Steingässler, Hochgamatsch, Hochfinsler - Neue Route aus dem Schilstal
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Die heutige Runde ist das Gegenstück zu dieser hier. Gleicher Start-und Endpunkt, aber die einzige gemeinsame Strecke war Rinderfans-Werdenböll*-Steinbrugg.
Irgendwie wollte ich nicht glauben, dass es aus dem Schilstal keinen Direktanstieg zum Hochfinsler-Massiv geben sollte. Natürlich gibts die Anstiege Laui-Cher* und dann unten herum Richtung Gauschla und Werdenböll-Rinderfans-Chläuifurggla, aber die sind beide alles andere als direkt.
Doch auf der Karte glaubte ich ein begehbares Couloir gefunden zu haben, das via Laui-Cher-Halden*-Hinter Halden zu erreichen ist und direkt beim Sattel hinter dem Steingässler mündet. Doch Karte und Realität können manchmal weit auseinander liegen, und die Luftaufnahme half nicht wirklich weiter. Blieb nichts anderes, als es zu versuchen ..
Mit dem Auto bis Steinbrugg und dann auf der Strasse bis zur Abzweigung des markierten und signalisierten Weges Richtung Cher. Bei Halden nehme ich den auf der Karte nur angedeuteten, tatsächlich "dank" Schafhaltung recht gut begehbaren Weg nach Hinter Halden. Dort schaue ich mich nach einer begehbaren Passage zum Grat hinauf um. Und siehe da, kein Problem, zwar steil, aber durchgehend Gras, also im wörtlichen Sinn im "grünen Bereich". Ich steige also den Hang hinauf - mittlere Steilheit rund 45° - und erreiche den Grat. Und erschrecke: Da gehts auf der andern Seite praktisch senkrecht hinunter!
Ein Check mit der Karte (den ich besser vorher gemacht hätte!) zeigt, dass ich zu früh eingestiegen bin und zum Grat oberhalb P. 2095 hochgestiegen bin. Also runter, soweit notwendig. Das war im Abstieg doch deutlich unangenehmer als im Aufstieg. Dann Traverse unter der Steingässler-Gipfelwand durch, was dank Steinbock-/Gemsen- oder Schafwegen ganz einfach ging. Und dann das "richtige" Couloir: Eher weniger steil als das erste, mit gutgängigen Schutt gefüllt und beidseitig von Felswänden begrenzt, das ist wirklich angenehm zu begehen (T4).
Ab der Grathöhe in wenigen Minuten zum Steingässler, dann auf dem Gratweg hinauf zum Hochgamatsch.
Dieser Weg ist für mich insofern speziell, als er der einzige (bis und mit T4) ist, der im Alpinführer "Glarner Alpen" nicht erwähnt wurde. Der Grund ist simpel: Die ganze Region existierte in den bisherigen Führern nicht, ich musste alles von Grund auf neu "erfinden". Und dass es diesen Weg gab, wusste ich schlicht nicht - und der lokale Bergführer, der den Text gegengelesen hatte, scheinbar auch nicht.
Vom Hochgamatsch nach Osten hinunter und sobald möglich wieder hinauf zum Grat beim Zigerchnörri (P. 2358). Dort gibt es mittlerweile eine attaktive Wegspur mit Steinmännern, die den ersten Aufschwung auf der Westseite umgeht. Doch so billig wollte ich es mir nicht machen und habe via die Bänder auf der Südostseite diesen ersten Aufschwung direkt bestiegen (T5).
Ab hier einfach via Hochfinsler und Apöstel zur Chläuifurggla. Übrigens: Dass ich den Hochfinsler auf Anhieb gefunden habe, darauf bilde ich mir schon etwas ein!
Vor den Apöstel(n) musste ich natürlich noch überprüfen, ob es bei Vorder oder Hinter Heuloch nicht doch einen direkten Abstieg gäbe. Doch der erst-mögliche war die Schutthalde südlich davon; grober Blockschutt, das habe ich mir dann gerne geschenkt.
Ab Rinderfans verläuft der Abstieg wieder auf einer markierten Route, die übrigens, im Gegensatz zur letzten Begehung, vorbildlich unterhalten worden ist.
* Die Namen auf der Onlinekarte und meiner Kartenversion (1996) sind unterschiedlich
(alt -> neu): Werdenböl -> Werdenböll, Untercheer -> Cher, Sässli -> Halden.
(alt -> neu): Werdenböl -> Werdenböll, Untercheer -> Cher, Sässli -> Halden.
Tourengänger:
PStraub
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