Montanha do Pico - Piquinho 2351m
|
||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
HÖCHSTER PORTUGIESE: MONTANHA DO PICO 2351m
Nachdem wir einige Tage auf dem portugiesischen Festland verbrachten, wo wir auch dessen höchsten Berg Torre (1993m) besuchten, flogen wir weiter auf die Vulkaninseln der Azoren (Portugiesisch: Ilhas dos Açores) welche mitten im Ozean liegen. Die vom Festland über 1300km entfernte Inselgruppe besteht aus neun Inseln die sich in drei Gruppen aufteilen. Zur östliche Gruppe gehört die grösste Insel São Miguel mit der Azorenhauptstadt Ponta Delgada wohin wir vom Festland zuerst flogen. Zur mittleren Inselgruppe bgehört die zweitgrösste Insel Pico auf der, wie schon der Name sagt, Portugals höchster Gipfel Montanha do Pico steht. Die beiden Inseln sind durch Flüge der azorischen Gesellschaft SATA regelmässig miteinander verbunden.
Wegen der wunderschönen grüne Vulkanlandschaft, verbunden mit feinem Essen (frischer Meeresfisch!) und gutem lokalen Wein fühlten wir uns fast wie im Paradies. Der einzige Nachteil war das meist etwas unbeständige Wetter, was aber für die Inseln im Atlantischen Ozean der Normalfall ist. Die Inseln am westlichen Ende Europas sind eben speziell, dank den ganzjährig milden Temperaturen und der oft feuchten Luft reifen hier sogar Ananas und Bananen. Für Natur- und Wanderfreunde kann ich die Inseln auf jeden Fall als Geheimtipp empfehlen - mit Ausnahme der Hauptinsel São Miguel die inzwischen schon stark touristisch ist.
Allgemeines zum Montaha do Pico:
Der 2351m hohe Stratovulkan Montanha do Pico ist der höchste Berg Portugals. Er liegt auf dem Westteil der nach dem Vulkan genannten Azoreninsel Ilha do Pico. Der dominante Bergkegel besteht aus erstarrter basaltischer Lava und ist mehr als doppelt so hoch wie alle anderen Berge auf der mittelatlantischen Rücken gelegenen Inselgruppe der Ilhas dos Açores. Der Gipfelbereich besteht aus einem etwa 30m tiefen Krater der einen Durchmesser von etwa 500m hat. Im Krater selbst steht ein steiler, 70m hoher Kegel der den eigentlichen Gipfel bildet; der Kegel wird im Krater heisst Piquinho.
Der momentan ruhende Montanha do Pico liegt westlich von älteren Vulkankegeln auf einer Linie die über die 48km lange Insel verläuft. Die Ilha do Pico ist die jüngste Insel des Archipels, ihr Alter ist lediglich etwa 250000 Jahre – der Vulkankegel ist sogar jünger als 10000 Jahre! Bisher ereigneten sich drei historisch beobachtete Ausbrüche. In den Jahren 1562 bis 1564 ereignete sich ein Ausbruch in der Südostflanke auf 800m von dem ein Lavastrom zur Nordküste floss. Fast über das ganze Jahr 1718 war der Vulkan erneut sehr aktiv, gleichzeitig gab es Flankenausbrüche im Südosten auf 200m und im Nordwesten auf 1200m; es flossen Lavaströme nord- und südseitig bis ins Meer. 1720 zeigte sich der letzte Ausbruch als in der Südwestflanke auf 400m ein kleinerer Lavastrom ergoss der aber nicht bis zur Küste vordrang. Dass der Vulkan nur gerade in eine Ruhephase eingetreten ist, zeigt sich am Ausbruch von Wasserdampf im Krater und von schwefelhaltigen Gasen am Piquinho. Im Krater gibt es eine Messstation der die Aktivität des Vulkans überwacht.
