Aufs Neue: Von Moldava nach Altenberg
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Vier Gebirge auf einen Streich - Unterwegs mit dem Elbe-Labe-Ticket
1. Auftakt
Meine heutige Wanderung habe ich in ähnlicher Form schon einmal absolviert. Auch diesmal ist der Weg das Ziel, eine Reise durch vier Gebirge mit dem nach neuen Erkenntnissen ausreichendem preiswerteren Elbe-Labe-Ticket. Meine Reiseroute berührt das Lausitzer Bergland (Šluknovská pahorkatina), die Lužické hory (Lausitzer Gebirge), das České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) und führt schließlich hinauf in die Krušné hory (Erzgebirge). Wegen einem durch Bauarbeiten bedingten Anschlussbruch bei der Rückfahrt am Abend wähle ich einen anderen Startpunkt als beim letzten Mal.
Dazu fahre ich zum Bahnhof Heidenau. Der Automat wirft mir das gewünschte Ticket aus. Das Ticket benötigt einen Entwerteraufdruck. Ich mustere die beiden dafür vorgesehenen Geräte und stelle flüchtig fest, dass sie mit irgendetwas außer Betrieb gesetzt wurden. Die Umstehenden mustern mich. Die S-Bahn nach Dresden befreit mich von neugierigen Blicken und ich schaue genauer hin. Ein Apparat wurde mit einem Tampon verstopft, der andere mit Papiermüll, welcher von einem gedehnten Kondom gehalten wurde. Kurzentschlossen verschaffe ich mir Zugang zu einem Gerät. Dann erscheint die S-Bahn nach Pirna. Dort wechsele ich in den Desiro-Triebwagen der Städtebahn, der nur schwach besetzt bereits auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes wartet.
Nun beginnt die Fahrt durch die sommerliche Landschaft. Die Vorbeifahrt am Ort Stolpen mit seinem Burgberg begeistert mich auch dieses Mal. Das Kopfmachen in Neustadt/Sa. ist den wenigen heutigen Mitfahrern vertraut. In Sebnitz verlasse ich den Zug, der ab 05.07.2014 planmäßig hier enden wird. Dann übernimmt mit Inbetriebnahme des grenzüberschreitenden Verkehrs zum tschechischen Nachbarort Dolní Poustevna (Nieder Einsiedel) die neue Linie U 28 Děčín-Bad Schandau-Sebnitz-Rumburk die Beförderungsaufgaben der Städtebahn im Sebnitztal. Ein Anschluss aus der von mir befahrenen Richtung (Pirna) ist jedoch nicht vorgesehen, hier wird es eine längere Wartezeit geben. Den Verkehr werden Triebwagen von DB-Regio mit tschechischem Personal leisten. Am Bahnhof wird noch fleißig gewerkelt. Den Mittelbahnsteig hat man seines historischen Bahnsteigdaches beraubt, um ihn auf neue Normen zu trimmen. Der Bestandsschutz sei mit Neubau der Grenzverbindung weggefallen.
Auf Schleichwegen laufe in die Stadt Sebnitz hinunter, da eine wichtige Straße gerade totalsaniert wird. Ein Bäcker und ein Fleischer an der Wegstrecke ermöglichen die Aufnahme schmackhaften Proviants. Über den einstigen Grenzübergang wechsele ich dann hinüber nach Dolní Poustevna und begebe mich zum Bahnhof.
