Vordere Kesselschneid (2002 m) - der lange Weg aus dem Inntal
Wer den Zahmen Kaiser kennt, der weiß, dass er gar nicht so zahm ist, wie sein Name vermuten lässt - vor allem nach Norden macht er mit seinen beeindruckenden Abstürzen eine recht gute Figur. Dazu kommt, dass die Täler zu seinen Füßen tief eingeschnitten sind und sich daher die Anstiege recht lange ziehen. Wer aber etwas Ausdauer mitbringt, der kann hier oben auf dem weiten Plateau sehr aussichtsreiche Unternehmungen erleben, die mit dem Kontrast zwischen den sanften Voralpenbergen und der zackigen Kette des Wilden Kaisers etwas Besonderes bieten. Demjenigen, der nicht ganz so gut zu Fuß ist, oder der sich gerne Zeit nimmt, bietet sich die nahezu ganzjährig geöffnete Vorderkaiserfeldenhütte als Unterkunft an, um den langen Anstieg aus dem tief eingekerbten Inntal abzufedern...
Die lange Tour startet in Kufstein-Sparchen. Gegenüber des Parkplatzes beginnt der breite Weg, der über unzählige Stufen bergan führt und schließlich in einen schmalen Fahrweg übergeht. Bald mündet er in die seit 2008 existierende Teerstraße, die das Tal von Norden her über einen Tunnel erschließt und die nur von Anrainern befahren werden darf. Auf ihr weiter, vorbei am Veitenhof, bis sie nach links verlassen wird. Ab hier geht's auf breitem Wanderweg steil bergan, bis endlich die Rietzaualm mit der Antoniuskapelle erreicht ist. Hier flacht es kurzzeitig ab, bevor sich der Weg doch wieder ins Zeug legt und hinauf zur Vorderkaiserfeldenhütte leitet. Hier bietet sich die Gelegenheit zu Einkehr und Übernachtung.
Durch Wald geht's weiter aufwärts, bis nach links der Abstecher zur Naunspitze abzweigt. In wenigen Minuten ist der Gipfel (Kreuz und Buch) erreicht. Der Abstecher lohnt sich wirklich, denn die Naunspitze steht als Felskanzel direkt über dem Inntal und bietet vielleicht den interessantesten Gipfelblick auf der gesamten Tour.
Wieder auf dem Hauptweg angekommen, leitet dieser hinauf auf das wellige Hochplateau des Zahmen Kaisers. Dort, wo der Weg des Plateau erreicht, zweigt nach rechts der Steig zum Petersköpfl (Kreuz und Buch) ab, das nach wenigen Minuten erreicht ist - auch dieser Abstecher lohnt sich.
Der Weg zur Pyramidenspitze führt von der Verzweigung quer über das große, wellige Hochplateau nach Osten hinüber zum Einserkogel, immer nahe der nördlichen Abbruchkante entlang. Vom Einserkogel geht's hinunter in eine kleine Scharte und dann ein kurzes Stück durch einen steileren Hang hinüber zum Zwölferkogel. Von ihm ein kleines Stück nach Osten bergab, dann gelangt man zum Beginn des kurzen Kamins, der versichert hinab zum Vogelbad leitet. "Vogelbad" bezeichnet die Scharte zwischen Zwölfer- und Elferkogel, von der nach Norden das Egersgrinn hinunter führt.
Vom Vogelbad geht's hinauf zum unbedeutenden Elferkogel und nun ist's endlich nicht mehr weit zur Pyramidenspitze, die bald darauf erreicht wird. Sie trägt ein Gipfelkreuz (mit -buch) und ist sicherlich der bekannteste Gipfel des Zahmen Kaiser - aber eben nicht der höchste! Will man noch die Zweitausendermarke knacken, dann muss man noch weiter zur Vorderen Kesselschneid, dem einzigen Zweitausender des Zahmen Kaisers.
Nach Süden geht's in wenigen Minuten hinunter zum tiefsten Punkt und dann ohne Schwierigkeiten hinauf zur Vorderen Kesselschneid, die lediglich ein Steinmann ziert. Der Bär steppt eben anderswo und somit hat man hier meist seine Ruhe an diesem schönen Fleckchen Erde. Die Umsicht ist ausgezeichnet und der Wilde Kaiser präsentiert sich von seiner Schokoladenseite, aber auch der Tiefblick ins wilde Winkelkar ist nicht zu verachten. Da geht's schon mächtig steil hinunter...
Der Rückweg verläuft wieder auf der Anstiegsroute und hat noch den einen oder anderen "ganz netten" Gegenanstieg in petto. Wer dies vermeiden möchte, kann auch südwestseitig durch das Öchselweid oder oberhalb des Vogelbads durch die Vordere Steingrube zur Vorderkaiserfeldenhütte absteigen.
Schwierigkeiten:
Von Kufstein zur Vorderkaiserfeldenhütte: T1 (in der Regel geräumt oder bestens gespurt).
Von der Hütte zur Naunspitze: T3 (nur kurz im Gipfelbereich, sonst T2; in der Regel gespurt).
Abstecher zum Petersköpfl: T2 (ohne Schwierigkeiten).
Weiter zur Vorderen Kesselschneid: T3, WT3 ("WT3" nur kurz beim Anstieg zum Zwölferkogel, "T3" lediglich beim Abstieg zum Vogelbad; ansonsten deutlich einfacher).