Auf der Westseite führt eine Strasse bis auf 1225m zum Schutzhaus Casa da Montanha das in den Sommermonaten belegt ist. Für eine Besteigung muss dann eine Gebühr von 10 Euro bezahlt werden und man bekommt ein GPS-/Funk-Gerät das man nach der Besteigung wieder abgeben muss. Zum Kraterrand leitet vom Schutzhaus ein steiler, aber einfacher Pfad mir 45 Markierungsstangen. Im Krater verlaufen sich die Spuren und im steilen Aufstieg zum Piquinho braucht es manchmal die Hände um über steilere Lavafelsstufen hochzuklettern; die Wanderschwierigkeit ist T3, der Fels am Piquino hat die geringe Kletterschwierigkeit I. Im Winter liegt im Gipfelbereich manchmal Schnee so dass Steigeisen für die Tour benötigt werden. Zudem sollte man früh am Morgen aufbrechen da sich oft schon um die Mittagszeit Quellwolken bilden und den Vulkan in Nebel einhüllen.
Reisebericht:
TAGE 1 bis 4 (10.-13.10): Portugiesisches Festland
Für den Bericht über die besuchten Städte Porto, Covilhã und Coimbra sowie den höchsten Gipfel des portugiesischen Festlandes siehe beim Bericht: Torre (1993m).
TAG 4 (13.10.): Porto - Ponta Delgada
Der Flug von Porto zur azorischen Hauptstadt verlief eigentlich ruhig und wir sahen meistens den blauen Ozean unter uns. Im Landeanflug auf die grösste Insel São Miguel sahen wir sogar kurz die Küste bevor wir in Nebel eintauchten. Im Blindflug versuchte der Pilot den Vogel zu landen, musste aber wegen zu schlechter Sicht durchstarten. Ob er die Landebahn verfehlte weiss ich nicht. Auf jeden Fall mussten wir zur kleinen Nachbarinsel Santa Maria fliegen und bekamen unser Gepäck ausgehändigt. Dort hiess es zuerst es gäbe heute keinen Flug mehr und wir wurden in ein Hotel gefahren. Kaum angekommen, kam schon die Meldung, dass das Flugzeug doch noch starten könne und wir fuhren zurück zum Flugplatz von Santa Maria. Leider ging es nun sehr zäh voran. Immerhin hatten wir Zeit um bei SATA die Flüge auf die Ilha do Pico zu kaufen. Irgendwann flogen wir am Abend bei Dunkelheit zurück nach Ponta Delgada. Dort fuhren wir mit einem Taxi nur noch in ein Hotel um zu Schlafen da es ja am nächsten Tag schon frühmorgens zur Picoinsel weiter gehen sollte.
TAG 5 (14.10.): Ponta Delgada - São Roque do Pico
Pünktlich nach Tagesanbruch starteten wir mit einer Propellermaschine zum Inselwechsel. Nach etwa einer halben Stunde waren wir schon auf der jüngsten Azoreninsel und erreichten wiederum mit einem Taxi schon am Vormittag die wunderschön gelegene Jugendherberge in São Roque. Uns gefiel es im eher kleinen Ort und wir unternahmen einen längeren Spaziergang. Dabei kauften wir Essen und Trinken für die Vulkanbesteigung ein, assen ein feines Mittagessen am Hafen und packten unsere Rucksäcke. Am Nachmittag ging ich noch schnell ans Meer zu schwimmen was mit den Wellen echt Spass machte. Wir hatten nun endlich das Gefühl richtig auf den Azoren angekommen zu sein.
TAG 6 (15.10.): Besteigung vom Montanha do Pico
Pünktlich um sieben Uhr stand nach dem Frühstück das am Vortag bestellte Taxi vor der Jugendherberge. Der Fahrer schien in den USA gelebt zu haben und sprach typisch amerikanisches Englisch. Wir fuhren zuerst steil auf das Plateau wo wir uns plötzlich im Nebel wieder fanden. Ausser einigen Kaninchen die die Strasse kreuzten sahen wir nichts. Unterwegs gingen nun auch einige Schauer nieder und als wir am Ausgangspunkt bei der Casa da Montanha ankamen war es dunkel, neblig und feucht. Bei diesen Bedingungen traute sich André nicht zu den Vulkan zu besteigen. Er fuhr deshalb mit dem Taxi wieder zurück während ich mit dem Aufstieg begann.
