Premium-Dreier: Dimbacher Buntsandsteinhöhenweg, Luger Geiersteinetour, Spirkelbacher Höllenbergtour
So! Ich will im Sommer wieder was reißen, es ist eine Woche vor Ostern, und so langsam muss ich mal aufzünden. Schluss mit den müden Hikes, es ist Zeit für eine Powertour. Also am besten drei Premiumwanderungen zu einer Runde verknüpfen - warum sich auf eine beschränken, wenn man einen Dreier haben kann!
...und passend dazu die Musik: "Three Short Stories" von Art Against Agony aus St. Uttgart.
Ich verknüpfe also den Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg, die Luger Geiersteine-Tour und die Spirkelbacher Höllenbergtour zu einer Superpremiumtour. "Premium" bedeutet: All diese Touren haben das deutsche Wandersiegel "Premiumweg" erhalten, das das Deutsche Wanderinstitut verleiht - yep, wir sind in Deutschland.
1. Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg
Losgez auf dem Wanderparkplatz vor dem Ortseingang von Dimbach. Hier ist der Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg prima ausgeschildert. Eine Karte braucht man im Grunde nicht, man läuft einfach den Markierungen nach. Außer man geht, wie ich, die Extrem-Variante.
Die ca. 10 km lange Runde zickzackt zunächst hinauf zum Falkenstein, dem Felsen, dem das Logo der Tour nachgebildet ist. Wer Lust hat und den Durchschlupf entdeckt, kann den Felsen unterqueren und auf der anderen Seite wieder herumkommen. Der Pfad folgt jetzt immer dem Bergkamm, bzw. dem Buntsandsteinriff. Auf der Höhe angekommen (Dimberg, 418m), weist ein Wegweiser zum Kaftenstein. Diese kleine Aussichtskanzel oberhalb von Dimbach habe ich natürlich mitgenommen - sind eh nur ein paar hundert Meter hin und zurück, und die Aussicht in den Knautsch, in dem das Örtchen liegt, ist schön.
Zurück auf dem Dimberg sollte man sich ab hier unbedingt auf den Felsen halten, spektakularitätshalber. Wem das zu ausgesetzt ist - besonders am Ende, zum Dimbergpfeiler hin, gibt es einige ausgesetzte Stellen - der bleibt zunächst auf dem ausgeschilderten Buntsandstein-Höhenweg, hält sich aber, wenn dieser nach rechts hinunterdriftet, weiter hart am Felsen. Das ist schöner. Hier haben Kletterer genügend Appraochingrouten getrampelt, so dass man auch dort bequem wandern kann.
Wir Extremen halten uns immer auf dem Felsenriff, und umgehen anspruchsvollere Kletterstellen auf dessen linker Seite. Spannend ist eine ausgesetzte Stelle, bei der man einem auskragenden Felsen in Bauchhöhe ausweichen muss. Aber es lohnt sich - die Aussicht ist fantastisch. Ebenso sollte man unbedingt so weit vor gehen wie nur irgend möglich, auch die Aussicht vom Pfeiler selbst sucht ihresgleichen.
Von dort ein paar Meter zurück kann man im Wald, dessen Hang hier (nordostseitig) fast bis ganz nach oben reicht, bequem, aber sehr steil und weglos (T3, T4, je nach Routenwahl) absteigen. Unten hält man sich dann rechts, wo man unterhalb des Pfeilers wieder auf den Buntsandstein-Höhenweg stößt. Dem bin ich jetzt ein kurzes Stück bergab bis zu einer großen Wegkreuzung gefolgt. Dort gez ein Stück nach links auf einem breiten Waldweg, und dann rechts hinauf zu den Isselmannsteinen (Besteigung nicht sehr lohnend). Dahinter über einen Waldweg und weiter rauf auf den Rötzenberg (459m), im Grunde immer auf dem Rücken entlang.
Es geht über den Gipfel des Rötzenbergs hinüber und drüben weiter zum Rötzenfels. Dort hat man wieder eine grandiose Aussicht. Etwas einsamer ist es, wenn man nach links bis zum Kreuz geht (Stelle I+), aber man sollte die Vogelschutzbestimmungen beachten. Hier hab' ich erstmal ein Päuschen eingelegt.
