Mörzelspitze (1830 m) - Aufstieg über den Laubachgrat
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Wenige Tage zuvor auf meiner Runde über den Dornbirner First traf ich am Gipfel der Mörzelspitze auf reine und ihre zwei Begleiter, die über den Laubachgrat aufgestiegen waren. Ihrer Erzählung zufolge hatte es dieser Aufstieg ganz schön in sich.
Die Berichte hier, welche die Route mit T4+ I bewerten, schienen ihnen Recht zu geben. Meine Neugier war jedenfalls geweckt. Da ich ohnehin die Mörzelspitze noch einmal besuchen wollte, dazu noch möglichst an einem Tag, wenn die Sicht klarer wäre als beim ersten Mal, schien sich für dieses Vorhaben kurzfristig ein geeigneter Zeitpunkt zu bieten:
Diverse Wettervoraussagen hatten diesen Donnerstag nämlich zum besten Tag der Woche für Wanderungen in den Bergen erklärt. Da war sie also die passende Gelegenheit.
Bei der Anreise am Morgen an den Bahnhöfen, im Zug und in den Bussen überall Schulklassen. Vorarlberger oder gar österreichweiter Wandertag? Ob sie diesen Tag auch auf Grund der Wettervoraussagen gewählt hatten?
Wegen der starken Nachfrage kam der Bus jedenfalls erst mit einiger Verspätung an der Haltestelle „Niedere“ an. An dieser Stelle eine Warnung an alle, die mit den Örtlichkeiten nicht vertraut sind: Die vermutlich GPS-gesteuerte Haltestellenanzeige im Bus war offensichtlich in diesem Gelände etwas überfordert und zeigte fälschlicherweise noch immer die längst durchfahrene letzte Haltestelle „Rappenlochbrücke“ an.
Jetzt also hinüber ins Tal der Kobelach und dem Fahrweg Richtung Unterfluhalpe gefolgt. Die Laubachalpe selbst taucht auf Wegweisern jedenfalls lange nicht auf. Erst nachdem die Vorderschaneralpe passiert war, weist ein handgeschriebenes Schild an einer Abzweigung den Weg nach links.
Dann an der Untergunzmoosalpe vorbei und nach links dem Alpweg gefolgt bis die Laubachalpe tatsächlich erreicht ist.
Der Grat ist weiter oben bereits deutlich erkennbar. Der Weg dorthin bleibt aber offensichtlich jedem selber überlassen. Ich jedenfalls folgte einer Art Pfad nach links bis er nahe einer zur Tränke umfunktionierten Badewanne nach rechts drehte und am unteren Ende des Grats an einem Weidezaun endete.
Ab hier zeigte sich eine Wegspur, den Grat hoch. Leider teilweise von den Kühen stark mitgenommen und durch Niederschläge matschig geworden. Nach der Kuppe bei P1564 noch ein weitgehend ebenes Stück, ein letzter Weidezaun und kuh-freies Gelände ist erreicht.
Kurz nach dem Warnschild geht es dann zu Sache: Eine Abfolge von Grataufschwüngen, die zu überkraxeln sind, wechseln ab mit weitgehend ebenen Passagen über schrofige schmale Grate mit Abgründen zu beiden Seiten.
Meiner Einschätzung nach ist das + zum T4 völlig berechtigt. Unangenehm fand ich insbesondere, daß die Tritte häufig schmierig waren. An einer besonders schmierigen Stelle, bereits gegen Ende, hatte es erfreulicherweise ein Seil zur Unterstützung
Ebenfalls gegen Ende, da wo eine Gedenktafel an der Felswand angebracht ist, war ich im Zweifel, wo es weiter geht: Wenn man sich hier rechts hält, dann die Stufe hoch, ist danach auch die Wegspur wieder erkennbar.
Bereits während des Aufstiegs war ich in Wolken geraten. Am Gipfel war es kein bisschen anders, Sicht stark eingeschränkt. Nach kurzer Verpflegungspause drum baldiger Abstieg zunächst zu den Salzböden. Von dort über die Unterfluh-, dann die Sattelalpe hinüber zur Ebniter Straße und ihr entlang bis zum Dorfkern von Ebnit. Die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt des Busses ließ sich gut mit einem erfrischenden Weizen überbrücken.
Nun kenne ich den Laubachgrat also aus eigenem Erleben. Würde ich ihn noch mal gehen wollen?
Jetzt wo ich weiß, daß er mich nicht überfordert, warum nicht. Unterwegs wäre ich da noch nicht so sicher gewesen. Denn da kann man schon gelegentlich leicht ins Grübeln kommen und sich fragen, was mag jetzt noch kommen und werde ich auch das noch packen.
Absteigen hätte ich ihn bei den jetzigen Verhältnissen eher nicht wollen. Und auch einen eventuellen weiteren Aufstieg würde ich in eine Zeit legen, wo die Kühe entweder noch nicht oder nicht mehr auf den Alpweiden sind. Darüber hinaus sind trockene Verhältnisse, möglichst auch schon einige Tage zuvor, in jedem Fall vorzuziehen.

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