Lauiberg+ 2057m
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Gefläscht im Fläscherwald! Oder den schönsten Wanderweg gefunden.
Nach dem Desaster am Samstag musste heute eine Wohlfühl-Tour her und da bietet sich ein Besuch an meinen Lieblingsort dem Sihltal geradezu an. Mich fasziniert immer wieder wie extrem abgelegen und einsam es dort hinten ist trotz der Nähe zu Einsiedeln. Da kann man 10 Stunden unterwegs sein und keine Menschenseele treffen. Eine nette Nebensächlichkeit ist, dass man dort oben keinen Handyempfang hat. Die Strasse bis zum Gribschli kann befahren werden. Aber Achtung! Am besten nimmt man ein Auto mit genügend Bodenfreiheit und kurzem Radstand. Es müssen drei Bachläufe überfahren werden. Aber zum Glück gibt es am Bahnhof Einsiedeln auch kleine Mobility-Autos.
Gribschli - Fläschenspitz:
Da ich noch nie über den Alpinen durch den Fläschenwald aufgestiegen bin wähle ich heute mal diesen Weg. Was ich dann erlebe haut mich fast aus den Socken. Ein wildromantischer Alpinwanderweg führt mich durch die steile Flanke geschickt hoch zur Alp Fläschen. Man fühlt sich wie in einem Urwald. Mit Sicherheit einer der schönsten Waldwanderwege denn ich je erleben durfte. Ab jetzt nehme ich nur noch diesen Weg. Der andere mit seinen doofen hohen Schwellen nervt sowieso. Bei der Alp Fläschen empfängt mich schon das Gebimmel der Schafe. Diese machen mir brav Platz und ich steige weiter auf bis P. 1653. Auch dieser Abschnitt ist extrem idyllisch und bietet völlig neue Perspektiven auf die Westlichen Sihltaler Alpen. Bei P. 1653 nehme ich den Pfad der links wegzieht und verlasse den Wanderweg. Nun in einem grossen Bogen um die Nöllen in die Mulde zwischen diesen und dem Fläschenspitz. Ich nehme die beiden Graskuppen Nöllen genannt mit und mache eine rast auf dem südöstlichen und höheren der Beiden. Von diesem hat man einen guten Einblick in die SW-Flanke des Fläschenspitz. Ich entschliesse mich für eine noch pendente Fläschenspitz-Besteigung mal die SW-Flanke etwas zu erkunden und den Aufstieg mit dem Fixseil zu suchen. Nach etwas herumturnen in der Geröllflanke und dem Felsdurchsetzten oberen Teil finde ich die besagte Stelle (Foto hier und hier).
Fläschenspitz - Lauiberg:
Gut Auftrag erledigt! Also weiter zum Biet den ich zwar schon mal im Winter bestiegen habe aber trotzdem überschreite da er am Weg liegt. Von diesem dann einfach und zügig hinunter zum Saaspass denn ich Mittlerweile aus allen vier Richtungen bereits mindestens je einmal Auf- und Abgestiegen bin. Von diesem unmarkiert aber auf einem guten und schönen Pfad durch die Flanke von Erhebung P. 1980 und weiter an den Fuss des Nordgrats vom Lauiberg. Auch hier ist bereits alles altbekannt und deshalb steige ich zügig am Notpickel vorbei zum Grat (P. 2048) auf. Die Fixseile benötigt man im Aufstieg nicht und im Abstieg auch nur wenn es sehr matschig ist. Nun noch kurz luftig aber einfach über den Gipfelgrat zum höchsten Punkt. Auf dem Gipfel erstelle ich dann kurz Wipfelschuss und Gipfelbucheintrag.