Der Pfad führt dann vom Rötzenfels aus den Hang hinunter zu einem breiten Waldweg, auf dem man nun den Fels weit unten südseitig umläuft. Man folgt der Markierung an einem Kletterhüttl vorbei und weiter bis zur Schutzhütte des Pfälzerwaldvereins.
Nun umkurvt man den nächsten Bergsporn nordseitig, immer noch auf breitem Weg. Ein kleiner Pfad zweigt aber bald links hinauf. Oben wie gehabt auf den Kamm. Der nächste Felsen trägt den unaussprechlichen Namen "Kieungerfelsen". Danach geht es auf den Immersberg (463m), über den auch der schöne Rimbachsteig führt. Oben immer zwischen Felsen hindurch am Kamm entlang in einem weiten Rechtsbogen rund um Dimberg herum. Bald zweigt der Pfad rechts ab und es geht steil hinunter. Der letzte Felsen dieser Tour ist der Keeshäwel, ein grober Klotz mit senkrechten Wänden, der den Kletterern vorbehalten bleibt. Untenhalb wendet sich der Weg am Waldrand nach rechts und man spaziert gemütlich in den Ort Dimbach (245m) hinunter.
An einem Kreisverkehr hält man sich links, wandert aus dem Ort hinaus, und gelangt nach kurzer Strecke wieder an den Parkplatz.
Für den Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg habe ich insgesamt 3 Stunden gebraucht, das ist in etwa die Zeit, die angegeben ist. Eigentlich war ich schneller, die Kraxelei und die Pausen sind in die 3 Stunden eingerechnet.
Weiter nach Lug
Weitergez dem blauen Kreuz Richtung Norden folgend nach Lug. Man läuft in die Ortsmitte von Lug (230m) bis zur Kirche.
2. Luger Geiersteine-Tour
Hier an der Kirche startet die Geiersteine-Tour. Die Markierung führt vor der Kirche rechts und dahinter gleich links hinauf in den Wald.
Es geht weiter in einem länglichen Zickzack (je niedriger die Berge, desto weiträumiger die Serpentinen...) hinauf zum Kreuzfelsen hoch über Lug. Die Geiersteinetour folgt nun etwas unschön dem breiten Waldweg unterhalb der Felstürme nach links. Es geht zunächst in östlicher, dann in nördlicher Richtung den Hang des Heischberges hinauf. Hier bieten sich schönere Alternativen an, schmale Pfade, die in Serpentinen hinauf auf den Rück führen, man bleibt aber auf dem wenig schönen Waldweg. Kurz bevor man auf dem Rücken anlangt, endet der breite Weg. Hier geht es ein paar Meter nach links hinab zum Runden Hut (340m), einem Felsgebilde, das genauso heißt, wie es aussieht.
Dort kann man pausen, danach geht es wieder hinauf und nun auf dem Rücken des Heischberges (412m) entlang südwärts. Endlich auf einem schmalen Pfad geht es auf der linken Seite des obligatorischen Felsenriffs entlang. Am Ende, wenn sich die Geiersteinetour wieder nach rechts, Richtung Lug wendet, stehen linker Hand die namengebenden Geiersteine (370m).
Diese Felsformation gehört zu den markantesten der gesamten Pfalz, und man sollte, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt, unbedingt bis ganz nach vor gehen: Vom für jedermann begehbaren Teil durch einen schmalen Spalt auf einen Absatz, dann glatt und abschüssig weiter hinunter. Nun nach rechts, etwas luftig direkt über der senkrechten Südwand und noch einmal hinunter in die Einschartung vor den beiden Felstürmen. Den ersten Turm umgeht man links auf einem erdigen Band, von dem auf es luftig (nicht auspsychen!) in die schmale Lücke zwischen den beiden Türmen geht. Dort kurz durchatmen, und dann mit etwas Kletterfertigkeit hinauf auf den vorderen Turm (II).
