Wintereinbruch und "Notabstieg" von der Memminger Hütte nach Zams (9. Tag von Garmisch - Vaduz)
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Der berühmte Abstieg von der Memminger Hütte nach Zams wird fast nur als Teil des E5 begangen. Er hat einen schlechten Ruf, weil es in 5 Stunden fast 2000 Meter bergab geht, aber eigentlich sollte der schlechte Ruf den Knien gelten, die damit Probleme haben. Die Route kann nichts dafür - sie ist sogar eine der schönsten, die ich kenne - die Fotos sprechen für sich.
2011, auf dem Weg von Garmisch nach Vaduz, wollte ich eigentlich vom Württembergerhaus (Lieblingshütte) zur Augsburger Hütte und dann am Tag darauf auf dem Augsburger Höhenweg weiter. Schon auf der Großbergspitze fing es dann an zu schneien. Über die Seescharte und die Wegscharte ging es dann noch gut, aber die Felsen der Parseierscharte waren von einer spiegelglatten Eisschicht überzogen. Ich kam mit meiner Begleiterin Rijke zwar noch rüber, aber die Wand hinauf zu Partolscharte schien uns bei diesen Bedingungen zu gefährlich zu sein. Schließlich kannten wir sie damals noch nicht.
Also Umkehr und zur Memminger Hütte. Meinen Plan, den Augsburger Höhenweg zu gehen, musste ich demnach schon zum zweiten Mal wegen Wintereinbruchs aufgeben. Stattdessen beschlossen wir, am nächsten Tag nach Landeck abzusteigen und am darauffolgenden Tag von Landeck zum Hohen Riffler weiterzugehen.
Zunächst hab ich mich geärgert, weil ich den Abstieg nach Zams eigentlich nicht mehr gehen wollte. Ein paar Jahre zuvor hatte ich das bereits gemacht, auf dem Weg von Bregenz nach Bozen. Aber dann ...
Der nächste Morgen war wunderschön, wir wachten im tiefsten Winter wieder wieder auf. Steinböcke zogen die ersten Spuren im Schnee, hinauf zum Seekogel. Los gings noch bei mäßigem Wetter. Zunächst etwa eine Stunde hinauf zur Seescharte (2540m), die den schwierigsten Teil der Tour darstellt. Aber auch wenn ein offenbar sehr unerfahrener E5ler vor uns darauf bestand, sein Klettersteigset anzulegen: Man braucht es nicht. Der Anfänger ließ sich nur mit viel gutem Zureden über die Scharte bringen, seine Angst blieb dann aber, wie er am Ende selbst zugestand, unbegründet.
Nun begann der 4 Stunden lange Abstieg, der vollkommen zu Unrecht einen so schlechten Ruf hat. Man bewegt sich in dieser Zeit durch so viele Vegetationszonen wie an keinem anderen Tag auf dem E5. Kurz nach der Scharte schon gönnten wir uns eine kleine Pause und entledigten uns sämtlicher Kleidung, naja, fast sämtlicher, die wir morgens angezogen hatten (das war so ziemlich alles gewesen, was wir dabeihatten), denn es wurde langsam Frühling. Die Sonne kam heraus und tauchte die Landschaft in ein unglaubliches Licht. Und je weiter es hinunterging, umso schöner und wärmer wurde es. Unten war es dann sogar Sommer! Insgesamt waren es 30° Temperaturunterschied von der Seescharte bis nach Zams!
Auf der oberen Lochalpe (1800m) kam ich mal wieder nicht vorbei, die ist so schön gelegen, dass ich da einfach einkehren muss. Der Blick hinter zur verschneiten Parseierspitze war einfach herrlich! Danach wird der Weg für ein Weilchen flacher, bevor es hoch über der Schlucht des Lochbachs, deren Ausgang unter dem Namen "Zammer Lochputz" vermarktet wird (sehenswert!), auf einem in den Felsen gesprengten Weg erneut hinab geht. Hier habe ich mir die Stelle genau angesehen, an der man hinauf zur Hundsfälle und von dort aus weiter zur Silberspitze kommt. Den Plan des Südanstiegs auf die Silberspitze habe ich dann 2016 in die Tat umgesetzt.
Doch der Abstieg ist hier noch nicht zuende: Nach einer Aussichtskanzel hoch über Zams geht es nochmal einige hundert Meter hinab ins Tal.