2. Reisen - 254 erlebnisreiche tschechische Bahnkilometer
Auf dem Gleis vor dem monumentalen Bahnhofsgebäude wartet ein RegioShark-Triebwagen der ČD. Kurz vor der Abfahrtszeit rückt er zum Bahnsteig vor und ich nehme im Fahrzeug Platz. Pünktlich beginnt die Fahrt. Das in Polen gebaute Fahrzeug bietet recht ansprechenden Komfort. Eine mir schon bekannte Schaffnerin eilt durch den Zug, empfängt an kleineren Stationen jeden Fahrgast an der Tür und fertigt den Zug per Pfeife ab. Der Zug füllt sich auf seiner Fahrt nach Rumburk von Station zu Station. In Rumburk macht der Zug Kopf und es findet ein reger Fahrgastwechsel statt. Nach Děčín durchfahrende Reisende gibt es nur wenige. Diese jedoch sind Begründung und Hoffnungsträger der beschriebenen neuen Bahnverbindung, deren Einrichtung (500 m Gleis+Bahnsteig Sebnitz) 3 Mio. Euro gekostet hat. In Rybniště wartet später der TRILEX-Zug nach Liberec auf den Anschluss und wir kreuzen einen Schnellzug. Nach passieren des Jedlová (Tannenberg) biegt der Zug ins idyllische Tal der Kamenice ein. Begleitet von herrlichen Ausblicken erreicht er später Benešov nad Ploučnicí. Dort steige ich diesmal aus. Die halbstündige Wartezeit nutze ich für ein Picknick unter der Veranda.
Nun nimmt mich ein neuer Zug auf. Im Schnellzug, der von einem moderneren Vierachser-Triebwagen geführt wird, gelange ich zügig nach Česká Lípa. Der dortige Bahnhof ist geeignet, bei einem unkundigen Reisenden Stress auszulösen. Fast alle Gleise sind mit Personenzügen belegt und auf den besseren Erdhügelbahnsteigen herrscht ein Gewimmel von Fahrgästen. Ich trete an jeden Zug und lese die Zielschilder in den Türen. Die knappe Umsteigezeit verrinnt und mein Anschlusszug ist nicht dabei. Die Rotmütze eilt hektisch zwischen dem Fahrdienstbüro und den Zügen hin und her und kann deshalb auch nicht behilflich sein. Plötzlich entdecke ich an der Rückseite des Bahnhofsgebäudes ebenfalls Gleise. Dort am Lovosické nástupiště (Lobositzer Bahnsteig) wartete der gesuchte Regionova-Triebwagen. Die Fahrt führt dann vorbei an früheren Wanderzielen. Ich genieße die Reise durch die herrliche Landschaft im mäßig besetzten Fahrzeug. Im oberen Bahnhof von Litoměřice füllt sich der Zug dann beachtlich. Auf der anderen Elbseite in Lovosice gibt es einen regen Fahrgastwechsel. Gemächlich geht es nun am südlichen Rand des České středohoří entlang. Bei einem Kreuzungshalt und an einer Unterwegsstation wird viel Zeit „heruntergewartet“ um die Symmetrie herzustellen, da die links- und rechtselbischen Streckenteile der durchgehenden Verbindung offenbar unterschiedlich lang sind. Pünktlich erreicht der Zug Postoloprty. Hier steige ich nach kurzer Wartezeit in einen kleinen Einzeltriebwagen. Mit wenigen Fahrgästen dieselt dieser nach Most.
Hier erwarte ich meinen letzten tschechischen Zug am heutigen Tag. Die Triebwagengarnitur erscheint dreiteilig und wird auf ein Solofahrzeug verkürzt. Zunächst fährt der Triebwagen durch einen Rangierbahnhof und wartet hier auf einen Gegenzug. Dann passiert er ein Tagebaurestloch und einen großen Raffineriekomplex. Ab Louka u Litvínova bekommt die Strecke beschaulichen Nebenbahncharakter. Beim Gleisunterhalt hat sich einiges getan, trotzdem sorgen die gelaschten Schienen bergwärts hinter Osek město für ein sonores Klack-Klack. Ganze sechs Fahrgäste und eine Tomatenpflanze im Plastikeimerchen besetzen ab hier das Fahrzeug. Im Spitzkehrenbahnhof Dubí wird Kopf gemacht, wobei man das Verfahren geändert hat. Der Fahrdienstleiter und die elektrische Bedienung der doppelten Weichenverbindung an der Bahnhofseinfahrt wurden eingespart. Neu setzt der Zug über ein Ziehgleis und eine schaffnerbediente Handweiche am Bahnhofsende um. Schließlich trifft der Triebwagen mit mir als letzten verbliebenen Reisenden auf dem Bahnhof von Moldava v Krušných horách (Moldau) ein.