Die Aussicht ist großartig: Man sieht hinüber in die Gegend rund um Annweiler, mit dem Trifels, der Engelmannsfelsen bei Gossersweiler-Stein ist zu sehen, ebenso der Dimberg mit seinen Felsen.
Zurück in sicheres Wandergelände geht's auf dem gleichen Weg.
Der Wanderweg führt nun an weiteren Felsen vorbei auf dem Rücken Richtung Westen. Es geht über den Hornstein (401m) hinüber zu den Kreuzfelsen, denen man sich nun von oben nähert. Hier hat man einen schönen Blick auf Lug und in Richtung Hauenstein. Auf einem Zickzackweg steigt man bergab und trifft unten wieder auf den breiten Waldweg unterhalb der Felstürme. hier einige Meter nach links und dann rechts einen schönen Weg hinunter nach Lug. Selbstverständlich gibt's auch hier noch eine jener ebenso riesigen wie unnötigen Serpentinen... ;-)
Für die mit 2 Stunden angegebene Runde habe ich 1:15 gebraucht. Geht noch was? Geht noch was!
Durch Lug auf die andere Talseite
In Lug geht es hinauf zu Hütte des Pfälzerwaldvereins (PWV) auf der anderen Talseite. Nun die Straße Im Maisfeld rauf und noch vor der PWV-Hütte nach rechts, auf dem Weg 3/16. Hier am Waldrand entlang (Bez. 3 und 16) und dann halblinks einen Pfad in den Wald hinauf.
Im Wald zweigt der Weg 3 nach links ab und ich folge ihm auf felsigen Serpentinen steil hinauf zum oberen Rand einer Felswand. Hier befindet sich auch eine Aussichtsbank, die einen schönen Blick über Lug und die umliegenden Hügel ermöglicht.
Von der Bank aus steige ich im Wald weiter hinauf, bis der Pfad an einem Schild auf einen breiten Waldweg stößt. Hier finde ich die Markierungen der Spirkelbacher Höllenberg-Tour.
3. Spirkelbacher Höllenbergtour
Ich folge dem Waldweg leicht bergab (gen Westen), bis mein Pfad talwärts abzweigt und mich in einem Linksbogen hinunter zum Luger Friedrich führt.
Der Friedrich hat eigentlich einen ganz seriösen Namen, er heißt nämlich Friedrichsfelsen. Von einer Felsenkanzel, die den bergseitigen Teil des Massivs bildet, hat man einen fantastischen Blick hinüber zu ihm, insbesondere auf eine spektakuläre bergseitige Abseilstelle. Der Luger Friedrich, auch Friedrichsfelsen oder kumpelhaft Fritz genannt, ragt markant aus dem Hang des 450 Meter hohen Höllenbergs heraus. Der talseitig bis zu 67 Meter hohe Turm ist damit das Wahrzeichen der Gemeinde Lug.
Die Kletterrouten am Friedrich gelten als besonders lang für diese Gegend, sie sind nicht nur, aber auch deshalb Highlights für Kletterer. Aufgrund der Schwierigkeitsgrade (IV - IX-) ist der Felsen vorwiegend für erfahrenere Kletterer geeignet.
Ich folge nun der Höllenberg-Tour Richtung Spirkelbach, Höllenfelsen, und wandere weiter am Hang entlang nach Westen, eben bis zum Höllenfelsen (330m). Hier kann man zwischen den Felsen weit hinunterkraxeln, wenn man mag (T3).
Nur wenige 100 Meter westlich des Luger Friedrich sticht der Höllenfels den steilen Waldhang hinauf. 2016 wurde er großzügig freigestellt und die Wege zu den drei Sektoren neu angelegt. Durch den unterschiedlichen Charakter dieser Sektoren ist die Kletterei sehr abwechslungsreich. Das vordere Massiv ist charakterisiert durch anspruchsvolle Risse und wunderschöne Kaminklettereien sowie steile Wandklettereien. Der Blick hinauf zu den beiden schrägen Türmen, dem dreieckigen Felsenfenster und der luftigen Scharte faszinieren aber auch die Wanderer. Am östlich sich anschließenden Höllenfelskopf erwarten die Kletterer einige Plattenschleicher über steile Reibungsplatten. Und oben am Nordtürmchen gibt es einige kurze aber knackige Klettereien.