Unten in Zams angekommen, wartete ein dröger Latsch ins vollkommen überlaufene Landeck auf uns. Das war dann nicht mehr schön. Der Latsch - denn Landeck selbst ist toll! Und dann erst der Hike von Landeck auf die Grafhütte...
2011, auf dem Weg von Garmisch nach Vaduz, wollte ich eigentlich vom Württembergerhaus (Lieblingshütte) zur Augsburger Hütte und dann am Tag darauf auf dem Augsburger Höhenweg weiter. Schon auf der Großbergspitze fing es dann an zu schneien. Über die Seescharte und die Wegscharte ging es dann noch gut, aber die Felsen der Parseierscharte waren von einer spiegelglatten Eisschicht überzogen. Ich kam mit meiner Begleiterin Rijke zwar noch rüber, aber die Wand hinauf zu Partolscharte schien uns bei diesen Bedingungen zu gefährlich zu sein. Schließlich kannten wir sie damals noch nicht.
Also Umkehr und zur Memminger Hütte. Meinen Plan, den Augsburger Höhenweg zu gehen, musste ich demnach schon zum zweiten Mal wegen Wintereinbruchs aufgeben. Stattdessen beschlossen wir, am nächsten Tag nach Landeck abzusteigen und am darauffolgenden Tag von Landeck zum Hohen Riffler weiterzugehen.
Zunächst hab ich mich geärgert, weil ich den Abstieg nach Zams eigentlich nicht mehr gehen wollte. Ein paar Jahre zuvor hatte ich das bereits gemacht, auf dem Weg von Bregenz nach Bozen. Aber dann ...
Der nächste Morgen war wunderschön, wir wachten im tiefsten Winter wieder wieder auf. Steinböcke zogen die ersten Spuren im Schnee, hinauf zum Seekogel. Los gings noch bei mäßigem Wetter. Zunächst etwa eine Stunde hinauf zur Seescharte (2540m), die den schwierigsten Teil der Tour darstellt. Aber auch wenn ein offenbar sehr unerfahrener E5ler vor uns darauf bestand, sein Klettersteigset anzulegen: Man braucht es nicht. Der Anfänger ließ sich nur mit viel gutem Zureden über die Scharte bringen, seine Angst blieb dann aber, wie er am Ende selbst zugestand, unbegründet.
Nun begann der 4 Stunden lange Abstieg, der vollkommen zu Unrecht einen so schlechten Ruf hat. Man bewegt sich in dieser Zeit durch so viele Vegetationszonen wie an keinem anderen Tag auf dem E5. Kurz nach der Scharte schon gönnten wir uns eine kleine Pause und entledigten uns sämtlicher Kleidung, naja, fast sämtlicher, die wir morgens angezogen hatten (das war so ziemlich alles gewesen, was wir dabeihatten), denn es wurde langsam Frühling. Die Sonne kam heraus und tauchte die Landschaft in ein unglaubliches Licht. Und je weiter es hinunterging, umso schöner und wärmer wurde es. Unten war es dann sogar Sommer! Insgesamt waren es 30° Temperaturunterschied von der Seescharte bis nach Zams!
Auf der oberen Lochalpe (1800m) kam ich mal wieder nicht vorbei, die ist so schön gelegen, dass ich da einfach einkehren muss. Der Blick hinter zur verschneiten Parseierspitze war einfach herrlich! Danach wird der Weg für ein Weilchen flacher, bevor es hoch über der Schlucht des Lochbachs, deren Ausgang unter dem Namen "Zammer Lochputz" vermarktet wird (sehenswert!), auf einem in den Felsen gesprengten Weg erneut hinab geht. Hier habe ich mir die Stelle genau angesehen, an der man hinauf zur Hundsfälle und von dort aus weiter zur Silberspitze kommt. Den Plan des Südanstiegs auf die Silberspitze habe ich dann 2016 in die Tat umgesetzt.
Doch der Abstieg ist hier noch nicht zuende: Nach einer Aussichtskanzel hoch über Zams geht es nochmal einige hundert Meter hinab ins Tal.
Unten in Zams angekommen, wartete ein dröger Latsch ins vollkommen überlaufene Landeck auf uns. Das war dann nicht mehr schön. Der Latsch - denn Landeck selbst ist toll! Und dann erst der Hike von Landeck auf die Grafhütte...
Tourengänger:
Nik Brückner
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