3. Wandern
Vom Bahnhof aus laufe ich nun über die Grenzbrücke nach Neurehefeld hinüber. Hier biege ich auf den mit einem blauen Strich markierten Kammwanderweg ein. Für meinen Weg hinüber nach Altenberg habe ich reichlich 2 Stunden Zeit, deshalb lege ich auch diesmal ein strammes Tempo an den Tag. Als die Häuser von Rehefeld-Zaunhaus in Sicht kommen, treffe ich erneut auf den Wegweiser mit falscher Kilometerangabe. Heute kann er mich nicht mehr erschrecken! Diesmal gönne ich mir den Abstecher zum Gipfel des Kahleberges, da ich wegen der vorjährigen Tour mit dem Zeitbedarf vertraut bin. Zu beachten ist dabei, dass die Nutzung der holprigen Pfade im Gipfelbereich das Vorankommen etwas verlangsamt. Außer mir entdecke ich heute nur zwei weitere Gipfelbesucher. Dann strebe ich weiter Richtung Altenberg. Auf dem Weg dorthin treffe ich immer wieder auf kreuzende Absperrungen durch Flatterbänder und Streckenposten irgendeiner Veranstaltung. Da das auf den Bändern aufgedruckte „Vodafone“ keine amtliche Instanz zur Sperrung von Waldwegen impliziert und die Posten weder grüßen noch sonst eine Wortmeldung abgeben, ignoriere ich diese einfach. Nach 1 h 45 min stehe ich so am Bahnhof Altenberg, mit genügend Zeit für eine kleine Erholungspause.
4. Rückkehr - unterwegs in der rollenden Kühltruhe
Da die Abendtemperatur hier oben im Erzgebirge doch recht frisch ist und ich wegen des Marschtempos etwas geschwitzt hatte, ziehe ich schon beim Warten meine leichte Jacke an. Bald erscheint der Triebwagen der Städtebahn am Bahnsteig. Gut gelaunt gehe ich in das Fahrzeug, um den letzten Abschnitt der Tour in Angriff zu nehmen. Meine Stimmung wird schlagartig frostig, glaube ich doch ein Kühlhaus zu betreten. Die Klimaanlage läuft auf vollen Touren, frei nach dem Motto: Wenn sie schon bei 30° C nicht geht, dann eben bei 15° doppelt so gut. Zwei Reisende mit ökologisch korrekter Frisur monieren beim Schaffner die defekte Toilette, so dass ich mir weitere Kritik erspare. Fröstelnd, mit hochgeschlagenem Kragen absolviere ich die letzten Bahn-km des Tages, bevor mich der Zug in Heidenau in einen angenehm lauen Sommerabend entlässt.
Die Gehzeit betrug 1 h 45 min. Die Pfade im Gipfelbereich des Kahleberges sind mit T2 zu bewerten, die übrige Strecke als T1.
1. Auftakt
Meine heutige Wanderung habe ich in ähnlicher Form schon einmal absolviert. Auch diesmal ist der Weg das Ziel, eine Reise durch vier Gebirge mit dem nach neuen Erkenntnissen ausreichendem preiswerteren Elbe-Labe-Ticket. Meine Reiseroute berührt das Lausitzer Bergland (Šluknovská pahorkatina), die Lužické hory (Lausitzer Gebirge), das České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) und führt schließlich hinauf in die Krušné hory (Erzgebirge). Wegen einem durch Bauarbeiten bedingten Anschlussbruch bei der Rückfahrt am Abend wähle ich einen anderen Startpunkt als beim letzten Mal.
