Leistchamm 2101m

Da am Sonntag ein Kälteeinbruch bevorsteht wollte ich heute nochmals raus und rauf auf einen Gipfel. Ich wählte dafür den Leistchamm. Auf dem Gipfel war ich noch nie, doch gesehen habe ich ihn schon von jeder Seite. Eine kurze einfache Tour um den Samstag zu geniessen.
 
Mit Zug und Bus ging es nach Arvenbüel und von dort per Pedes weiter zur Alp Looch. Der Wanderweg zur Alp Looch ist sehr schön angelegt und so richtig zum Geniessen. Von der Alp Looch dann weiter auf dem Wanderweg zum First (P. 1663) wo zum Flügespitz abgezweigt werden kann. Am Rand der markanten Runse steigt der Wanderweg nun steiler zum Tritt auf wo der eigentliche Aufstieg zum Leistchamm beginnt. Nach einer kurzen Trinkpause beim Tritt nehme ich den steilen Aufstieg über den Rücken in Angriff. Der Weg scheint neu markiert zu sein und ist dank der markanten Spur nicht zu verfehlen. Erstaunt hat mich, dass es teilweise so feucht und matschig war. Ich möchte ja nicht wissen wie sich der Weg nach einer Regenperiode präsentiert. Egal… Ich strebe auf dem Weg dem Himmel entgegen. Mittlerweile bei sehr schönem Wetter, dass viel besser ist als angekündigt. Der Schlussaufstieg über den Nordrücken zehrt dann doch etwas mehr an meinen Kräften als gedacht. Aber bald ist es geschafft und auf dem Gipfel empfängt mich eine umfassende Aussicht.
 
Alleine geniesse ich kurz die Aussicht und verewige mich im Gipfelbuch. Eine Pause mache ich keine denn am Horizont zieht bereits Ungemach auf. Also geht es nach 7min wieder an den Abstieg. Dieser führt mich auf der gleichen Route zurück zum First und ich stelle fest, dass der Wanderweg über den Leistchamm-Nordrücken im Abstieg besser zu begehen ist als im Aufstieg. Im Abstieg überhole ich noch drei Gruppen um etwas Zeit zu gewinnen. Denn ich möchte noch gerne dem Flügenspitz einen Besuch abstatten. Ziemlich zackig ziehe ich über den First und versuche so gut wie möglich dem Matsch auszuweichen. Über den Südgrat des Flügenspitz steige ich zum Gipfel auf und merke erst jetzt im Sommer was für ein Schutthaufen der Flügenspitz doch ist. Im Winter sieht man das unter der Schneedecke gar nicht. Nach einem Wipfelschuss gehe ich zurück zu P. 1661 von wo ich dann direkt zur Alp Looch hinunter steche. Ich kürze alles ab was abgekürzt werden kann. Denn in der Zwischenzeit ist der Himmel ziemlich Dunkel geworden und es beginnt leicht zu regnen. Nach 15min treffe ich bei der Alp Looch ein und entschliesse mich dort einzukehren. Auf dem Radar sehe ich, dass es hinter dieser Regenzelle wieder trocken wird. Also gönne ich mir ein Bügel sowie Kuchen und Kaffee. Wie bestellt wir es nach 20min wieder heller und nach weiteren 20min scheint sogar wieder die Sonne und der Himmel ändert seine Farbe wieder zu blau. Da sage ich mir doch: „Perfekt und Saugeil“ Also nehme ich noch den Rest des Abstiegs nach Arvenbüel unter die Füsse. Nach 30min stehe ich vor dem Bus der zur Abfahrt bereit ist und plaudere noch etwas mit dem Buschauffeur über den Leistchamm.
                                                    
Fazit: Den heutigen Tag habe ich Wettertechnisch wohl optimal ausgenutzt und exakt die richtigen Schönwetter Fenster erwischt in der richtigen Ecke. J Mit dem Leistchamm habe ich zusätzlich ein weiteres Ziel aus der Churfirstengruppe abgehackt und auch dem Flügespitz im Sommer noch einen Besuch abgestattet. Was will man mehr fragt sich der Bergmuzz. Nichts! Das ist doch klar. Den der Tag war so wie er war genau richtig und hat perfekt gepasst. Die Routine im Gelände kommt nach dem Trauma von der Rossflue ebenfalls wieder zurück. In diesem Sinne allen einen entspannten regnerischen Sonntag und anderen gute Genesung.

Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=165