Einmal auf den höchsten Berg: Obstock und Umgebung
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Wenn ich als kleiner Bub aus dem Stubenfenster schaute, sah ich - himmelhoch aufragend - den Obstock. Zu keinem andern Berg der Umgebung musste man den Kopf so weit nach oben drehen: Kein Zweifel, der Obstock musste der höchste Berg von allen sein.
Später lernte ich, dass dessen gefühlte Höhe nur eine optische Täuschung war und es doch noch ein paar höhere gebe. Alles nur kaltes Kopfwissen - kein Vergleich zu den tiefen Überzeugungen eines Kindes.
Später habe ich den Hügel ein paarmal begangen und wusste darum, dass es da ausser Bäumen nichts zu sehen gibt. Doch irgendwann hat dessen höchster Punkt den Namen Stöckliberg bekommen, und jemand hat diesen, zusammen mit dem ebenso unscheinbaren Guligrind als Wegpunkt in HIKR erfasst: Grund genug, wieder einmal, und erst noch auf neuen Wegen, dort hochzusteigen.
Wetterkapriolen sorgten dafür, dass das ein Drama in zwei Akten geworden ist.
Am Dienstag (13. Mai) stieg ich von der Waid in Mollis (P. 457) auf dem Wanderweg bis P. 872 und dann gerade den Hang hinauf bis zu der Felsstufe unter dem "Gipfel", die ich nach rechts umging. Auf dem Plateau darüber ist gar nicht auszumachen, welches wirklich P. 979 ist, vermutlich steht der kleine Steinmann aber etwa an der richtigen Stelle.
Ab hier wollte ich quer hinauf Richtung Unter Nüen. Doch beim Federispitz zog ein Gewitter mit Blitz und Donner auf, das zackig in meine Richtung zog. Also "Helm auf", na ja, die Kaputze musste reichen, und durch Graupelschauer rassig zurück ins Tal. Wo bereits wieder die Sonne schien ..
Den zweiten Anlauf machten Irène und ich am Samstag ab der Haltestelle Chappelenstutz. Ab dort hinauf bis zu P. 908 und noch ein Stück weiter auf dem Weg Richtung Mullern. Dann alles über das offene Gelände hinauf nach Sattelboden und dann wieder auf dem Weg via Rietegg hinauf zur ehemaligen Bergstation des Mättliliftes. Irène stieg dann ab zum Habergschwänd, ich umging den Hügel und begann meine Überschreitung bei P. 1625.
Der erste Hügel (ca. 1635 m) lässt sich einfach queren. Beim zweiten (P. 1629) braucht es schon einiges an Handeinsatz, der ist für einen Voralpengrat ringsum erstaunlich steil und felsig. Zum Guligrind (P. 1619) hinauf gehts wieder recht leicht, steiler ist da nur der Abstieg zur nächsten Senke. Dann ebenso steil wieder hinauf zu P. 1623, dem Beginn und höchsten Punkt des Höch-Farlen-Grates (Farlen: GL-deutsch für Farn). Das geht da immer auf und ab, und "dank" der Bäume weiss man oft kaum, in welche Richtung es nun weitergeht. Überhaupt waren Fichten-Jungwuchs und Neuschnee die grössten Schwierigkeiten, der Grat selber kann bis ganz oben mit Rindern bestossen werden.
Bei P. 1600, dem Turm beim nördlichen Gratende, geht es nicht weiter. Ob die Nordostflanke begehbar ist, müsste von unten erkundet werden, von oben ist es nicht einsehbar. Und brutal steil ists sicher. Also Richtung Nüenalp-Mittelstafel absteigen und dann stracks in die Habergschwänd-Beiz.
Für den weiteren Abstieg zur Bushaltestelle benutzten wir - knieschonend - die Sesselbahn.
Tourengänger:
PStraub
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