Säntis 2502 m - über den Ostgrat (...und von der Schwägalp nach Schwende)
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Der Säntis ist zwar der höchste Berg im Alpstein, doch ist ein Aufenthalt auf dessen Gipfel nicht das Richtige, wenn man unberührte Berglandschaften und Einsamkeit sucht. Dennoch lohnt sich eine Besteigung dieses ungewöhnlichen Bergs immer wieder, führen doch verschiedene attraktive Routen auf sein Haupt. Wie fast nirgendwo sonst gilt hier "der Weg ist das Ziel". Da ist man also gut beraten, sich einen besonders prächtigen Aufstieg zu suchen. Die für mich zweifellos schönste Route auf den Säntis ist der Zustieg über den aussichtsreichen Ostgrat, auch Böseggroute genannt. Nebenbei erwähnt, ist dies der 250. Bericht auf hikr.org. über den Säntis...
Dass diese Tour überhaupt im Mai irgendwann einmal ein Thema sein könnte, damit hätten wir hingegen nicht gerechnet. Der laute Winter im Alpstein sorgte dafür, dass der diesjährige Bergsommer in die Geschichtsbücher eingehen könnte, denn zur Zeit herrschen bereits etwa Verhältnisse, wie man sie gewöhnlich Mitte Juni antrifft. Der an mehreren Stellen exponierte Ostgrat war zu über 99 % schneefrei; die wenigen, fast unbedeutenden Schneefelder boten keinerlei Hindernisse. Selbst den Aufstieg zur Wagenlücke trafen wir in moderatem Zustand an - Pickel und Steigeisen sorgten hier für ein sicheres Gefühl; die Passage beim Mesmer-Kamin war jedoch praktisch schneefrei und gut begehbar.
Nach dem trüben gestrigen Tag auf der Alp Sigel, war es ein Genuss, heute bei schönsten Frühsommerverhältnissen im Alpstein unterwegs zu sein. Der Seealpsee empfing uns, eingebettet in leuchtenden, warmen Farben - die Seealp selbst war in einen einzigen gelben Blumenteppich verwandelt worden, der kaum Platz für grünes Gras liess. Auch auf dem Ostgrat blühten die Bergblumen: Allen voran begeisterte der hübsche Mannschild, der jedes Plätzchen in den Kalkfelsen zu ergattern schien.
Erst im Schlussaufstieg begannen immer mehr Wolken aufzuziehen und auf dem Gipfel war die Sicht nach Norden durch eine plötzlich geschlossene Nebeldecke verwehrt. Auf dem Säntis trübt dies das Bergerlebnis hingegen nicht, denn wie eingangs erwähnt: Der Weg ist hier das Ziel. Wie immer heisst es: So rasch wie möglich wieder runter...
Aufgrund der sehr faul gewordenen Schneeverhältnisse hatten wir wenig Lust, über den Gross Schnee zur Meglisalp und anschliessend zum Seealpsee und nach Wasserauen abzusteigen, weshalb ich die glänzende Idee hatte, mit der Luftseilbahn zur Schwägalp hinunter zu gondeln und anschliessend mit Postauto und Appenzeller Bahn nach Wasserauen zurück zu gelangen. Auf der Schwägalp angekommen, dann das grosse Staunen: Das nächste Postauto nach Urnäsch fährt in .... 1 Stunde und 45 Minuten.
Somit hiess es umdisponieren: Wir entschieden uns für den langen Fussmarsch entlang der nördlichen Alpsteinkette, da die Gehdistanz bis nach Weissbad bzw. Schwende ebenso mit 3 Stunden angegeben wurde, wie der vermeintlich kürzere Abstieg nach Urnäsch. An Langeweile waren diese gut 14 Kilometer natürlich nicht zu überbieten; nur der Leuenfall sorgte für ein kurzes Highlight. Ansonsten latscht man einfach auf Natursträsschen durch endlose Wälder und beneidet die vielen Mountainbiker...
Den letzten Kilometer legte ich dann joggend zurück und erwischte so noch ganz knapp und schweissgebadet die frühere als geplante Bahn zurück nach Wasserauen, während Lena in Schwende auf mich wartete. Recht geschah mir, war ich es doch, der diese tolle Idee mit der Odyssee mittels Postauto und Bahn hatte...
Routenbeschreibung:
Wasserauen - Säntis (Ostgrat; Direktvariante von der Wagenlücke):
siehe hier . Die Direktvariante beinhaltet eine klettersteigähnliche Passage. Ohne den Gebrauch der technischen Hilfsmittel (Drahtseile und kleine Eisentritte) wäre der Aufstieg kaum zu machen. Es ist also Vertrauen in dieses Material erforderlich.