Nach dem Kraxeln wieder zurück zum Waldweg. Nun weiter der Markierung folgend auf breitem Waldweg nach Norden. Der Weg führt mich bald steil bergab bis hinunter zur K 54. Über die Straße hinüber und auf eine Wiese zu einem Tor. Durch das Tor und nach rechts auf einem Wiesenweg. Hier stehen oft Ziegen - und im Herbst ist die Wiese, weil sie lang noch im Schatten liegt, oft von silbrigem Rauhreif überzogen.
Aber es ist ja Frühling! Deshalb nun nicht in den Ort hinein, sondern hinüber zum kleinen Parkplatz am Friedhof. Hier geht es zunächst wieder hinauf in den Wald, oben jedoch auf einem breiten Weg um einen Bergsporn herum zum Spirkelbacher Sportgelände.
Mit dieser Routenführung scheinen die Spirkelbacher selbst nicht ganz zufrieden zu sein. Zu Recht. Denn der Weg ist hier einfach unschön und wird lieblos an den Spielfeldrändern zweier Fußballplätze entlang geführt. Er ist hier auch nicht gut markiert, ohne Karte ist man aufgeschmissen. Da sollte man sich besser eine Alternative überlegen - Wege gibt's im Wald genug - auch wenn die für den Höllen grottenschlechte Wanderkarte anderes suggeriert.
Es geht nun hinauf zum Kleinen Ferkelstein (310m). Das ist zwar kein besonders imposanter Fels, aber der einzige auf dieser Seite, deshalb muss er wohl ins Programm mit hinein. Einen halben Kilometer weiter ist der Große Ferkelstein (320m) zwar größer, aber auch nicht viel spannender, weil man ihn nur von oben begeht. Immerhin hat man von ihm aus einen netten Blick ins Tal und hinüber in die Hügel um Wilgartswiesen, um Hauenstein und zu den neun Felskanzeln am Rindsberg.
Hier beginnt nun endlich ein schöner, schmaler Pfad, der direkt dem Rücken des Höllenbergs folgt. Im Gegensatz zu den Höhenwegen der Geiersteine-Tour oder des Buntsandsteinwegs hat der Höllenberg hier oben allerdings nicht viel zu bieten. Kaum Felsen, wenig Ausblicke. Nur an wenigen Stellen kommt das Pfälzer Felsenlandfeeling auf.
Und je weiter man kommt, und je länger die echten Highlights ausbleiben, umso öfter fragt man sich, warum das ein Premiumwanderweg sein soll: Warum werden Klingelfels und Kisselbachwand ausgelassen? Die Südostseite des Höllenbergs ist so viel schöner als die Spirkelbacher Seite, und eine Routenführung, die die Luger Felsen im Süden, den Kammweg und die Südostseite mit Klingelfels und Kisselbachwand (z. B. über den alten 30er-Weg oder den unbez. Wanderweg am Hang direkt unterhalb der Felsen) bietet sich doch geradezu an! Zuhause kuckt man dann in den Kriterienkatalog des Deutschen Wanderinstituts, und ist überrascht, denn Schönheit gehört allenfalls verkappt zu den Bewertungskriterien. Ich kenne jedenpfalz noch eine ganze Menge kleiner, vergessener Wege in der Gegend, die es weitaus eher verdient hätten, Premium zu heißen. Werde sie selbstverständlich hier posten!
Zurück zum Thema: Vom Hüttl auf dem Höllenberg steige ich nun auf einem steilen Pfad mehr oder weniger direkt hinunter nach Lug, teils auf meinem Aufstiegsweg. (Höllenberg-Tour: 1:45) Dem blauen Kreuz folgend geht es schließlich zurück zum Auto.