Zuerst ging es auf einem etwas morastigen Weg durch dichte Vegetation. Bald sah ich trotz Nebel etwas von der nahen Umgebung da es langsam Tag wurde. Nach etwa 25 Minuten erreichte ich die Lavahöhle Furna als gerade eine Schauer niederging. Ich rastete in der Höhle kurz und ass eine Banane. Bei leichtem Regen ging es dann aber bald weiter. Der Weg wurde nun stets felsiger und steiler. Dank dem bequem begehbaren Untergrund stieg ich rasch höher während die Vegetation um mich herum weniger wurde. Der Nebel verdichtete sich und Regen gab es keinen mehr. Feucht war es dennoch denn der Wind nahm auch stets zu und die Feuchte drang in Rucksack, in die Fototasche - kurz gesagt einfach überall hin. Zum Krater hin flachte der Bergweg ab und bei der Markierungsstange Nummer 44 stand ich dann auf dem Kraterrand wo mir der Wind mit voller Kraft traf. Nach einer Pause an einer windgeschützten stieg ich in Krater ab wo der Wind etwas weniger wehte. Im Blindflug lief ich durch den Krater in Richtung Piquinho. Plötzlich sah ich im Nebel die Silhouette des Lavadoms und das Gelände wurde steiler. 20m unterhalb des Gipfels durchbrach ich die Wolkenobergrenze und stieg über eine windgeschützte Rinne zum Gipfel. Oberhalb der Rinne traf mich dann der Sturmwind so stark dass ich kaum stehen konnte! Ich deponierte meine Wanderstöcke und trotzte dem Wind auf den letzten Metern zum Gipfel. Lange blieb ich dort nicht auch wenn ich eine Stelle zum Rasten fand die etwas windstill war. Trotz den Bedingungen oder vielleicht gerade deshalb hat die Tour Spass gemacht. Der Abstieg verlief sehr zügig wegen dem gut begehbaren Lavagestein. Unterwegs schrieb ich André eine Nachricht er solle mir ein Taxi bestellen das mich etwa 10 Minuten nach meiner Ankunft bei der Casa da Montanha abholte. Es war derselbe Fahrer wie am Morgen und er war erstaunt wie schnell ich unterwegs war. Auch den Rest des Tages blieb der Vulkan in den Wolken versteckt und das Meer war so rau dass Baden nicht mehr möglich war. Für auf einer Insel im Ozean üblich, gingen wir am Abend feinen Fisch essen, kombiniert mit lokalem Wein dessen Reben in fruchtbarer Lavaerde wachsen.
TAG 7 (16.10.): São Roque do Pico - Ponta Delgada
Nach einem schönen Sonnenaufgang ging es wieder zum Flughafen während der Montanha do Pico immer noch in Wolken gehüllt war. Diesmal ging der Flug bach Ponta Delgada etwas länger da unser Flugzeug zuerst auf die Ilha Terceira flog. In Ponta Delgada bezogen wieder unser Hotel in dem wir schon einmal übernachtet hatten, danach schauten wir uns das Stadtzentrum an. Am Abend entdeckten wir ein Bowlingzentrum beim Hafen. Natürlich spielten wir zwei alten Bowlinghasen einige Durchgänge.
TAG 8 (17.10.): Ponta Delgada
Heute wollten wir eigentlich Schwimmen gehen doch das Wetter war wechselhaft und deutlich kühler. Deshalb schauten wir uns den prächtigen Botanischen garten an und spazierten zur Lavahöhle Gruta da Carvão die leider verschlossen war. Mit Umwegen ging es deshalb zurück in die Stadt wo wir noch die Festung mit dem Militärmuseum besichtigten. Am Abend gingen wir nochmals fein Essen und liessen den Abend in einem kleinen Pub ausklingen.
TAG 9 (18.10.): Ponta Delgada - Lisboa - Genève
Frühmorgens ging es schon oft in diesem Urlaub zum Flughafen. Mit einem Zwischenstopp in der portugiesischen Hauptstadt Lisboa flogen wir zurück in die Schweiz nach Genève wo wir zum Sonnenuntergangund einer herrlichen Sicht auf den Mont Blanc landeten.
Genaue Route: Siehe dem Bericht beigelgte Karte.