Dazu fahre ich zum Bahnhof Heidenau. Der Automat wirft mir das gewünschte Ticket aus. Das Ticket benötigt einen Entwerteraufdruck. Ich mustere die beiden dafür vorgesehenen Geräte und stelle flüchtig fest, dass sie mit irgendetwas außer Betrieb gesetzt wurden. Die Umstehenden mustern mich. Die S-Bahn nach Dresden befreit mich von neugierigen Blicken und ich schaue genauer hin. Ein Apparat wurde mit einem Tampon verstopft, der andere mit Papiermüll, welcher von einem gedehnten Kondom gehalten wurde. Kurzentschlossen verschaffe ich mir Zugang zu einem Gerät. Dann erscheint die S-Bahn nach Pirna. Dort wechsele ich in den Desiro-Triebwagen der Städtebahn, der nur schwach besetzt bereits auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes wartet.
Nun beginnt die Fahrt durch die sommerliche Landschaft. Die Vorbeifahrt am Ort Stolpen mit seinem Burgberg begeistert mich auch dieses Mal. Das Kopfmachen in Neustadt/Sa. ist den wenigen heutigen Mitfahrern vertraut. In Sebnitz verlasse ich den Zug, der ab 05.07.2014 planmäßig hier enden wird. Dann übernimmt mit Inbetriebnahme des grenzüberschreitenden Verkehrs zum tschechischen Nachbarort Dolní Poustevna (Nieder Einsiedel) die neue Linie U 28 Děčín-Bad Schandau-Sebnitz-Rumburk die Beförderungsaufgaben der Städtebahn im Sebnitztal. Ein Anschluss aus der von mir befahrenen Richtung (Pirna) ist jedoch nicht vorgesehen, hier wird es eine längere Wartezeit geben. Den Verkehr werden Triebwagen von DB-Regio mit tschechischem Personal leisten. Am Bahnhof wird noch fleißig gewerkelt. Den Mittelbahnsteig hat man seines historischen Bahnsteigdaches beraubt, um ihn auf neue Normen zu trimmen. Der Bestandsschutz sei mit Neubau der Grenzverbindung weggefallen.
Auf Schleichwegen laufe in die Stadt Sebnitz hinunter, da eine wichtige Straße gerade totalsaniert wird. Ein Bäcker und ein Fleischer an der Wegstrecke ermöglichen die Aufnahme schmackhaften Proviants. Über den einstigen Grenzübergang wechsele ich dann hinüber nach Dolní Poustevna und begebe mich zum Bahnhof.
2. Reisen - 254 erlebnisreiche tschechische Bahnkilometer
Auf dem Gleis vor dem monumentalen Bahnhofsgebäude wartet ein RegioShark-Triebwagen der ČD. Kurz vor der Abfahrtszeit rückt er zum Bahnsteig vor und ich nehme im Fahrzeug Platz. Pünktlich beginnt die Fahrt. Das in Polen gebaute Fahrzeug bietet recht ansprechenden Komfort. Eine mir schon bekannte Schaffnerin eilt durch den Zug, empfängt an kleineren Stationen jeden Fahrgast an der Tür und fertigt den Zug per Pfeife ab. Der Zug füllt sich auf seiner Fahrt nach Rumburk von Station zu Station. In Rumburk macht der Zug Kopf und es findet ein reger Fahrgastwechsel statt. Nach Děčín durchfahrende Reisende gibt es nur wenige. Diese jedoch sind Begründung und Hoffnungsträger der beschriebenen neuen Bahnverbindung, deren Einrichtung (500 m Gleis+Bahnsteig Sebnitz) 3 Mio. Euro gekostet hat. In Rybniště wartet später der TRILEX-Zug nach Liberec auf den Anschluss und wir kreuzen einen Schnellzug. Nach passieren des Jedlová (Tannenberg) biegt der Zug ins idyllische Tal der Kamenice ein. Begleitet von herrlichen Ausblicken erreicht er später Benešov nad Ploučnicí. Dort steige ich diesmal aus. Die halbstündige Wartezeit nutze ich für ein Picknick unter der Veranda.