Fazit:
Was neun Stunden hätte dauern sollen, ging auch in sechseinhalb. Doch nicht sone Powertour. Wer noch eins draufsetzen mag, der schließt Premiumrunde Nummer vier an, den tollen Wilgartswieser Biosphären-Pfad. Der ist mit 3 Stunden angegeben und kann sicherlich auch in eineinhalb gegangen werden... ;-)
...und passend dazu die Musik: "Three Short Stories" von Art Against Agony aus St. Uttgart.
Ich verknüpfe also den Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg, die Luger Geiersteine-Tour und die Spirkelbacher Höllenbergtour zu einer Superpremiumtour. "Premium" bedeutet: All diese Touren haben das deutsche Wandersiegel "Premiumweg" erhalten, das das Deutsche Wanderinstitut verleiht - yep, wir sind in Deutschland.
1. Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg
Losgez auf dem Wanderparkplatz vor dem Ortseingang von Dimbach. Hier ist der Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg prima ausgeschildert. Eine Karte braucht man im Grunde nicht, man läuft einfach den Markierungen nach. Außer man geht, wie ich, die Extrem-Variante.
Die ca. 10 km lange Runde zickzackt zunächst hinauf zum Falkenstein, dem Felsen, dem das Logo der Tour nachgebildet ist. Wer Lust hat und den Durchschlupf entdeckt, kann den Felsen unterqueren und auf der anderen Seite wieder herumkommen. Der Pfad folgt jetzt immer dem Bergkamm, bzw. dem Buntsandsteinriff. Auf der Höhe angekommen (Dimberg, 418m), weist ein Wegweiser zum Kaftenstein. Diese kleine Aussichtskanzel oberhalb von Dimbach habe ich natürlich mitgenommen - sind eh nur ein paar hundert Meter hin und zurück, und die Aussicht in den Knautsch, in dem das Örtchen liegt, ist schön.
Zurück auf dem Dimberg sollte man sich ab hier unbedingt auf den Felsen halten, spektakularitätshalber. Wem das zu ausgesetzt ist - besonders am Ende, zum Dimbergpfeiler hin, gibt es einige ausgesetzte Stellen - der bleibt zunächst auf dem ausgeschilderten Buntsandstein-Höhenweg, hält sich aber, wenn dieser nach rechts hinunterdriftet, weiter hart am Felsen. Das ist schöner. Hier haben Kletterer genügend Appraochingrouten getrampelt, so dass man auch dort bequem wandern kann.
Wir Extremen halten uns immer auf dem Felsenriff, und umgehen anspruchsvollere Kletterstellen auf dessen linker Seite. Spannend ist eine ausgesetzte Stelle, bei der man einem auskragenden Felsen in Bauchhöhe ausweichen muss. Aber es lohnt sich - die Aussicht ist fantastisch. Ebenso sollte man unbedingt so weit vor gehen wie nur irgend möglich, auch die Aussicht vom Pfeiler selbst sucht ihresgleichen.
Von dort ein paar Meter zurück kann man im Wald, dessen Hang hier (nordostseitig) fast bis ganz nach oben reicht, bequem, aber sehr steil und weglos (T3, T4, je nach Routenwahl) absteigen. Unten hält man sich dann rechts, wo man unterhalb des Pfeilers wieder auf den Buntsandstein-Höhenweg stößt. Dem bin ich jetzt ein kurzes Stück bergab bis zu einer großen Wegkreuzung gefolgt. Dort gez ein Stück nach links auf einem breiten Waldweg, und dann rechts hinauf zu den Isselmannsteinen (Besteigung nicht sehr lohnend). Dahinter über einen Waldweg und weiter rauf auf den Rötzenberg (459m), im Grunde immer auf dem Rücken entlang.
Es geht über den Gipfel des Rötzenbergs hinüber und drüben weiter zum Rötzenfels. Dort hat man wieder eine grandiose Aussicht. Etwas einsamer ist es, wenn man nach links bis zum Kreuz geht (Stelle I+), aber man sollte die Vogelschutzbestimmungen beachten. Hier hab' ich erstmal ein Päuschen eingelegt.