Interessante Links:
Montanha do Pico bei Wikipedia (Engl.): Pico
Info zum Montanha do Pico bei Summitpost: Pico
Wettervorhersage: Pico-Wetter
Vulkanische Informationen über den Gipfel: Pico
Nachdem wir einige Tage auf dem portugiesischen Festland verbrachten, wo wir auch dessen höchsten Berg Torre (1993m) besuchten, flogen wir weiter auf die Vulkaninseln der Azoren (Portugiesisch: Ilhas dos Açores) welche mitten im Ozean liegen. Die vom Festland über 1300km entfernte Inselgruppe besteht aus neun Inseln die sich in drei Gruppen aufteilen. Zur östliche Gruppe gehört die grösste Insel São Miguel mit der Azorenhauptstadt Ponta Delgada wohin wir vom Festland zuerst flogen. Zur mittleren Inselgruppe bgehört die zweitgrösste Insel Pico auf der, wie schon der Name sagt, Portugals höchster Gipfel Montanha do Pico steht. Die beiden Inseln sind durch Flüge der azorischen Gesellschaft SATA regelmässig miteinander verbunden.
Wegen der wunderschönen grüne Vulkanlandschaft, verbunden mit feinem Essen (frischer Meeresfisch!) und gutem lokalen Wein fühlten wir uns fast wie im Paradies. Der einzige Nachteil war das meist etwas unbeständige Wetter, was aber für die Inseln im Atlantischen Ozean der Normalfall ist. Die Inseln am westlichen Ende Europas sind eben speziell, dank den ganzjährig milden Temperaturen und der oft feuchten Luft reifen hier sogar Ananas und Bananen. Für Natur- und Wanderfreunde kann ich die Inseln auf jeden Fall als Geheimtipp empfehlen - mit Ausnahme der Hauptinsel São Miguel die inzwischen schon stark touristisch ist.
Allgemeines zum Montaha do Pico:
Der 2351m hohe Stratovulkan Montanha do Pico ist der höchste Berg Portugals. Er liegt auf dem Westteil der nach dem Vulkan genannten Azoreninsel Ilha do Pico. Der dominante Bergkegel besteht aus erstarrter basaltischer Lava und ist mehr als doppelt so hoch wie alle anderen Berge auf der mittelatlantischen Rücken gelegenen Inselgruppe der Ilhas dos Açores. Der Gipfelbereich besteht aus einem etwa 30m tiefen Krater der einen Durchmesser von etwa 500m hat. Im Krater selbst steht ein steiler, 70m hoher Kegel der den eigentlichen Gipfel bildet; der Kegel wird im Krater heisst Piquinho.
Der momentan ruhende Montanha do Pico liegt westlich von älteren Vulkankegeln auf einer Linie die über die 48km lange Insel verläuft. Die Ilha do Pico ist die jüngste Insel des Archipels, ihr Alter ist lediglich etwa 250000 Jahre – der Vulkankegel ist sogar jünger als 10000 Jahre! Bisher ereigneten sich drei historisch beobachtete Ausbrüche. In den Jahren 1562 bis 1564 ereignete sich ein Ausbruch in der Südostflanke auf 800m von dem ein Lavastrom zur Nordküste floss. Fast über das ganze Jahr 1718 war der Vulkan erneut sehr aktiv, gleichzeitig gab es Flankenausbrüche im Südosten auf 200m und im Nordwesten auf 1200m; es flossen Lavaströme nord- und südseitig bis ins Meer. 1720 zeigte sich der letzte Ausbruch als in der Südwestflanke auf 400m ein kleinerer Lavastrom ergoss der aber nicht bis zur Küste vordrang. Dass der Vulkan nur gerade in eine Ruhephase eingetreten ist, zeigt sich am Ausbruch von Wasserdampf im Krater und von schwefelhaltigen Gasen am Piquinho. Im Krater gibt es eine Messstation der die Aktivität des Vulkans überwacht.