Fazit:
Eine ausgesprochen lohnende 4*-Schneeschuhtour, die durch ihre Aussicht und ihren Abwechslungsreichtum punktet. Wem die Tour zu lang ist, der kann sie mit einer Nacht in der Vorderkaiserfeldenhütte auf zwei Tage verteilen. Mit einem Abstieg über das Öchselweid oder die Vordere Steingrube gewinnt die Tour natürlich weiter an Wert, diese Varianten sind im Hochwinter aber selten gespurt. Der Besuch von Naunspitze und Petersköpfl geht in der Regel auch problemlos ohne Schneeschuhe.
Mit auf Tour: Uwe.
Kategorien: Kaisergebirge, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 2000er, T3, WT3.
Die lange Tour startet in Kufstein-Sparchen. Gegenüber des Parkplatzes beginnt der breite Weg, der über unzählige Stufen bergan führt und schließlich in einen schmalen Fahrweg übergeht. Bald mündet er in die seit 2008 existierende Teerstraße, die das Tal von Norden her über einen Tunnel erschließt und die nur von Anrainern befahren werden darf. Auf ihr weiter, vorbei am Veitenhof, bis sie nach links verlassen wird. Ab hier geht's auf breitem Wanderweg steil bergan, bis endlich die Rietzaualm mit der Antoniuskapelle erreicht ist. Hier flacht es kurzzeitig ab, bevor sich der Weg doch wieder ins Zeug legt und hinauf zur Vorderkaiserfeldenhütte leitet. Hier bietet sich die Gelegenheit zu Einkehr und Übernachtung.
Durch Wald geht's weiter aufwärts, bis nach links der Abstecher zur Naunspitze abzweigt. In wenigen Minuten ist der Gipfel (Kreuz und Buch) erreicht. Der Abstecher lohnt sich wirklich, denn die Naunspitze steht als Felskanzel direkt über dem Inntal und bietet vielleicht den interessantesten Gipfelblick auf der gesamten Tour.
Wieder auf dem Hauptweg angekommen, leitet dieser hinauf auf das wellige Hochplateau des Zahmen Kaisers. Dort, wo der Weg des Plateau erreicht, zweigt nach rechts der Steig zum Petersköpfl (Kreuz und Buch) ab, das nach wenigen Minuten erreicht ist - auch dieser Abstecher lohnt sich.
Der Weg zur Pyramidenspitze führt von der Verzweigung quer über das große, wellige Hochplateau nach Osten hinüber zum Einserkogel, immer nahe der nördlichen Abbruchkante entlang. Vom Einserkogel geht's hinunter in eine kleine Scharte und dann ein kurzes Stück durch einen steileren Hang hinüber zum Zwölferkogel. Von ihm ein kleines Stück nach Osten bergab, dann gelangt man zum Beginn des kurzen Kamins, der versichert hinab zum Vogelbad leitet. "Vogelbad" bezeichnet die Scharte zwischen Zwölfer- und Elferkogel, von der nach Norden das Egersgrinn hinunter führt.
Vom Vogelbad geht's hinauf zum unbedeutenden Elferkogel und nun ist's endlich nicht mehr weit zur Pyramidenspitze, die bald darauf erreicht wird. Sie trägt ein Gipfelkreuz (mit -buch) und ist sicherlich der bekannteste Gipfel des Zahmen Kaiser - aber eben nicht der höchste! Will man noch die Zweitausendermarke knacken, dann muss man noch weiter zur Vorderen Kesselschneid, dem einzigen Zweitausender des Zahmen Kaisers.
Nach Süden geht's in wenigen Minuten hinunter zum tiefsten Punkt und dann ohne Schwierigkeiten hinauf zur Vorderen Kesselschneid, die lediglich ein Steinmann ziert. Der Bär steppt eben anderswo und somit hat man hier meist seine Ruhe an diesem schönen Fleckchen Erde. Die Umsicht ist ausgezeichnet und der Wilde Kaiser präsentiert sich von seiner Schokoladenseite, aber auch der Tiefblick ins wilde Winkelkar ist nicht zu verachten. Da geht's schon mächtig steil hinunter...
Der Rückweg verläuft wieder auf der Anstiegsroute und hat noch den einen oder anderen "ganz netten" Gegenanstieg in petto. Wer dies vermeiden möchte, kann auch südwestseitig durch das Öchselweid oder oberhalb des Vogelbads durch die Vordere Steingrube zur Vorderkaiserfeldenhütte absteigen.
Schwierigkeiten:
Von Kufstein zur Vorderkaiserfeldenhütte: T1 (in der Regel geräumt oder bestens gespurt).
Von der Hütte zur Naunspitze: T3 (nur kurz im Gipfelbereich, sonst T2; in der Regel gespurt).
Abstecher zum Petersköpfl: T2 (ohne Schwierigkeiten).
Weiter zur Vorderen Kesselschneid: T3, WT3 ("WT3" nur kurz beim Anstieg zum Zwölferkogel, "T3" lediglich beim Abstieg zum Vogelbad; ansonsten deutlich einfacher).
Fazit:
Eine ausgesprochen lohnende 4*-Schneeschuhtour, die durch ihre Aussicht und ihren Abwechslungsreichtum punktet. Wem die Tour zu lang ist, der kann sie mit einer Nacht in der Vorderkaiserfeldenhütte auf zwei Tage verteilen. Mit einem Abstieg über das Öchselweid oder die Vordere Steingrube gewinnt die Tour natürlich weiter an Wert, diese Varianten sind im Hochwinter aber selten gespurt. Der Besuch von Naunspitze und Petersköpfl geht in der Regel auch problemlos ohne Schneeschuhe.
Mit auf Tour: Uwe.
Kategorien: Kaisergebirge, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 2000er, T3, WT3.
Tourengänger:
83_Stefan

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