Drei Türme (Mittlerer Turm 2782 m und Großer Turm 2830 m) ab/bis Latschau
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Die Drei Türme am Ende des Gauertals sind seit jeher eines der beliebtesten Fotomotive im Montafon. Wohl stehen sie direkt an der Grenze zum Prättigau, dennoch ist ihre Erscheinung von der schweizer Seite aus bei weitem nicht so suggestiv.
Lange Zeit war ich der Meinung gewesen, dass eine Besteigung den Kletterern vorbehalten wäre. Tatsächlich gilt das jedoch nur für den Kleinen Turm. Die anderen sind auch für gewöhnliche Berggänger ohne Kletterambitionen zugänglich. Allerdings ist entweder eine Zwischenübernachtung auf der Lindauer Hütte erforderlich oder eine Besteigung wird zu einer ausgedehnten Tagestour, erfordert der Aufstieg ab Latschau bis zur Hütte doch 750 zusätzliche Höhenmeter und rund 2 Stunden plus weitere anderthalb für den Abstieg.
Dennoch, wenn man früh genug aufbricht, sollte das nicht das Hindernis sein. Mit dem frühest-möglichen Zug angereist und anschließend mit dem Bus hoch nach Latschau konnte es bereits kurz nach 7 Uhr beginnen. Zunächst auf einem Fahrweg ins Gauertal hinein. Etwa auf halber Strecke besteht dann die Wahl, dem Fahrweg zu folgen oder, etwas kürzer, einen reinen Wanderweg zu nehmen.
An der Lindauer Hütte dann an der Südseite des Alpengartens entlang, der Wegweisung u.a. zum Drusator gefolgt. Der Steig durchquert zunächst das Latschengebiet nächst der Hütte, dann geht es in Kehren einen Wiesenhang hinauf bis bei P2170 der Steig zum Drusator nach rechts verlassen wird. Der „nicht markierte“ Steig ist entgegen der Ankündigung durch rote Striche und Steinmänner gekennzeichnet. Sowie durch deutliche Wegspuren. Manchmal allerdings auch in Varianten.
Nach dem Spora-Turm sollte es sodann den Sporatobel hinaufgehen, hatte ich in einer Beschreibung gelesen. Kurzzeitig war ich ein wenig im Zweifel, welches denn der Spora-Turm und der gleichnamige Tobel wäre. Doch auch das war bald geklärt: Beides war noch gut 10 Minuten entfernt.
Im Sporatobel dann über steile Schutthänge weiter in die Höhe. Vor dem Einstieg in eine seilversicherte Steilstufe war noch ein kleines Feld mit Restschnee zu queren, Konsistenz trittfest bis weich.
Vom Sattel dann in weniger als 30 Minuten über Steigspuren am Zustieg zum Mittleren Turm vorbei bis zum höchsten Punkt, dem Großen Turm. Dieser war kurz vor 12 Uhr und damit in etwas weniger als 5 Stunden ab Start in Latschau erreicht.
Die Aussicht war zu meiner Enttäuschung zunächst durch tiefhängende Wolken stark beeinträchtigt. Nach und nach zogen im Laufe der nächsten eindreiviertel Stunden jedoch in immer grösseren Bereichen die Wolken in die Höhe. Dadurch war auch die Zuordnung der Landschaften und Berge kein so grosses Ratespiel mehr wie zuvor als nur knappe Ausschnitte sichtbar waren.
Im Abstieg durfte der Mittlere Turm natürlich nicht ausgelassen werden. Die wenigen zusätzlichen Höhenmeter waren ohnehin nicht der Rede wert.
Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch auch hier dann der Abstieg wie bereits der Aufstieg. Auf der Lindauer Hütte allerdings jetzt noch eine ausgedehnte Rast mit Speis und Trank bevor danach der letzte Abschnitt unter die Füsse genommen wurde.
Am Ende der Tour am Speichersee in Latschau dann mit dem Bus hinab nach Tschagguns zum gleichnamigen S-Bahn-Halt. Die Bus-Haltestelle nennt sich Illwerkeplatz und ist nur wenige Meter von dem im übrigen eher unscheinbaren Haltepunkt entfernt. Der Ausstieg bereits hier und nicht erst am Endpunkt, dem Bahnhof Schruns, ist erforderlich, da sonst bei mancher Verbindung der Anschluss nicht mit Sicherheit erreicht wird.

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