Nadelhorn, Stecknadelhorn und Ulrichshorn


Publiziert von dominik , 2. September 2014 um 21:12.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:31 August 2014
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Dank dem ziemlich verregneten Sommer 2014 mussten wir "Wochenend-Touristen" doch einige Pläne auf die Folgejahre verschieben, doch für das letzte Augustwochenende war für die geplante Tour auf das Lenzspitze und Nadelhorn recht gutes Wetter prognostiziert.

Anreise am Samstag und mit dem Bähnli hoch nach Hannig, von wo man zuerst etwas der Höhenlinie folgend an einen Ausläufer des Nadelgrats kommt und jenen zuerst in vielen Kehren, dann in mit diversem Eisen und einer Leiter versehenen Blockgelände hoch zu den Mischabelhütten begeht.

Leider stellte sich dort die Vermutung unsererseits, dass der NO-Grat der Lenzspitze zur Zeit unpassierbar ist, als Realität heraus. Irgendwie wäre es sicher gegangen, aber dann definitiv nicht mehr als ZS... Also den Plan B herausgekramt und umdisponiert auf Ziel Nadelhorn mit Option Stecknadelhorn.

Frühstück war der Jahreszeit entsprechend um 04:30 und kurz nach 05:00 standen wir abmarschbereit vor der Hütte. Der gut markierte Weg führt weiter den Grat hoch und entgegen den üblichen Beschreibungen war schon gut hundert Höhenmeter weiter oben eine ausgetretene Spur auf dem sehr gut eingeschneiten Gletscher angelegt. Kurze Beratung und dann der Entschluss, jener Spur zu folgen. Es ging fadengrad aufwärts bis in das grosse Gletscherplateau des Hohbalmgletschers, welches wir in einem gegen Nadelhorn zeigenden Bogen querten und danach auf tollem Firm zum Windjoch hochstiegen. Dort tat das Joch seinem Namen alle Ehre, doch wir liessen uns davon nicht stören und stiegen dem schönen Firngrat entlang mit gebührendem Abstand zum Wechtenrand Richtung Gipfel. Den kleinen Gendarm umstiegen wir im Firn nordseitig und selbst die letzten Meter zum Gipfel waren so gut eingeschneit, dass man relativ problemlos mit Frontalzackentechnik hochklettern konnte.

Der Blick zum Stecknadelhorn lockte uns dann sehr, und so nahmen wir die Traverse unterhalb des Gipfels in Angriff um danach auf dem schönen Schneegrat zum Felsaufbau des Stecknadelhorn zu gelangen. Dort deponierten wir Rucksack wie Seil und nach ein bisschen Kraxeln konnten wir das schöne neue Gipfelkreuz bewundern.

Zurück dann wieder auf gleichem Weg; im Windjoch deponierten wir nochmals unser Material und stiegen auf das komplett eingeschneite Ulrichshorn. Dass es dort ein berühmtes Bänkli gibt fand ich erst heute Morgen heraus...

Der Abstieg vom Windjoch bescherte uns etwas aufgeweichten Firn, welcher das Schuh-Skifahren selbst mit Steigeisen erlaubte. Die aufkommenden Wolken verhinderten ein allzugrosses Schwitzen und auch der Gletscher war weiterhin gut begehbar. Spalten waren unter der dicken und verfestigten Schneedecke praktisch keine zu sehen - und das Ende August!


Tourengänger: dominik


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