Das Angenehme ist, zumindest am Reichenstein, wenn die Wettervorhersage nicht all zu rosig ist, hat man den Berg fast für sich allein und das war auch heute wieder einmal der Fall. Oder liegt es vielleicht auch daran, dass sehr viele Tourengeher ihre Schier schon ins Eck gestellt haben? Egal, am Reichenstein liegt noch genügend Schnee für Touren ohne Schitragen.
Wir starten unsere Tour, genauso wie letzten Samstag, um kurz nach 8.00 Uhr am Parkplatz beim Präbichlerhof. Nur drei Autos stehen noch am großen Parkplatz. Wir können direkt vom Parkplatz in die Schier steigen und unsere Tour beginnen.
Im Gegensatz zur vorigen Woche sind heute, zumindest, die Sichtbedingungen ganz leidlich und das sollte auch über den gesamten Tourverlauf so bleiben. Beim Anstieg Richtung Bergstation des Grübllifts sehen wir hoch über uns zwei einsame Tourengeher, die ihre Spur bergwärts ziehen. Na dann werden wir wenigstens in der NO-Rinne nicht spuren müssen ☺. Gemütlich steigen wir Richtung NO-Rinne an.

Der Schnee ist schön kompakt und die Temperaturen recht angenehm. Als wir in die NO-Rinne spuren macht sich der gefallene Neuschnee der letzten Tage sehr unangenehm bemerkbar, sprich er stollt ziemlich dick an der Schiunterseite an. Bald wird der Hang zu steil und wir steigen aus den Schiern und es kommen die Steigeisen an die Tourenschuhe.

Ober uns ist ein einsamer Alleingänger Richtung Reichenstein unterwegs.

Allerdings fällt uns auf, dass er sehr langsam ist und wir kontinuierlich aufholen. Als wir kurz unter der Stelle anlangen, wo sich die Rinne verengt bzw. nach rechts "hinausdreht", kommt uns der Alleingänger auf seinen Schiern entgegen.

Der letzte Aufschwung schien ihm ohne Pickel zu heikel, dass er beschloss umzudrehen und über die NO-Rinne wieder abzufahren. Wir unterhalten uns kurz und steigen dann weiter auf. Es war dann nicht so schwierig wie befürchtet, denn Thomas hatte auch keinen Pickel mit, jedoch haben Michael und ich eine ordentliche Spur getreten und er stieg ohne Probleme die Rinne hinauf.

Nach 2 Stunden und 25 Minuten stehen wir am Gipfel des Eisenerzer Reichensteins.

Während wir kurz darauf uns Richtung Rote Rinne aufmachen, fahren gerade 2 Tourengänger in die Rinne ein und 2 weitere kommen über den Normalanstieg gerade über die Nordrinne herauf.


Die Sicht war heute perfekt und so stieg die Vorfreude auf die Abfahrt durch die Rote Rinne.

Im oberen Teil lag leicht gepackter Pulverschnee und ab dem Mittelteil hatte eine ziemlich große Lawine die Rinne "glattgehobelt" und es war unbeschwert, locker, leichtes Schwingen bis in den Talgrund angesagt.

Als wir unten wieder angefellt hatten und uns zum Aufstieg aufs Rottörl bereit machten zog eine Schauerfront mit einem ziemlichen Regenguss über uns hinweg. Erst kurz vor dem Rottörl ging der Regen in Graupelschauer über, der jedoch bei der Abfahrt so schnell aufhörte, wie er gekommen war.
Die Abfahrt vom Rottörl zurück zum Ausgangspunkt bot von Pulver, über Firn bis schweren Sulzschnee alles, was das Tourengeherherz "erfreut". Trotzdem war es eine schöne Karsamstag Schitour, die dort endete wo sie begonnen hatte - am Präbichlerhof.

Fazit der Tour: Eine alpine Schitour, die sowohl sichere Spitzkehrentechnik im steilen Gelände verlangt, sowie, heute, einen versierten Steigeisengeher. Da eine Lawine die Rote Rinne "durchgeputzt" hat, war die Abfahrt total "glattgehobelt" und es war unbeschwert, locker-leichtes Schwingen die Steilrinne abwärts angesagt. Die Abfahrt vom Rottörl bis zum Ausgangspunkt der Tour ist derzeit noch problemlos möglich und bot alle Schneearten. Von Pulver, über leichten bis zu schweren Sulzschnee war alles "vertreten"
Twonav Aventura 3.0*/CGPSL 7.6.6
Dauer: 3:56
Zeit in Bewegung: 3:50
Zeit im Stillstand: 0:06
Strecke: 7,377 km
Maximale Höhe: 2165m
Maximale Höhendifferenz: 864m
Kum.Steigen: ↑ 1160m
Ges.Abstieg: ↓ 1170m
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