... und jährlich lockt der Fürstensteig.


Publiziert von Grimbart , 25. Juni 2014 um 17:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:21 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 875 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Gaflei, Wanderparkplatz - Fürstensteig - Gafleisattel - Kuegrat - Garsellakopf - Große Schwester - Drei-Schwestern-Steig - Hinterälpele (Sarojaalpe) - Vorderälpele (Amerlugalpe) - Tisner Wald - Tisis, Alte Säge
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW nach Triesen und über Triesenberg nach Gaflei (Wanderparkplatz) oder mit dem Liechtensteinbus von Vaduz nach Triesenberg (Linie 21) und weiter mit der Linie 22 nach Gaflei.
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 21 (Feldkirch/Vaduz)

Nicht ganz ein Jahr ist es her, als ich mit einem Freund, der damals gerade vom Jakobsweg zurückkam, zum ersten Mal den Fürsten- und Drei-Schwestern-Steig beging. Als er mich zu Beginn der Woche darauf ansprach, ob ich nicht wieder Lust hätte die Drei-Schwestern-Kette von Süd nach Nord zu begehen, zögerte ich nicht lange und sagte ihm zu. Die kühnen Weganlagen haben mich schon damals fasziniert und zu *diesem Bericht auf Hikr veranlasst.

 

Gegen Viertel nach Acht ging's diesmal vom Wanderparkplatz bei Gaflei los in Richtung Fürstensteig. Die mäßige Steigung hinauf zum Beginn des Fürstensteigs war geradezu ideal zum Einlaufen. So wie im Vorjahr zeigte sich der Fürstensteig auch in diesem Jahr in einem hervorragenden Zustand.

Nach gut einer Stunde waren wir dann am Gafleisattel angekommen. War man bisher in der schattseitigen Felsflanke des Alpspitz unterwegs, öffnet sich nun eine grüne Hochwanne mit Blick über das Saminatal. Von der von den Wetterfröschen vorausgesagten raschen Auflösung der morgendlichen Nebel war allerdings nichts zu sehen. Quellwolkentürme über dem Rätikon, der Alpstein zog es vor in den Wolken zu bleiben und nur die Spitzen von Ringelspitz, Trinserhorn, Piz Segnas und Piz Sardona durchbrachen die sie umhüllenden Wolken. Daran änderte sich auch nichts im Aufstieg zum Kuegrat.

Am Gipfel des Kuegrats angelangt sorgten die herumziehenden Nebel für einen getrübten Blick zum Garsellikopf. Mal zeigte sich dieser, mal verschwand er wieder. Vom Kuegrat nun im Zick-Zack über die steile NO-Flanke hinunter zum Grat und flach hinüber an den Gipfelaufbau des schroffen Garsellikopfs. Die gut 60 Höhenmeter hinauf zum Gipfel überwindet man über teils betonierte und in den Fels gehauene Stufen. Durch eine geschickte Wegführung lässt sich dieser vom Kuegrat her so schroff wirkende Geselle erstaunlich einfach erreichen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber dennoch unerlässlich.

Der nordseitige Abstieg vom Garsellikopf zeigt sich gegenüber dem südseitigen Anstieg geradezu zahm. Nach dem problemlosen Abstieg vom Garsellikopf traversiert man oberhalb der Karwanne der Garsella Alpe hinüber zur bereits sichtbaren Großen Schwester. Vorbei an einer weiteren Weggabelung nähert man sich nun dem Gipfelaufbau. Die letzten gut 30 Höhenmeter sind dann im Fels und unter Hand anlegen zu überwinden. Der kleinräumige Gipfel war schon recht gut besucht, sodass wir mit einem Rastplätzchen unterhalb des Gipfels Vorlieb nahmen.

Der nordseitige – drahtseilversicherte und mit zwei Leitern aufwartende – Drei-Schwestern-Steig erfordert im Abstieg höchste Aufmerksamkeit (Klettersteig mit der Klassifizierung A). Nach dem markanten Felsentor hat man die Schwierigkeiten hinter sich. Danach geht’s auf einem äußerst ruppigen (steinigen) Steig in mehreren Kehren durch Latschen und Buschwerk hinunter zum Sarojasattel. Kurz vor dem Sarojasattel nimmt man den rechtsabzweigenden Pfad (der später in einen Alpweg übergeht) hinunter zum Hinterälpele.

Nach der obligaten Einkehr beim Hinterälpele ging's gemütlich auf dem Güterweg hinaus zum Fernsehturm am Vorderälpele. Da wir noch vor hatten das Tisner Waldfest zu besuchen, wählten wir den steilen Abstieg durch den Tisner Wald. Bis kurz vor der zweiten Kehre blieben wir dem Forstweg nach Amerlügen treu, danach wechselten wir auf den linksabbiegenden Steig, der steil im Zick-Zack und mehrmals die Forststraße querend hinunter nach Tisis führt. Beim Tisner Holzplatz nach links und einem Schübling samt Radler beim Tisner Waldfest stand nichts mehr im Wege.

 

Gehzeiten:

Gaflei – Gafleisattel (ca. 1' 00'') – Kuegrat (ca. 55'') – Garsellakopf (ca. 20'') – Große Schwester (ca. 30'') – Sarojaalpe (ca. 1' 00'') – Amerlugalpe – Tisner Wald – Tisis, Alte Säge (ca. 1' 50'')


Tourengänger: Grimbart


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