Nun nimmt mich ein neuer Zug auf. Im Schnellzug, der von einem moderneren Vierachser-Triebwagen geführt wird, gelange ich zügig nach Česká Lípa. Der dortige Bahnhof ist geeignet, bei einem unkundigen Reisenden Stress auszulösen. Fast alle Gleise sind mit Personenzügen belegt und auf den besseren Erdhügelbahnsteigen herrscht ein Gewimmel von Fahrgästen. Ich trete an jeden Zug und lese die Zielschilder in den Türen. Die knappe Umsteigezeit verrinnt und mein Anschlusszug ist nicht dabei. Die Rotmütze eilt hektisch zwischen dem Fahrdienstbüro und den Zügen hin und her und kann deshalb auch nicht behilflich sein. Plötzlich entdecke ich an der Rückseite des Bahnhofsgebäudes ebenfalls Gleise. Dort am Lovosické nástupiště (Lobositzer Bahnsteig) wartete der gesuchte Regionova-Triebwagen. Die Fahrt führt dann vorbei an früheren Wanderzielen. Ich genieße die Reise durch die herrliche Landschaft im mäßig besetzten Fahrzeug. Im oberen Bahnhof von Litoměřice füllt sich der Zug dann beachtlich. Auf der anderen Elbseite in Lovosice gibt es einen regen Fahrgastwechsel. Gemächlich geht es nun am südlichen Rand des České středohoří entlang. Bei einem Kreuzungshalt und an einer Unterwegsstation wird viel Zeit „heruntergewartet“ um die Symmetrie herzustellen, da die links- und rechtselbischen Streckenteile der durchgehenden Verbindung offenbar unterschiedlich lang sind. Pünktlich erreicht der Zug Postoloprty. Hier steige ich nach kurzer Wartezeit in einen kleinen Einzeltriebwagen. Mit wenigen Fahrgästen dieselt dieser nach Most.
Hier erwarte ich meinen letzten tschechischen Zug am heutigen Tag. Die Triebwagengarnitur erscheint dreiteilig und wird auf ein Solofahrzeug verkürzt. Zunächst fährt der Triebwagen durch einen Rangierbahnhof und wartet hier auf einen Gegenzug. Dann passiert er ein Tagebaurestloch und einen großen Raffineriekomplex. Ab Louka u Litvínova bekommt die Strecke beschaulichen Nebenbahncharakter. Beim Gleisunterhalt hat sich einiges getan, trotzdem sorgen die gelaschten Schienen bergwärts hinter Osek město für ein sonores Klack-Klack. Ganze sechs Fahrgäste und eine Tomatenpflanze im Plastikeimerchen besetzen ab hier das Fahrzeug. Im Spitzkehrenbahnhof Dubí wird Kopf gemacht, wobei man das Verfahren geändert hat. Der Fahrdienstleiter und die elektrische Bedienung der doppelten Weichenverbindung an der Bahnhofseinfahrt wurden eingespart. Neu setzt der Zug über ein Ziehgleis und eine schaffnerbediente Handweiche am Bahnhofsende um. Schließlich trifft der Triebwagen mit mir als letzten verbliebenen Reisenden auf dem Bahnhof von Moldava v Krušných horách (Moldau) ein.
