Bei Traumwetter auf dem Rophaien: Von Gitschen nach Riemenstalden


Publiziert von Chrichen , 25. November 2014 um 09:24.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1480 m
Strecke:ca. 12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug nach Sisikon / Mini-Postauto bis Riemenstalden, Chäppeliberg (Reservation erforderlich!) / Luftseilbahn bis Gitschen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Mini-Postauto ab Riemenstalden bis Sisikon (Reservation erforderlich!) / Weiter mit dem Zug

Der zweite Tag eines traumhaft schönen Wochenendes. Nach dieser Tour vom Vortag mit Besuch von Brisen, Hoh Brisen, Risetenstock und Schwalmis wollte ich in der Region bleiben. Die Schönheit des Vierwaldstättersees zieht mich nach wie vor in ihren Bann. Ziel der heutigen Wanderung sollte der Rophaien werden.

Mit der Luftseilbahn lasse ich mich von Riemenstalden, Chäppeliberg nach Gitschen hochtragen. Direkt bei der Bergstation nehme ich einen nicht angeschriebenen blau-weiss markierten Pfad, der in die gewünschte Richtung zeigt. In leichtem Auf und Ab, teils über steile Wiesen und später ein Feld mit grossen Felsbrocken führt der Weg am Halmisbiel vorbei hinauf nach Rotenbalm. Über Wiesen geht es weiter zum Firtiggrätli. Der Weg ist hier nur spärlich markiert und die Pfadspuren verlieren sich teils etwas. Das Gelände ist aber nicht schwierig und das Ziel klar. Beim Firtiggrätli hat man bereits eine schöne Sicht auf den Vierwaldstättersee.

Da ich auch dem Diepen einen Besuch abstatten möchte, studiere ich die Wiesenflanke, über die vom Firtiggrätli direkt aufgestiegen werden kann. Sie sieht schon sehr steil aus. Ich rechne mir aus, dass mich ein direkter Aufstieg wahrscheinlich mehr Kraft und Zeit kosten würde als die übliche Route über P.2028. Deshalb wähle ich die zweite, einfache Variante. Vom P.2028 gibt es anfänglich eine Spur über den Grat. Später quert diese etwas in die Flanke hinein. Aus irgendeinem Grund hatte ich gedacht, dass vom P.2028 ein Weg hinauf bis zum Gipfel führt. Die Spuren verlaufen sich in der Wiese aber mehr und mehr. Das verunsichert mich etwas. Da meine Route so falsch nicht sein kann, gehe ich aber weiter. Ein Blick auf die Karte hätte sofort zu Klarheit geführt: es ist kein Weg eingezeichnet. Nach Hochsteigen über schattige moosig fluffige Wiesen mit kurzem Gras ist der Gipfel bald erreicht. Der Abstecher hat sich durchaus gelohnt. Eine grandiose Rundumsicht belohnt die Mühen.

Auf gleichem Weg geht es wieder hinunter und dann weiter über den Grat, der via Äbneter Stöckli und Roten Chopf zum Rophaien führt. Viele Leute sind heute unterwegs, und man muss schauen, dass man aneinander vorbei kommt. Der Weg ist stellenweise unangenehm feucht. Die rutschigen Stellen sind aber gut mit Drahtseilen gesichert. Insgesamt erscheint mir die Route dennoch etwas schwieriger und ausgesetzter als erwartet (im SAC Führer mit T4- bewertet). Vielleicht liegt das aber nur an der Tagesform. Es sind auch Familien mit Kindern unterwegs, was mir in diesem Gelände doch etwas heikel erscheint.

Auf dem Rophaien findet heute wahrlich ein Gipfeltreffen statt. Beim Gipfelkreuz und der Erhebung mit dem höchsten Punkt finden sich zusammengezählt geschätzt 30-40 Leute ein. So beliebt habe ich den Rophaien eigentlich nicht erwartet, zumal die Zustiege eher lang oder Alpinwanderwege sind. Eine Erklärung liefert ein Blick in Richtung Urner- und Vierwaldstättersee. Das Panorama ist schlichtweg überwältigend, vielleicht einer der schönsten Ausblicke auf die Berg- und Seenwelt der Zentralschweiz.

Ursprünglich hatte ich erwogen nach Eggbergen abzusteigen. Mein Bauchgefühl und etwas müde Beine sagen mir aber, dass ich heute schon genug Alpinwege gewandert bin. Beim Wegweiser entscheide ich mich schliesslich für den etwas längeren aber technisch einfachen Abstieg nach Riemenstalden über Alplen (T2). Dieser Weg ist erstaunlich schön und landschaftlich abwechslungsreich. Auf die Erkundung von Wildheuerpafaden muss ich mit dieser Route leider verzichten, das ist aber nicht weiter schlimm.

Von einem Hikr-Bericht weiss ich, dass man im Riemenstaldner Tal teilweise keinen Handyempfang hat. Deshalb reserviere ich das Postauto noch rechtzeitig an einer Stelle mit marginalem Empfang. Als Abschluss eines traumhaften Wanderwochenendes gönne ich mir im Dorf ein Bier auf der sonnigen Terrasse des Restaurants. Dabei komme ich in ein interessantes Gespräch mit einem Paar, das sich vis-à-vis am selben Tisch zugesessen hat. Um 16 Uhr fährt schliesslich die Post hinunter nach Sisikon. Da der Anschluss nicht optimal ist, komme ich dort nochmals eine Dreiviertelstunde in den Genuss der warmen Herbstsonne.

Tourengänger: Chrichen


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