Hüttenzustieg:
Vom Parkplatz der Fahrstraße bezeichnet gen Norden folgen bis am Heiliggeistkirchl der ebenfalls bezeichnete Steig durchs Windtal abzweigt. Diesem unschwierig zur Lenkjöchlhütte, 2.590 m, folgen (T2).
Gipfel:
Von der Hütte über den gegenüberliegenden Fels-/Schutt-Rücken zum Rötkees aufsteigen (T4). Nun das Rötkees in südöstlicher Richtung überqueren, also immer grob auf die durchgehend sichtbare Untere Rötspitze, 3.289 m, zuhalten. Etwas nördlich von dieser mündet der zuletzt steilere Gletscher (= Steilschutt auf Blankeis) auf den Gratrücken.
Nun dem Verlauf des zunächst recht breiten Rückens auf deutlich sichtbaren Steigspuren über den Gipfel der Unteren Rötspitze folgen. Nach einem kurzem Firnsattel steilt der Felsgrat zum ersten Mal auf. Hier quert man zunächst auf schmalen erdigen Steigspuren in die Ostflanke bis man durch einen steilen leicht überhängenden Kamin (mit Trittstiften und Sicherungshaken entschärft, ca. II+) an die Gratkante gelangt. Nun dem Gratverlauf im oberen Teil immer östlich der Kante wieder flacher folgen bis er in ein weiteres Firnfeld mündet. Über dieses zuletzt steiler an den zweiten Steilaufschwung des Grates heran, den man ziemlich direkt an der Gratkante erklettert (II, im oberen Teil mal kurz recht ausgesetzt). Ist man am Vorgipfel angelangt geht es über die Gratkante ohne wesentlichen Höhengewinn auf den Gipfel (Stellen I). Über die ersten 100m des Grates ist das Gestein recht angerundet, was wegen Abrutschgefahr insbesondere bei Nässe nicht ganz ungefährlich ist. Die zweite Grathälfte führt über harmloses und angenehm zu gehendes Blockwerk auf den Gipfel.
Abstieg zur Lenkjöchlhütte über Aufstiegsroute.
Hüttenabstieg:
Abgestiegen nach Kasern sind wir durch das Röttal. Der Steig führt durch mehrere idyllische Hochtäler und zuletzt über Metallbrücken durch felsige Bergbauregionen und den Wald zurück zum Parkplatz.
Fazit:
Sehr abwechslungsreiche Tour. Bei dem Nordostgrat handelt es sich um einen wunderschönen Felsgrat mit kürzeren Firneinlagen. Die Schlüsselstelle ist trotz Trittstiften knackig, und insbesondere im Abstieg nicht zu unterschätzen, kann aber dank installierter Sicherungsringe problemlos abgeseilt werden. Im Aufstieg muss man ein wenig aufpassen, dass man nicht an der Schlüsselstelle vorbeiläuft. Das passiert, wenn man sich zu lange in der östlichen Flanke hält (Trittspuren). Dann umgeht man zwar die Stelle II+, aber quert durchgehend durch loses Gestein und viel abschüssiges Bruchgelände, bis man irgendwann in leichter Kletterei (I) ebenfalls an die Gratkante gelangt. Wohl die absturzgefährdetere Variante.
Der Gipfelgrat ist nicht wirklich ausgesetzt, aber das abgerundete Gestein macht die Sache ein wenig heikler.
Der Abstieg vom Nordostgrat auf das Rötkees ist zumindest bei aperen Verhältnissen unangenehm. Der Gletscher ist im oberen Teil recht steil (ca. 35°) und das Blankeis mit Schutt übersäht.
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