Der Pfad führt dann vom Rötzenfels aus den Hang hinunter zu einem breiten Waldweg, auf dem man nun den Fels weit unten südseitig umläuft. Man folgt der Markierung an einem Kletterhüttl vorbei und weiter bis zur Schutzhütte des Pfälzerwaldvereins.
Nun umkurvt man den nächsten Bergsporn nordseitig, immer noch auf breitem Weg. Ein kleiner Pfad zweigt aber bald links hinauf. Oben wie gehabt auf den Kamm. Der nächste Felsen trägt den unaussprechlichen Namen "Kieungerfelsen". Danach geht es auf den Immersberg (463m), über den auch der schöne Rimbachsteig führt. Oben immer zwischen Felsen hindurch am Kamm entlang in einem weiten Rechtsbogen rund um Dimberg herum. Bald zweigt der Pfad rechts ab und es geht steil hinunter. Der letzte Felsen dieser Tour ist der Keeshäwel, ein grober Klotz mit senkrechten Wänden, der den Kletterern vorbehalten bleibt. Untenhalb wendet sich der Weg am Waldrand nach rechts und man spaziert gemütlich in den Ort Dimbach (245m) hinunter.
An einem Kreisverkehr hält man sich links, wandert aus dem Ort hinaus, und gelangt nach kurzer Strecke wieder an den Parkplatz.
Für den Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg habe ich insgesamt 3 Stunden gebraucht, das ist in etwa die Zeit, die angegeben ist. Eigentlich war ich schneller, die Kraxelei und die Pausen sind in die 3 Stunden eingerechnet.
Weiter nach Lug
Weitergez dem blauen Kreuz Richtung Norden folgend nach Lug. Man läuft in die Ortsmitte von Lug (230m) bis zur Kirche.
2. Luger Geiersteine-Tour
Hier an der Kirche startet die Geiersteine-Tour. Die Markierung führt vor der Kirche rechts und dahinter gleich links hinauf in den Wald.
Es geht weiter in einem länglichen Zickzack (je niedriger die Berge, desto weiträumiger die Serpentinen...) hinauf zum Kreuzfelsen hoch über Lug. Die Geiersteinetour folgt nun etwas unschön dem breiten Waldweg unterhalb der Felstürme nach links. Es geht zunächst in östlicher, dann in nördlicher Richtung den Hang des Heischberges hinauf. Hier bieten sich schönere Alternativen an, schmale Pfade, die in Serpentinen hinauf auf den Rück führen, man bleibt aber auf dem wenig schönen Waldweg. Kurz bevor man auf dem Rücken anlangt, endet der breite Weg. Hier geht es ein paar Meter nach links hinab zum Runden Hut (340m), einem Felsgebilde, das genauso heißt, wie es aussieht.
Dort kann man pausen, danach geht es wieder hinauf und nun auf dem Rücken des Heischberges (412m) entlang südwärts. Endlich auf einem schmalen Pfad geht es auf der linken Seite des obligatorischen Felsenriffs entlang. Am Ende, wenn sich die Geiersteinetour wieder nach rechts, Richtung Lug wendet, stehen linker Hand die namengebenden Geiersteine (370m).
Diese Felsformation gehört zu den markantesten der gesamten Pfalz, und man sollte, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt, unbedingt bis ganz nach vor gehen: Vom für jedermann begehbaren Teil durch einen schmalen Spalt auf einen Absatz, dann glatt und abschüssig weiter hinunter. Nun nach rechts, etwas luftig direkt über der senkrechten Südwand und noch einmal hinunter in die Einschartung vor den beiden Felstürmen. Den ersten Turm umgeht man links auf einem erdigen Band, von dem auf es luftig (nicht auspsychen!) in die schmale Lücke zwischen den beiden Türmen geht. Dort kurz durchatmen, und dann mit etwas Kletterfertigkeit hinauf auf den vorderen Turm (II).
Die Aussicht ist großartig: Man sieht hinüber in die Gegend rund um Annweiler, mit dem Trifels, der Engelmannsfelsen bei Gossersweiler-Stein ist zu sehen, ebenso der Dimberg mit seinen Felsen.
Zurück in sicheres Wandergelände geht's auf dem gleichen Weg.
