Dümpfel (1354m) und Schreckenkopf (1315m): der schöne, milde Osten des Wendelsteins
|
||||||||||||||||||||||||
Der Dümpfel ist mit seinen bescheidenen 1354 m gleichwohl der höchste eines langen von Norden (Sulzberg, 1117m) nach Süden (Großer Mühlberg, 1222m) ziehenden Hügelkamms im östlichen Wendelsteingebiet. Nach Westen ist er wie seine südlichen Nachbarn bis weit nach oben frei, aber ist er wirklich nach allen anderen Seiten so unsichtig wie es zunächst scheint? Und kann man andere und lohnende Aussichtsstellen gut erreichen? Vielleicht gibt es ja auch einen Weg in das Förchenbachtal hinunter Ich will heute mehr herausfinden…
Trainman war im Winter schon am Dümpfel ( s. Bericht), ist aber unterhalb des höchsten Punktes nach Süden zum aussichtsreichen Schreckenkopf weitergegangen.
Bilder des Dümpfels selbst habe ich kürzlich vom unterhalb des Sudelfeldkopfs gelegenen Waldkopf gemacht und auch vom gegenüberliegenden Jackelberg (1412m) . (Fotos) Ich bin mir ganz sicher, dass es vom schmalen Nord/Ostgrat gleich unterhalb des höchsten Punkts des Dümpfels schöne Blicke geben muß. Weiter unten über dem Förchenbach ist auch eine Jagdhütte- vielleicht gibt es einen Jägerpfad den Grat entlang, den man oben auffindet. Womöglich kann man den Inn, Chiemsee und mehr sehen, vielleicht auch an einer steiler abfallenden Gratstelle die Hügelgipfel der Asten?
Der Dümpfel
Schon was den Namen betrifft und von der Höhe ganz zu schweigen, ist der Dümpfel (1354m) keines jener Tourenziele, die man nach dem „Gipfelsieg“ in die weite Welt hinausposaunt. Auf die Frage:“ Bist was ganga?“ wäre vielleicht nur noch die Antwort: „Auf dem Volldöpp war ich heute“ noch jämmerlicher. (Den gibt’s auch: überm Inn und er hat mir gefallen) Anyway, heute auf den Dümpfel!
Als erstes gehe ich weglos über die Wiesen in den Sattel zwischen Schreckenkopf und Dümpfel. (Foto) Dann weiter hinauf bis vor den Wald. Dort umfassende Aussichten (2 Fotos).
Unmittelbar nach dem höchsten bewaldeten Punkt beginnt zunächst nur ganz leicht abfallend tatsächlich ein Steiglein den N/O- Grat entlang. Nach ein paar Minuten beginnen sehr lohnende Aussichten, vor allem auf die beiden Schortenköpfe, einem meiner derzeitigen Lieblingsprojekte. (2 Fotos) Der kleine Schortenkopf im Vordergrund sieht ganz ausgezeichnet aus und vom größerem Schortenkopf weiß ich bereits von meiner Begehung des hübschen Jackelbergs gleich gegenüber, daß er einen großen Aussichtsfelsen nach Westen vorschiebt, (mehr dazu im Bericht "Jackelberg").. Das könnte jedenfalls eine lohnende kleine Überschreitung werden…
Der Weiterweg am Grat ist ausgesprochen hübsch mit vielen, auch überraschenden Ausblicken und der Grat selbst ist ebenfalls harmonisch und stimmungsvoll. Hier gefällt es mir! (Bilder). Leider ist das Wetter etwas diesig, so dass man die Innschleifen bzw. den Kaiser (Fotos) nur in milchiges Licht getaucht und nicht besonders klar sieht. Dennoch, ich bin sehr zufrieden. Als der Gratweg einer kleinen Steilstufe nach Süden auszuweichen beginnt, kehre ich dort um, wo ich die Hügelgipfel der Asten zum ersten Mal sehen kann (Foto), denn ich will nicht ins Förchenbachtal absteigen. Schade, ich hätte schon Lust, es zu probieren, aber dann doch eher im Aufstieg. Doch auch hier beginnt eine Tourenidee, Gestalt anzunehmen.. (s.u. )
Schreckenkopf /Sudelfeld
Zum Ausklang gehe ich noch zum Schreckenkopf hinüber, trinke, rauche eine Genußzigarette und mache noch in paar Fotos: Schöne Blicke wieder: erstaunlich: es sind ja nur ein paar kurze Schritte nach Süden vom Dümpfel zum Schreckenkopf hinüber, aber um wieviel deutlicher kann ich schon von hier bei dem diesigen Wetter den Kaiser sehen…
Hier ist leider nicht nur der Kaiserblick besser, man kann auch viel besser den Baulärm hören, der vom Sudelfeld hinüberweht, dort wird gerade ein "Natuspeicherteich" gebaut, der einst "Walleralm -Speichersee" genannt werden wird. (Beide Bezeichnungen stammen genau so von der Sudelfeld-Webseite)
Wie schön, daß Bayrischzell vorhat, die Natur in einem Teich auf der Walleralm zu speichern! Ein paar Mithügler und ich waren anlässlich einer kleinen Jägerwandexkursion unterm Traithen kürzlich am Sudelfeld- der Lärm war infernalisch- und wir waren bestürzt über das Ausmaß der Bauarbeiten und das Tempo der Zerstörung dort. Entsetzlich öde sieht es dort aus, aber die Natur, die geht nie ganz verloren, das genau eben ist ihre Natur, die wird hier halt erstmal in den Teich reingespeichert (und ist logischerweise an anderer Stelle dann weniger vorhanden)..vielleicht soll man nicht vorzeitig den Stab brechen, es handelt sich ja auch erst um die "Ausbaustufe 1" eines, wenn es fertig ist, "nachhaltigen und naturnahen Modernisierungskonzeptes", sagen jedenfalls die Betreiberwebseite und die Bayrischzeller sowieso.
Ist es nicht ganz global immer so gewesen, daß das Bessere das Gute verdrängt? Ganz besonders dieses Projekt wird noch starke und gutachterlich bestätigte "ökologische Lenkungseffekte" erzielen und ist "außerordentlich positiv für die CO2-Bilanz" . Sagen Experten! Daß Bayrischzell auch auf anderen Feldern in der Vor- und nicht in der Nachhut des Fortschritts marschiert, zeigt ein aktuelles Foto von der neuen personalkostensparenden Zimmervermittlung dort: köstliche Idee, sowas hab ich noch nie gesehen!
Bilanz und Ausklang
Ich bin mir sicher, daß sich vom P Förchenbachtal aus eine lohnende und in sich stimmige Runde über die Jagdhütte (977m) und über den N/O- Grat des Dümpfel hinüber auf den Schreckenkkopf bis zum Großen Mühlberg mit anschliessend einfachem Rückweg anbietet. (weglose Wanderkompetenz ev. dann nötig, wenn der Pfad von der Jagdhütte auf den Grat nicht zu finden ist.) - ich werde berichten..
Der Ausklang erfolgt beim Dinzler am Irschenberg und daheim freut es mich, daß die Mithüglerin meines Herzens von den Bildern von den Schortenköpfen sehr angetan ist. Das will sie mitgehen und zwar bald. Wir werden berichten…
Tourengänger:
Vielhygler
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare