehenden Waldweg streben wir P. 1229 und Schipfenberg zu; hier erreichen wir definitiv das weite, offene, Weidegelände der Gurtneller Gemeinde. Der Wanderweg führt nun auf einem nur leicht steilen Abschnitt - oder wahlweise auf der Strasse - zu den die Wiesen querenden Spuren nach Ruepelingen.
Im selben Stil erreichen wir via Fottigen, Fottigbode und Balm wieder Gurtnellen Dorf, wo wir auf der Terrasse des Restaurantes anstossen auf den erfolgreichen, genussvollen Bergtag.
unterwegs mit Erich, Erna, Giusep, Jumbo, Michael, Monika und Urs
1 h 20 min (Gurtnellen - Egg)
1 h 15 min (Egg - Schönenboden)
1 h (Schönenboden - Witenstock)
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