Widderstein 2533 m - Feiertagstour über dem Nebel


Publiziert von alpstein , 3. Oktober 2014 um 20:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 920 m
Strecke:Hochtannbergpass - Hochalppass - Seekopf - Widderstein - Widderstein-Hütte- Hochtannbergpass
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Dornbirn - Bödele - Bregenzerwaldstraße bis Hochtannbergpass, PP an der Straße, auch ÖV-Haltestelle
Unterkunftmöglichkeiten:Widdersteinhütte, am Hochtannbergpass und in Warth oder Schröcken
Kartennummer:Kompass-Oberstdorf - Kleinwalsertal

Herbstzeit ist auch Nebelzeit, vor allem wenn man am Bodensee wohnt. Da zieht es einem noch mehr als sonst schon auf die bergigen Höhen. Esther hatte den Wunsch heute über dem Nebel zu starten. Angesichts der hochreichenden Nebeldecke bot sich da eine Tour auf den Widderstein (2533 m) an, die man vom Kleinwalsertal, aber auch vom Hochtannbergpass (1676 m) aus in Angriff nehmen kann. Der Widderstein ist wegen seines fantastischen Panoramas bekannt, aber auch die moderaten Aufstiegsmeter und der Kraxelgenuss haben ihm zu einer gewissen Beliebtheit verholfen. Beim Abstieg sind uns daher auch recht viele Gipfelaspiranten entgegengekommen, wohl mehr als in meinen 5-6 Besuchen in den letzten 40 Jahren zusammen.

Die Hochnebeldecke reichte heute Morgen bis weit in den Bregenzerwald hinein und umspülte sogar noch die 2000 m hohen Gipfel des Kanisfluhmassivs.  Quasi nach Drehbuch kamen wir aber schließlich unter einem weitgehend blauen Himmel am Hochtannbergpass an, wo die Morgensonne bereits die Gipfel und Hänge flutete. Bei solch herrlicher Stimmung starteten wir Richtung Hochalppass (1938 m), wo man erstmals auch nach Baad im Kleinwalsertal hinunterschauen kann. Das ist nicht die direkte Variante, aber wunderbar geeignet, gemütlich in der Morgenstille erst mal dahin zu schlendern. Nach einem kurzen Abstieg vom Seekopf (2039 m) wird das Gelände dann etwas anspruchsvoller und vor allem steiniger und felsiger.

An dem Hinweisschild unter der Schlucht machten wir dann das Stockdepot und setzten unsere Helme auf. Auch wenn der Fels meist bombenfest ist, liegt doch einiges an Geröll in dem steilen Gelände herum. Gerade wenn noch andere unterwegs sind, ist der Helm auf jeden Fall nicht verkehrt, wenn sich Esther mit ihm zunächst ein bisschen overdressed vorkam ;-)  Summa summarum waren heute aber doch fast die Hälfte der Berggänger mit solch einem Kopfschutz unterwegs. Dass es hier schon zu Unfällen gekommen ist, hat sich offensichtlich herumgesprochen.

Der Auf- und Abstieg durch die felsige Schlucht ist eine anregende Kraxelei über gut 400 Hm. Die Route ist wbw markiert, seinen eigenen „Weg“ kann man aber häufig auch selbst suchen und den Schwierigkeitsgrad mal erhöhen. Leider legte sich bei unserer Gipfelankunft eine Wolkenwand von Südosten an den Berg und so war es vorübergehend recht kühl und die Sicht Richtung Verwall und den Ötztalern versperrt. Unsere Gipfeljause verlegten wir daher auf die besonnte Schulter, bis es dann wieder runter ging. Der Abstieg durch die Felsarena geht kaum schneller voran als der Aufstieg. Trittsicherheit und konzentriertes Gehen sind erforderlich. In den Schlendermodus kann man erst kurz vor der Widdersteinhütte umschalten.

Zu einer Bergtour gehört auch eine Einkehr und die fand wie üblich auf der Hüttenterrasse statt, wo sich einiges „Volk“ tummelte. Der Restabstieg erfordert dann kaum noch 45 Minuten.

Fazit: Die Fahrt in den hinteren Bregenzerwald hat sich mal wieder gelohnt. Zwar mussten wir wegen Quellwolken auf das tolle Panorama verzichten, immerhin aber fast 6 Stunden in der Sonne unterwegs sein zu können, ist ja schon mal was. Wenn der Tag der Deutschen Einheit und ein verlängertes Wochenende zusammenfallen sollte, werden wir die Tour allerdings wohl eher nicht mehr machen ;-)

Widderstein aus der Luft

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (8)


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Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 4. Oktober 2014 um 09:14
Wir haben uns am Säntis auch über die vielen Deutschen gewundert, bis wir am Abend den Grund erfuhren
HG Franz Rösly

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Oktober 2014 um 11:23
Bei dem Nebel am Morgen, wie z.B. heute wieder, kann man es niemanden verdenken auf die Berge zu fahren oder zu steigen.

Benebelte Grüße ;-)

Hanspeter

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 09:19
Hallo Hanspeter, ich gratuliere zur schönen Tour - der Widderstein ist schon ein richtig ansehnlicher Berg! Ich war übrigens in Sichtweite unterwegs, doch im Unterschied zu dir habe ich den ganzen Tag nur einen einzigen Menschen getroffen. Beste Grüße!

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 10:41
Vielen Dank, Stefan! Da die Sicht nicht soo gut war, kannst Du dann ja nicht so weit entfernt gewesen sein.

Beste Grüße
Hanspeter

MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 6. Oktober 2014 um 13:50
Feiertage sind halt schon was Feines...vor allem wenn das Wetter passt..

HG
Nicole und Marcel

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Oktober 2014 um 17:39
Genau, man könnte sich an solche Touren unter der Woche gewöhnen. Der nächste Feiertag (1.11.) fällt dummerweise auf einen Samstag ;-)

HG
Hanspeter und Esther

Kauk0r hat gesagt: Auch wenn es...
Gesendet am 13. Oktober 2014 um 18:10
der Tag der Deutschen Einheit war, der Gipfel liegt trotzdem in Österreich ;).

alpstein hat gesagt: RE:Auch wenn es...
Gesendet am 13. Oktober 2014 um 19:13
Das stimmt natürlich. Die Allgäuer Alpen lassen sich offenbar beiden Ländern zuordnen. Ich habe es entsprechend geändert :-)

Danke für den Hinweis!


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