Auf der Westseite führt eine Strasse bis auf 1225m zum Schutzhaus Casa da Montanha das in den Sommermonaten belegt ist. Für eine Besteigung muss dann eine Gebühr von 10 Euro bezahlt werden und man bekommt ein GPS-/Funk-Gerät das man nach der Besteigung wieder abgeben muss. Zum Kraterrand leitet vom Schutzhaus ein steiler, aber einfacher Pfad mir 45 Markierungsstangen. Im Krater verlaufen sich die Spuren und im steilen Aufstieg zum Piquinho braucht es manchmal die Hände um über steilere Lavafelsstufen hochzuklettern; die Wanderschwierigkeit ist T3, der Fels am Piquino hat die geringe Kletterschwierigkeit I. Im Winter liegt im Gipfelbereich manchmal Schnee so dass Steigeisen für die Tour benötigt werden. Zudem sollte man früh am Morgen aufbrechen da sich oft schon um die Mittagszeit Quellwolken bilden und den Vulkan in Nebel einhüllen.
Reisebericht:
TAGE 1 bis 4 (10.-13.10): Portugiesisches Festland
Für den Bericht über die besuchten Städte Porto, Covilhã und Coimbra sowie den höchsten Gipfel des portugiesischen Festlandes siehe beim Bericht: Torre (1993m).
TAG 4 (13.10.): Porto - Ponta Delgada
Der Flug von Porto zur azorischen Hauptstadt verlief eigentlich ruhig und wir sahen meistens den blauen Ozean unter uns. Im Landeanflug auf die grösste Insel São Miguel sahen wir sogar kurz die Küste bevor wir in Nebel eintauchten. Im Blindflug versuchte der Pilot den Vogel zu landen, musste aber wegen zu schlechter Sicht durchstarten. Ob er die Landebahn verfehlte weiss ich nicht. Auf jeden Fall mussten wir zur kleinen Nachbarinsel Santa Maria fliegen und bekamen unser Gepäck ausgehändigt. Dort hiess es zuerst es gäbe heute keinen Flug mehr und wir wurden in ein Hotel gefahren. Kaum angekommen, kam schon die Meldung, dass das Flugzeug doch noch starten könne und wir fuhren zurück zum Flugplatz von Santa Maria. Leider ging es nun sehr zäh voran. Immerhin hatten wir Zeit um bei SATA die Flüge auf die Ilha do Pico zu kaufen. Irgendwann flogen wir am Abend bei Dunkelheit zurück nach Ponta Delgada. Dort fuhren wir mit einem Taxi nur noch in ein Hotel um zu Schlafen da es ja am nächsten Tag schon frühmorgens zur Picoinsel weiter gehen sollte.
TAG 5 (14.10.): Ponta Delgada - São Roque do Pico
Pünktlich nach Tagesanbruch starteten wir mit einer Propellermaschine zum Inselwechsel. Nach etwa einer halben Stunde waren wir schon auf der jüngsten Azoreninsel und erreichten wiederum mit einem Taxi schon am Vormittag die wunderschön gelegene Jugendherberge in São Roque. Uns gefiel es im eher kleinen Ort und wir unternahmen einen längeren Spaziergang. Dabei kauften wir Essen und Trinken für die Vulkanbesteigung ein, assen ein feines Mittagessen am Hafen und packten unsere Rucksäcke. Am Nachmittag ging ich noch schnell ans Meer zu schwimmen was mit den Wellen echt Spass machte. Wir hatten nun endlich das Gefühl richtig auf den Azoren angekommen zu sein.
TAG 6 (15.10.): Besteigung vom Montanha do Pico
Pünktlich um sieben Uhr stand nach dem Frühstück das am Vortag bestellte Taxi vor der Jugendherberge. Der Fahrer schien in den USA gelebt zu haben und sprach typisch amerikanisches Englisch. Wir fuhren zuerst steil auf das Plateau wo wir uns plötzlich im Nebel wieder fanden. Ausser einigen Kaninchen die die Strasse kreuzten sahen wir nichts. Unterwegs gingen nun auch einige Schauer nieder und als wir am Ausgangspunkt bei der Casa da Montanha ankamen war es dunkel, neblig und feucht. Bei diesen Bedingungen traute sich André nicht zu den Vulkan zu besteigen. Er fuhr deshalb mit dem Taxi wieder zurück während ich mit dem Aufstieg begann.