Der Wanderweg führt nun an weiteren Felsen vorbei auf dem Rücken Richtung Westen. Es geht über den Hornstein (401m) hinüber zu den Kreuzfelsen, denen man sich nun von oben nähert. Hier hat man einen schönen Blick auf Lug und in Richtung Hauenstein. Auf einem Zickzackweg steigt man bergab und trifft unten wieder auf den breiten Waldweg unterhalb der Felstürme. hier einige Meter nach links und dann rechts einen schönen Weg hinunter nach Lug. Selbstverständlich gibt's auch hier noch eine jener ebenso riesigen wie unnötigen Serpentinen... ;-)
Für die mit 2 Stunden angegebene Runde habe ich 1:15 gebraucht. Geht noch was? Geht noch was!
Durch Lug auf die andere Talseite
In Lug geht es hinauf zu Hütte des Pfälzerwaldvereins (PWV) auf der anderen Talseite. Nun die Straße Im Maisfeld rauf und noch vor der PWV-Hütte nach rechts, auf dem Weg 3/16. Hier am Waldrand entlang (Bez. 3 und 16) und dann halblinks einen Pfad in den Wald hinauf.
Im Wald zweigt der Weg 3 nach links ab und ich folge ihm auf felsigen Serpentinen steil hinauf zum oberen Rand einer Felswand. Hier befindet sich auch eine Aussichtsbank, die einen schönen Blick über Lug und die umliegenden Hügel ermöglicht.
Von der Bank aus steige ich im Wald weiter hinauf, bis der Pfad an einem Schild auf einen breiten Waldweg stößt. Hier finde ich die Markierungen der Spirkelbacher Höllenberg-Tour.
3. Spirkelbacher Höllenbergtour
Ich folge dem Waldweg leicht bergab (gen Westen), bis mein Pfad talwärts abzweigt und mich in einem Linksbogen hinunter zum Luger Friedrich führt.
Der Friedrich hat eigentlich einen ganz seriösen Namen, er heißt nämlich Friedrichsfelsen. Von einer Felsenkanzel, die den bergseitigen Teil des Massivs bildet, hat man einen fantastischen Blick hinüber zu ihm, insbesondere auf eine spektakuläre bergseitige Abseilstelle. Der Luger Friedrich, auch Friedrichsfelsen oder kumpelhaft Fritz genannt, ragt markant aus dem Hang des 450 Meter hohen Höllenbergs heraus. Der talseitig bis zu 67 Meter hohe Turm ist damit das Wahrzeichen der Gemeinde Lug.
Die Kletterrouten am Friedrich gelten als besonders lang für diese Gegend, sie sind nicht nur, aber auch deshalb Highlights für Kletterer. Aufgrund der Schwierigkeitsgrade (IV - IX-) ist der Felsen vorwiegend für erfahrenere Kletterer geeignet.
Ich folge nun der Höllenberg-Tour Richtung Spirkelbach, Höllenfelsen, und wandere weiter am Hang entlang nach Westen, eben bis zum Höllenfelsen (330m). Hier kann man zwischen den Felsen weit hinunterkraxeln, wenn man mag (T3).
Nur wenige 100 Meter westlich des Luger Friedrich sticht der Höllenfels den steilen Waldhang hinauf. 2016 wurde er großzügig freigestellt und die Wege zu den drei Sektoren neu angelegt. Durch den unterschiedlichen Charakter dieser Sektoren ist die Kletterei sehr abwechslungsreich. Das vordere Massiv ist charakterisiert durch anspruchsvolle Risse und wunderschöne Kaminklettereien sowie steile Wandklettereien. Der Blick hinauf zu den beiden schrägen Türmen, dem dreieckigen Felsenfenster und der luftigen Scharte faszinieren aber auch die Wanderer. Am östlich sich anschließenden Höllenfelskopf erwarten die Kletterer einige Plattenschleicher über steile Reibungsplatten. Und oben am Nordtürmchen gibt es einige kurze aber knackige Klettereien.
