Bishorn 4153m für uns allein!
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Der 3. Tag unserer Tour von Zinal über die Cabane d'Arpitetta zur Cabane de Tracuit beginnt mit Schneefall morgens vor der Hütte. Wir hatten gehofft, das schöne Wetter würde noch mindestens bis mittags halten und uns den Aufstieg ermöglichen. Und da niemand in den Bergen weiß, was das Wetter in der nächsten Stunde macht, brechen wir halt auf. Nach einer Stunde Aufstieg wird der Schneefall eher stärker und die Sicht immer schlechter, entsprechend sinkt die Motivation weiterzugehen, ganz abgesehen davon, dass der Schnee die Spuren verweht und Nebel die Orientierung unmöglich macht (ganz heimlich haben wir allerdings das GPS zugeschaltet - in so einer Situation wirklich ein Segen!). Langer Rede kurzer Sinn: Wir kehren um, während die Seilschaften vor uns offensichtlich unentwegt weiter aufsteigen. Auf der Hütte angekommen geht's nochmal in die Koje, dann zu einem zweiten Kaffee. Inzwischen klart es wieder auf, Ärger kommt hoch ob der abgebrochenen Tour. Um 11 Uhr schließlich entscheiden wir uns für einen sträflich späten Aufbruch: auf dem spaltenarmen Bishorngletscher allerdings kein Problem. Eine halbe Stunde später sind wir wieder auf dem Eis. Einige Seilschaften kommen uns entgegen. Gesehen haben sie alle nichts - was für ein Jammer! Wir steigen nun auf bei Sonne, Wolken und etlichem Wind und - der Berg gehört uns ganz allein!!! Und das am Bishorn mitten im Sommer! Es geht mäßig, aber - nach dem gemächlichen warming-up bis zum ersten Aufschwung - gleichmäßig steil nach oben. Bei 3.800 m muss ein Seilpartner zurückbleiben: die relativ warme Witterung und eine windgeschützte Stelle lassen das ausnahmsweise zu. Zu dritt steigen wir weiter, oft im Triebschnee und entsprechend anstrengend. Um 15.30 Uhr erreichen wir den Sattel zwischen den beiden Gipfeln und stehen kurz darauf nach den letzten Stufen auf dem Eisdach des Westgipfels. Der Aufenthalt währt nur kurz, der Abstieg in zügigem Tempo bringt uns zum Kollegen zurück, der guter Dinge ist. Gemeinsam nehmen wir den langen Rückmarsch in Angriff und sind um 17.45 Uhr an der Hütte. Eine beinahe unwirkliche Tour!
(Fotos von Jürgen u. Christian)
(Fotos von Jürgen u. Christian)
Tourengänger:
schwarzert
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