Zuerst ging es auf einem etwas morastigen Weg durch dichte Vegetation. Bald sah ich trotz Nebel etwas von der nahen Umgebung da es langsam Tag wurde. Nach etwa 25 Minuten erreichte ich die Lavahöhle Furna als gerade eine Schauer niederging. Ich rastete in der Höhle kurz und ass eine Banane. Bei leichtem Regen ging es dann aber bald weiter. Der Weg wurde nun stets felsiger und steiler. Dank dem bequem begehbaren Untergrund stieg ich rasch höher während die Vegetation um mich herum weniger wurde. Der Nebel verdichtete sich und Regen gab es keinen mehr. Feucht war es dennoch denn der Wind nahm auch stets zu und die Feuchte drang in Rucksack, in die Fototasche - kurz gesagt einfach überall hin. Zum Krater hin flachte der Bergweg ab und bei der Markierungsstange Nummer 44 stand ich dann auf dem Kraterrand wo mir der Wind mit voller Kraft traf. Nach einer Pause an einer windgeschützten stieg ich in Krater ab wo der Wind etwas weniger wehte. Im Blindflug lief ich durch den Krater in Richtung Piquinho. Plötzlich sah ich im Nebel die Silhouette des Lavadoms und das Gelände wurde steiler. 20m unterhalb des Gipfels durchbrach ich die Wolkenobergrenze und stieg über eine windgeschützte Rinne zum Gipfel. Oberhalb der Rinne traf mich dann der Sturmwind so stark dass ich kaum stehen konnte! Ich deponierte meine Wanderstöcke und trotzte dem Wind auf den letzten Metern zum Gipfel. Lange blieb ich dort nicht auch wenn ich eine Stelle zum Rasten fand die etwas windstill war. Trotz den Bedingungen oder vielleicht gerade deshalb hat die Tour Spass gemacht. Der Abstieg verlief sehr zügig wegen dem gut begehbaren Lavagestein. Unterwegs schrieb ich André eine Nachricht er solle mir ein Taxi bestellen das mich etwa 10 Minuten nach meiner Ankunft bei der Casa da Montanha abholte. Es war derselbe Fahrer wie am Morgen und er war erstaunt wie schnell ich unterwegs war. Auch den Rest des Tages blieb der Vulkan in den Wolken versteckt und das Meer war so rau dass Baden nicht mehr möglich war. Für auf einer Insel im Ozean üblich, gingen wir am Abend feinen Fisch essen, kombiniert mit lokalem Wein dessen Reben in fruchtbarer Lavaerde wachsen.
TAG 7 (16.10.): São Roque do Pico - Ponta Delgada
Nach einem schönen Sonnenaufgang ging es wieder zum Flughafen während der Montanha do Pico immer noch in Wolken gehüllt war. Diesmal ging der Flug bach Ponta Delgada etwas länger da unser Flugzeug zuerst auf die Ilha Terceira flog. In Ponta Delgada bezogen wieder unser Hotel in dem wir schon einmal übernachtet hatten, danach schauten wir uns das Stadtzentrum an. Am Abend entdeckten wir ein Bowlingzentrum beim Hafen. Natürlich spielten wir zwei alten Bowlinghasen einige Durchgänge.
TAG 8 (17.10.): Ponta Delgada
Heute wollten wir eigentlich Schwimmen gehen doch das Wetter war wechselhaft und deutlich kühler. Deshalb schauten wir uns den prächtigen Botanischen garten an und spazierten zur Lavahöhle Gruta da Carvão die leider verschlossen war. Mit Umwegen ging es deshalb zurück in die Stadt wo wir noch die Festung mit dem Militärmuseum besichtigten. Am Abend gingen wir nochmals fein Essen und liessen den Abend in einem kleinen Pub ausklingen.
TAG 9 (18.10.): Ponta Delgada - Lisboa - Genève
Frühmorgens ging es schon oft in diesem Urlaub zum Flughafen. Mit einem Zwischenstopp in der portugiesischen Hauptstadt Lisboa flogen wir zurück in die Schweiz nach Genève wo wir zum Sonnenuntergangund einer herrlichen Sicht auf den Mont Blanc landeten.
Genaue Route: Siehe dem Bericht beigelgte Karte.
Interessante Links:
Montanha do Pico bei Wikipedia (Engl.): Pico
Info zum Montanha do Pico bei Summitpost: Pico
Wettervorhersage: Pico-Wetter
Vulkanische Informationen über den Gipfel: Pico
Tourengänger:
Sputnik

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (11)