Wasserauen - Säntis (Ostgrat; Austieg zum Grat etwas oberhalb der Wagenlücke):
siehe hier . Diese nur unwesentlich kürzere Grattour lässt sich auch ohne den Gebrauch der Hilfsmittel (Drahtseile und Eisentritte an wenigen Stellen) machen.
Beide Varianten erfordern Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Einige Stellen am Grat sind recht exponiert.
Dass diese Tour überhaupt im Mai irgendwann einmal ein Thema sein könnte, damit hätten wir hingegen nicht gerechnet. Der laute Winter im Alpstein sorgte dafür, dass der diesjährige Bergsommer in die Geschichtsbücher eingehen könnte, denn zur Zeit herrschen bereits etwa Verhältnisse, wie man sie gewöhnlich Mitte Juni antrifft. Der an mehreren Stellen exponierte Ostgrat war zu über 99 % schneefrei; die wenigen, fast unbedeutenden Schneefelder boten keinerlei Hindernisse. Selbst den Aufstieg zur Wagenlücke trafen wir in moderatem Zustand an - Pickel und Steigeisen sorgten hier für ein sicheres Gefühl; die Passage beim Mesmer-Kamin war jedoch praktisch schneefrei und gut begehbar.
Nach dem trüben gestrigen Tag auf der Alp Sigel, war es ein Genuss, heute bei schönsten Frühsommerverhältnissen im Alpstein unterwegs zu sein. Der Seealpsee empfing uns, eingebettet in leuchtenden, warmen Farben - die Seealp selbst war in einen einzigen gelben Blumenteppich verwandelt worden, der kaum Platz für grünes Gras liess. Auch auf dem Ostgrat blühten die Bergblumen: Allen voran begeisterte der hübsche Mannschild, der jedes Plätzchen in den Kalkfelsen zu ergattern schien.
Erst im Schlussaufstieg begannen immer mehr Wolken aufzuziehen und auf dem Gipfel war die Sicht nach Norden durch eine plötzlich geschlossene Nebeldecke verwehrt. Auf dem Säntis trübt dies das Bergerlebnis hingegen nicht, denn wie eingangs erwähnt: Der Weg ist hier das Ziel. Wie immer heisst es: So rasch wie möglich wieder runter...
Aufgrund der sehr faul gewordenen Schneeverhältnisse hatten wir wenig Lust, über den Gross Schnee zur Meglisalp und anschliessend zum Seealpsee und nach Wasserauen abzusteigen, weshalb ich die glänzende Idee hatte, mit der Luftseilbahn zur Schwägalp hinunter zu gondeln und anschliessend mit Postauto und Appenzeller Bahn nach Wasserauen zurück zu gelangen. Auf der Schwägalp angekommen, dann das grosse Staunen: Das nächste Postauto nach Urnäsch fährt in .... 1 Stunde und 45 Minuten.
Somit hiess es umdisponieren: Wir entschieden uns für den langen Fussmarsch entlang der nördlichen Alpsteinkette, da die Gehdistanz bis nach Weissbad bzw. Schwende ebenso mit 3 Stunden angegeben wurde, wie der vermeintlich kürzere Abstieg nach Urnäsch. An Langeweile waren diese gut 14 Kilometer natürlich nicht zu überbieten; nur der Leuenfall sorgte für ein kurzes Highlight. Ansonsten latscht man einfach auf Natursträsschen durch endlose Wälder und beneidet die vielen Mountainbiker...
Den letzten Kilometer legte ich dann joggend zurück und erwischte so noch ganz knapp und schweissgebadet die frühere als geplante Bahn zurück nach Wasserauen, während Lena in Schwende auf mich wartete. Recht geschah mir, war ich es doch, der diese tolle Idee mit der Odyssee mittels Postauto und Bahn hatte...
Routenbeschreibung:
Wasserauen - Säntis (Ostgrat; Direktvariante von der Wagenlücke):
siehe hier . Die Direktvariante beinhaltet eine klettersteigähnliche Passage. Ohne den Gebrauch der technischen Hilfsmittel (Drahtseile und kleine Eisentritte) wäre der Aufstieg kaum zu machen. Es ist also Vertrauen in dieses Material erforderlich.
Wasserauen - Säntis (Ostgrat; Austieg zum Grat etwas oberhalb der Wagenlücke):
siehe hier . Diese nur unwesentlich kürzere Grattour lässt sich auch ohne den Gebrauch der Hilfsmittel (Drahtseile und Eisentritte an wenigen Stellen) machen.
Beide Varianten erfordern Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Einige Stellen am Grat sind recht exponiert.
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