3. Wandern
Vom Bahnhof aus laufe ich nun über die Grenzbrücke nach Neurehefeld hinüber. Hier biege ich auf den mit einem blauen Strich markierten Kammwanderweg ein. Für meinen Weg hinüber nach Altenberg habe ich reichlich 2 Stunden Zeit, deshalb lege ich auch diesmal ein strammes Tempo an den Tag. Als die Häuser von Rehefeld-Zaunhaus in Sicht kommen, treffe ich erneut auf den Wegweiser mit falscher Kilometerangabe. Heute kann er mich nicht mehr erschrecken! Diesmal gönne ich mir den Abstecher zum Gipfel des Kahleberges, da ich wegen der vorjährigen Tour mit dem Zeitbedarf vertraut bin. Zu beachten ist dabei, dass die Nutzung der holprigen Pfade im Gipfelbereich das Vorankommen etwas verlangsamt. Außer mir entdecke ich heute nur zwei weitere Gipfelbesucher. Dann strebe ich weiter Richtung Altenberg. Auf dem Weg dorthin treffe ich immer wieder auf kreuzende Absperrungen durch Flatterbänder und Streckenposten irgendeiner Veranstaltung. Da das auf den Bändern aufgedruckte „Vodafone“ keine amtliche Instanz zur Sperrung von Waldwegen impliziert und die Posten weder grüßen noch sonst eine Wortmeldung abgeben, ignoriere ich diese einfach. Nach 1 h 45 min stehe ich so am Bahnhof Altenberg, mit genügend Zeit für eine kleine Erholungspause.
4. Rückkehr - unterwegs in der rollenden Kühltruhe
Da die Abendtemperatur hier oben im Erzgebirge doch recht frisch ist und ich wegen des Marschtempos etwas geschwitzt hatte, ziehe ich schon beim Warten meine leichte Jacke an. Bald erscheint der Triebwagen der Städtebahn am Bahnsteig. Gut gelaunt gehe ich in das Fahrzeug, um den letzten Abschnitt der Tour in Angriff zu nehmen. Meine Stimmung wird schlagartig frostig, glaube ich doch ein Kühlhaus zu betreten. Die Klimaanlage läuft auf vollen Touren, frei nach dem Motto: Wenn sie schon bei 30° C nicht geht, dann eben bei 15° doppelt so gut. Zwei Reisende mit ökologisch korrekter Frisur monieren beim Schaffner die defekte Toilette, so dass ich mir weitere Kritik erspare. Fröstelnd, mit hochgeschlagenem Kragen absolviere ich die letzten Bahn-km des Tages, bevor mich der Zug in Heidenau in einen angenehm lauen Sommerabend entlässt.
Die Gehzeit betrug 1 h 45 min. Die Pfade im Gipfelbereich des Kahleberges sind mit T2 zu bewerten, die übrige Strecke als T1.
Reiseverlauf 27.06.2014 | ||||
Ort | Zeit | Unternehmen | Fahrt-Nummer | Hinweise |
Heidenau Pirna |
ab 06.54 an 07.01 |
DB Regio | S-Bahn S 2 | |
Pirna Sebnitz (Sachs.) |
ab 07.10 an 08.15 |
Städtebahn Sachsen | SBS 74656 | Regionalzug |
Sebnitz (Sachs.) Dolní Poustevna |
Fußweg 15 min |
|||
Dolní Poustevna Benešov nad Ploučnicí |
ab 09.22 an 11.26 |
České dráhy | Os 2607 | Personenzug |
Benešov nad Ploučnicí Česká Lípa hl.n. |
ab 12.00 an 12.20 |
České dráhy | R 1165 | Schnellzug |
Česká Lípa hl.n. Postoloprty |
ab 12.33 an 15.45 |
České dráhy | Os 6108 | Bahnsteig hinter dem Gebäude, Personenzug |
Postoloprty Most |
ab 15.51 an 16.17 |
České dráhy | Os 6516 | Personenzug |
Most Moldava v Krušných horách |
ab 16.41 an 18.04 |
České dráhy | Os 26806 | Personenzug |
Moldava v Krušných horách Kurort Altenberg/Erzgebirge |
Fußweg 1 h 30 min |
|||
Kurort Altenberg/Erzgebirge Heidenau |
ab 20.18 an 21.10 |
Städtebahn Sachsen | SBS 74632 | Regionalzug |
Tourengänger:
lainari

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