Lauiberg - Gribschli:
Vom höchsten Punkt gehe wieder über den Gipfelgrat zurück zu P. 2048 und steige von diesem steil und etwas ausgesetzt über den Südgrat in die Senke zwischen Mandli und Lauiberg (ca. 1970m) ab. Nun überschreite ich noch das Mandli, dass wir auf unserer Überschreitung Chläbdächer-Big Dog-Mieserenstock aus Zeitgründen weggelassen haben. Eine überraschend knackige Sache die mir schon ein etwas mulmiges Gefühl beschert im Magen. Der Aufstieg von Norden ist sehr ausgesetzt und benötigt absolute Trittsicherheit. Zum Glück ist die Schlüsselstelle nur kurz und schon stehe ich oben auf dem Mandli. So nun habe ich in der Kette vom Kleinen Sternen bis zum Saaspass alle Gipfel bestiegen. Fehlen noch Gantspitz, Wänifirst und Fläschenspitz im vorderen Abschnitt. Aber diese sind bereits in Planung. Vom Mandli gehe ich auf dem Grat noch etwa 100m Richtung Mieserenstock und steige danach weglos durch die NW-Flanke ab. Ein eher mühsamer Abstieg. Denn nichts hält, alles löst sich beim draufstehen und das Gras ist durch den Schnee plattgedrückt. Egal, zügig geht es abwärts. Ich peile das markante waagrechte Rasenband am Fuss der Lauiberg-Südflanke an. Über dieses gehe ich dann an den Fuss des Gupf 1743m und um diesen herum auf die Westseite. Nun steige ich weglos über sehr schönes Gelände mit toller Flora zur Sihltalhütte ab. Auch hier keine Schwierigkeiten dafür angenehm federndes gehen in diesem Gelände ;-) Von der Sihltalhütte mache ich den Bogen hinten herum über P. 1588 wo die beiden Zuläufe der Sihl aus dem Chalberalpeli und dem Chräloch zusammenfliessen. Der Übergang über die beiden Zuläufe ist im Moment etwas mühsam da der Holzsteg über den Chrälochzulauf zerbrochen ist und beide Schmelzwasser führen. Man muss etwa 20m dem Zulauf aufwärts folgen und ihn dort auf einem Holzbrett das im Wasser liegt überqueren. Nach diesem Wasserspiel laufe ich gemütlich hinunter zur Alp Untersihl und steige über den sehr mühsamen und wirklich tragischen Bergwanderweg zum Gribschli ab und wünschte mir ich wäre auf dem schönen und wilden Weg durch den Fläschenwald.
Fazit:
Eine super Tour bei perfektem Wetter auf der ich noch zwei Pendenzen erledigen konnte. Nöllen und Mandli sind nun auch bestiegen. Der Aufstieg über den Alpinen durch den Fläschenwald hat mit völlig gefläscht und ist ein Traum von einem wilden Waldweg. Die erkundung am Fläschenspitz hat die Erkenntnis gefördert, dass dieser Aufstieg machbar und im Verhältnis einfach ist. Die Stelle mit dem Fixseil habe ich ausgemacht und nun kann die Umsetzung folgen.
Schwierigkeiten:
Fläschenwald T4-
Fläschen - Nöllen T3
Nöllen - Fläschenflanke T5
Biet - Saaspass - Lauibergfuss T3
Lauiberg Nordgrat T3
Lauiberg Gipfelgrat T4
Lauiberg Südgrat T4+
Mandli Überschreitung T5
Mandli Westabstieg T5-
P1795 - Gribschli T3
Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=171
Nach dem Desaster am Samstag musste heute eine Wohlfühl-Tour her und da bietet sich ein Besuch an meinen Lieblingsort dem Sihltal geradezu an. Mich fasziniert immer wieder wie extrem abgelegen und einsam es dort hinten ist trotz der Nähe zu Einsiedeln. Da kann man 10 Stunden unterwegs sein und keine Menschenseele treffen. Eine nette Nebensächlichkeit ist, dass man dort oben keinen Handyempfang hat. Die Strasse bis zum Gribschli kann befahren werden. Aber Achtung! Am besten nimmt man ein Auto mit genügend Bodenfreiheit und kurzem Radstand. Es müssen drei Bachläufe überfahren werden. Aber zum Glück gibt es am Bahnhof Einsiedeln auch kleine Mobility-Autos.
Gribschli - Fläschenspitz:
Da ich noch nie über den Alpinen durch den Fläschenwald aufgestiegen bin wähle ich heute mal diesen Weg. Was ich dann erlebe haut mich fast aus den Socken. Ein wildromantischer Alpinwanderweg führt mich durch die steile Flanke geschickt hoch zur Alp Fläschen. Man fühlt sich wie in einem Urwald. Mit Sicherheit einer der schönsten Waldwanderwege denn ich je erleben durfte. Ab jetzt nehme ich nur noch diesen Weg. Der andere mit seinen doofen hohen Schwellen nervt sowieso. Bei der Alp Fläschen empfängt mich schon das Gebimmel der Schafe. Diese machen mir brav Platz und ich steige weiter auf bis P. 1653. Auch dieser Abschnitt ist extrem idyllisch und bietet völlig neue Perspektiven auf die Westlichen Sihltaler Alpen. Bei P. 1653 nehme ich den Pfad der links wegzieht und verlasse den Wanderweg. Nun in einem grossen Bogen um die Nöllen in die Mulde zwischen diesen und dem Fläschenspitz. Ich nehme die beiden Graskuppen Nöllen genannt mit und mache eine rast auf dem südöstlichen und höheren der Beiden. Von diesem hat man einen guten Einblick in die SW-Flanke des Fläschenspitz. Ich entschliesse mich für eine noch pendente Fläschenspitz-Besteigung mal die SW-Flanke etwas zu erkunden und den Aufstieg mit dem Fixseil zu suchen. Nach etwas herumturnen in der Geröllflanke und dem Felsdurchsetzten oberen Teil finde ich die besagte Stelle (Foto hier und hier).
Fläschenspitz - Lauiberg:
Gut Auftrag erledigt! Also weiter zum Biet den ich zwar schon mal im Winter bestiegen habe aber trotzdem überschreite da er am Weg liegt. Von diesem dann einfach und zügig hinunter zum Saaspass denn ich Mittlerweile aus allen vier Richtungen bereits mindestens je einmal Auf- und Abgestiegen bin. Von diesem unmarkiert aber auf einem guten und schönen Pfad durch die Flanke von Erhebung P. 1980 und weiter an den Fuss des Nordgrats vom Lauiberg. Auch hier ist bereits alles altbekannt und deshalb steige ich zügig am Notpickel vorbei zum Grat (P. 2048) auf. Die Fixseile benötigt man im Aufstieg nicht und im Abstieg auch nur wenn es sehr matschig ist. Nun noch kurz luftig aber einfach über den Gipfelgrat zum höchsten Punkt. Auf dem Gipfel erstelle ich dann kurz Wipfelschuss und Gipfelbucheintrag.
Lauiberg - Gribschli:
Vom höchsten Punkt gehe wieder über den Gipfelgrat zurück zu P. 2048 und steige von diesem steil und etwas ausgesetzt über den Südgrat in die Senke zwischen Mandli und Lauiberg (ca. 1970m) ab. Nun überschreite ich noch das Mandli, dass wir auf unserer Überschreitung Chläbdächer-Big Dog-Mieserenstock aus Zeitgründen weggelassen haben. Eine überraschend knackige Sache die mir schon ein etwas mulmiges Gefühl beschert im Magen. Der Aufstieg von Norden ist sehr ausgesetzt und benötigt absolute Trittsicherheit. Zum Glück ist die Schlüsselstelle nur kurz und schon stehe ich oben auf dem Mandli. So nun habe ich in der Kette vom Kleinen Sternen bis zum Saaspass alle Gipfel bestiegen. Fehlen noch Gantspitz, Wänifirst und Fläschenspitz im vorderen Abschnitt. Aber diese sind bereits in Planung. Vom Mandli gehe ich auf dem Grat noch etwa 100m Richtung Mieserenstock und steige danach weglos durch die NW-Flanke ab. Ein eher mühsamer Abstieg. Denn nichts hält, alles löst sich beim draufstehen und das Gras ist durch den Schnee plattgedrückt. Egal, zügig geht es abwärts. Ich peile das markante waagrechte Rasenband am Fuss der Lauiberg-Südflanke an. Über dieses gehe ich dann an den Fuss des Gupf 1743m und um diesen herum auf die Westseite. Nun steige ich weglos über sehr schönes Gelände mit toller Flora zur Sihltalhütte ab. Auch hier keine Schwierigkeiten dafür angenehm federndes gehen in diesem Gelände ;-) Von der Sihltalhütte mache ich den Bogen hinten herum über P. 1588 wo die beiden Zuläufe der Sihl aus dem Chalberalpeli und dem Chräloch zusammenfliessen. Der Übergang über die beiden Zuläufe ist im Moment etwas mühsam da der Holzsteg über den Chrälochzulauf zerbrochen ist und beide Schmelzwasser führen. Man muss etwa 20m dem Zulauf aufwärts folgen und ihn dort auf einem Holzbrett das im Wasser liegt überqueren. Nach diesem Wasserspiel laufe ich gemütlich hinunter zur Alp Untersihl und steige über den sehr mühsamen und wirklich tragischen Bergwanderweg zum Gribschli ab und wünschte mir ich wäre auf dem schönen und wilden Weg durch den Fläschenwald.
Fazit:
Eine super Tour bei perfektem Wetter auf der ich noch zwei Pendenzen erledigen konnte. Nöllen und Mandli sind nun auch bestiegen. Der Aufstieg über den Alpinen durch den Fläschenwald hat mit völlig gefläscht und ist ein Traum von einem wilden Waldweg. Die erkundung am Fläschenspitz hat die Erkenntnis gefördert, dass dieser Aufstieg machbar und im Verhältnis einfach ist. Die Stelle mit dem Fixseil habe ich ausgemacht und nun kann die Umsetzung folgen.
Schwierigkeiten:
Fläschenwald T4-
Fläschen - Nöllen T3
Nöllen - Fläschenflanke T5
Biet - Saaspass - Lauibergfuss T3
Lauiberg Nordgrat T3
Lauiberg Gipfelgrat T4
Lauiberg Südgrat T4+
Mandli Überschreitung T5
Mandli Westabstieg T5-
P1795 - Gribschli T3
Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=171
Tourengänger:
Bergmuzz
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