Nach dem Kraxeln wieder zurück zum Waldweg. Nun weiter der Markierung folgend auf breitem Waldweg nach Norden. Der Weg führt mich bald steil bergab bis hinunter zur K 54. Über die Straße hinüber und auf eine Wiese zu einem Tor. Durch das Tor und nach rechts auf einem Wiesenweg. Hier stehen oft Ziegen - und im Herbst ist die Wiese, weil sie lang noch im Schatten liegt, oft von silbrigem Rauhreif überzogen.
Aber es ist ja Frühling! Deshalb nun nicht in den Ort hinein, sondern hinüber zum kleinen Parkplatz am Friedhof. Hier geht es zunächst wieder hinauf in den Wald, oben jedoch auf einem breiten Weg um einen Bergsporn herum zum Spirkelbacher Sportgelände.
Mit dieser Routenführung scheinen die Spirkelbacher selbst nicht ganz zufrieden zu sein. Zu Recht. Denn der Weg ist hier einfach unschön und wird lieblos an den Spielfeldrändern zweier Fußballplätze entlang geführt. Er ist hier auch nicht gut markiert, ohne Karte ist man aufgeschmissen. Da sollte man sich besser eine Alternative überlegen - Wege gibt's im Wald genug - auch wenn die für den Höllen grottenschlechte Wanderkarte anderes suggeriert.
Es geht nun hinauf zum Kleinen Ferkelstein (310m). Das ist zwar kein besonders imposanter Fels, aber der einzige auf dieser Seite, deshalb muss er wohl ins Programm mit hinein. Einen halben Kilometer weiter ist der Große Ferkelstein (320m) zwar größer, aber auch nicht viel spannender, weil man ihn nur von oben begeht. Immerhin hat man von ihm aus einen netten Blick ins Tal und hinüber in die Hügel um Wilgartswiesen, um Hauenstein und zu den neun Felskanzeln am Rindsberg.
Hier beginnt nun endlich ein schöner, schmaler Pfad, der direkt dem Rücken des Höllenbergs folgt. Im Gegensatz zu den Höhenwegen der Geiersteine-Tour oder des Buntsandsteinwegs hat der Höllenberg hier oben allerdings nicht viel zu bieten. Kaum Felsen, wenig Ausblicke. Nur an wenigen Stellen kommt das Pfälzer Felsenlandfeeling auf.
Und je weiter man kommt, und je länger die echten Highlights ausbleiben, umso öfter fragt man sich, warum das ein Premiumwanderweg sein soll: Warum werden Klingelfels und Kisselbachwand ausgelassen? Die Südostseite des Höllenbergs ist so viel schöner als die Spirkelbacher Seite, und eine Routenführung, die die Luger Felsen im Süden, den Kammweg und die Südostseite mit Klingelfels und Kisselbachwand (z. B. über den alten 30er-Weg oder den unbez. Wanderweg am Hang direkt unterhalb der Felsen) bietet sich doch geradezu an! Zuhause kuckt man dann in den Kriterienkatalog des Deutschen Wanderinstituts, und ist überrascht, denn Schönheit gehört allenfalls verkappt zu den Bewertungskriterien. Ich kenne jedenpfalz noch eine ganze Menge kleiner, vergessener Wege in der Gegend, die es weitaus eher verdient hätten, Premium zu heißen. Werde sie selbstverständlich hier posten!
Zurück zum Thema: Vom Hüttl auf dem Höllenberg steige ich nun auf einem steilen Pfad mehr oder weniger direkt hinunter nach Lug, teils auf meinem Aufstiegsweg. (Höllenberg-Tour: 1:45) Dem blauen Kreuz folgend geht es schließlich zurück zum Auto.
Fazit:
Was neun Stunden hätte dauern sollen, ging auch in sechseinhalb. Doch nicht sone Powertour. Wer noch eins draufsetzen mag, der schließt Premiumrunde Nummer vier an, den tollen Wilgartswieser Biosphären-Pfad. Der ist mit 3 Stunden angegeben und kann sicherlich auch in eineinhalb gegangen werden... ;-)
Tourengänger:
Nik Brückner

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare